Corona-Konsum privater Haushalte Ausgaben für Fahrräder explodieren
22.11.2021, 12:01 Uhr
Im Verkehr gingen die Ausgaben nur sieben Prozent zurück - unter anderem, weil Deutsche zwar weniger Bahn fuhren, dafür aber 55 Prozent mehr für Fahrräder ausgaben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im Jahr 2020 haben Deutsche angesichts der Corona-Krise fürs Ausgehen ein Drittel weniger ausgegeben als im Vorjahr. Vor allem in Restaurants und Hotels geht die Zahl der Besuche zurück, außerdem die Ausgaben im Bildungsbereich. Dafür investieren die Menschen mehr in Innenausstattung und Nahrungsmittel.
Im Corona-Jahr 2020 haben die Deutschen notgedrungen weniger fürs Ausgehen ausgegeben und dafür mehr fürs Wohnen und Selberkochen. Ihre Ausgaben für den Konsum sanken insgesamt nur um drei Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Summe lag im Schnitt bei 2507 Euro.
Am stärksten sanken die Ausgaben für den Besuch von Gaststätten und Restaurants sowie Übernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Quartieren. Die Haushalte gaben hierfür durchschnittlich 102 Euro im Monat aus und damit 35 Prozent weniger als 2019 (157 Euro). Touristische Übernachtungen und der Besuch der Gastronomie waren zeitweise verboten.
Die Ausgaben für den Bereich Bildung gingen um fast 29 Prozent zurück, das Statistische Bundesamt nennt als Beispiele Kinderbetreuungsgebühren oder Volkshochschulkurse. Für Freizeit, Unterhaltung und Kultur gaben die Privathaushalte 16 Prozent weniger aus. Der Rückgang war nicht ganz so groß, weil der Kauf von Computern und Tablets, von Campingausrüstung und Wohnmobilen ebenfalls in diesen Bereich fällt - und hier stiegen die Beträge.
Große Nachfrage bei Fahrrädern
Auch am Geld für Bekleidung und Schuhe wurde gespart, hier gingen die Ausgaben um zwölf Prozent zurück. Die Ausgaben im Bereich Verkehr gingen nur um sieben Prozent zurück - zwar gaben die Deutschen weniger für Benzin und Diesel oder Tickets für Bus und Bahn aus, dafür aber mehr für Fahrräder (plus 55 Prozent) und Autos (plus sechs Prozent).
Deutlich mehr als 2019 gaben die Bundesbürgerinnen und -bürger für die Innenausstattung, für Haushaltsgeräte und Haushaltsgegenstände aus. Angeschafft wurden vor allem größere und kleine Haushaltsgeräte, Heimtextilien und Einrichtungsgegenstände. Die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren stiegen um neun Prozent.
Die Daten der Statistiker beruhen auf einer tagebuchgestützten Befragung von Haushalten in Deutschland.
Quelle: ntv.de, mbu/AFP/dpa