Wirtschaft

2023 dennoch Milliardenverlust Bahn gewinnt mit Deutschlandticket ordentlich Kunden

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Die Bahnsteige waren im Sommer 2023 dank des Deutschlandtickets noch ein wenig voller als sonst.

Die Bahnsteige waren im Sommer 2023 dank des Deutschlandtickets noch ein wenig voller als sonst.

(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)

Vor der Einführung wird lange gestritten, ob ein verbilligtes Deutschlandticket überhaupt gefragt wäre. Aktuelle Zahlen der Deutschen Bahn machen nun deutlich: auf jeden Fall. Im Nahverkehr verzeichnet der Konzern spürbar mehr Fahrgäste. Dennoch droht der Bahn ein dickes Minus.

Wegen des Deutschlandtickets nutzen deutlich mehr Passagiere den Nahverkehr der Deutschen Bahn. Mit dem Ticket habe man ein Plus von 16 Prozent bei den Fahrgästen verzeichnet, sagte DB-Regio-Chefin Evelyn Palla. Etwa 60 Prozent der Passagiere seien mit dem Monats-Ticket für 49 Euro unterwegs, das in ganz Deutschland im Nahverkehr gültig ist. Finanziell wirke sich das dagegen praktisch nicht aus, sagte Palla. Viele Fahrgäste haben die herkömmlichen Fahrscheine gegen das günstigere Deutschlandticket eingetauscht. Bund und Länder gleichen Umsatzeinbußen der Bahn und der anderen Verkehrsunternehmen mit rund drei Milliarden Euro im Jahr aus.

DB Regio ist der größte Nahverkehrsbetreiber in Deutschland und hat jährlich über zwei Milliarden Passagiere in den roten Zügen, S-Bahnen und Bussen. Der Nahverkehr wird in Deutschland mit jährlich über zehn Milliarden Euro subventioniert, um die Tickets gerade für Berufspendler erschwinglich zu halten. Die Bundesländer schreiben dafür Streckennetze aus. Das Unternehmen, das die geringsten Subventionen fordert, erhält den Zuschlag für den Betrieb über mehrere Jahre.

DB Regio gewann Palla zufolge im vergangenen Jahr rund 60 Prozent der ausgeschriebenen Strecken. "Damit ist es uns gelungen, den Marktanteil zu festigen." DB Regio betreibt 60 Prozent der Strecken. In vergangenen Jahren war DB Regio in Deutschland ein wichtiger Gewinnlieferant für den Konzern. Zuletzt war aber auch die Regionalsparte, wie praktisch das komplette Geschäft in Deutschland, in die roten Zahlen gerutscht.

Nach Reuters-Informationen aus Konzernkreisen war es nun 2023 auch dem internationalen Logistik-Arm DB Schenker nicht mehr gelungen, die Verluste in Deutschland auszugleichen. Die Bahn werde für 2023 einen Verlust von über einer Milliarde Euro einfahren, hatten Konzernvertreter Reuters gesagt.

Quelle: ntv.de, als/rts

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