Politik

"Ball im Feld der Bundesländer" Ampel wirbt für "Deutschlandticket Fahrrad"

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Bislang müssen Bahnfahrer mit Deutschlandticket eine Fahrradkarte extra lösen.

Bislang müssen Bahnfahrer mit Deutschlandticket eine Fahrradkarte extra lösen.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Viele Inhaber des Deutschlandtickets nutzen es, um mit dem Fahrrad Ausflüge in die Region zu unternehmen. Grüne und FDP schlagen vor, dass die Länder dafür einen Tarif einrichten. Die Mitnahmeregeln auch für Kinder sollten zudem in allen Bundesländern einheitlich sein.

Abgeordnete der Ampel-Koalition drängen die Bundesländer, das 49-Euro-Ticket zu verbessern und einheitliche Regelungen für die Mitnahme von Fahrrädern einzuführen. Die Verkehrsexpertin der Grünen im Bundestag, Nyke Slawik, sagte der "Rheinischen Post", sie könne sich ein "Deutschlandticket Fahrrad" gut vorstellen. "Dafür benötigt es die Schaffung eines einheitlichen Fahrradtarifs für das Deutschlandticket."

Außerdem müssten Familien entlastet werden. Daher wolle man "die Mitnahme von Kindern bis 14 Jahren auf dem Ticket deutschlandweit verwirklichen", ergänzte Slawik. Der für den Fahrradverkehr zuständige FDP-Abgeordnete Valentin Abel sagte der Zeitung: "Ich fände es gut, wenn es flächendeckend die gleichen Mitnahmeregeln beim Deutschlandticket gäbe. Der Ball liegt eindeutig im Feld der Länder."

Die Sprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Stephanie Krone, betonte gegenüber der Zeitung, zusätzliche Fahrradtickets seien fast überall viel zu teuer. Eine grundsätzlich kostenfreie Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen sei daher notwendig. "Einfach mit dem Deutschlandticket einsteigen - und fertig", forderte Krone.

"Kein 365-Euro-Ticket"

Der Preis für das Deutschlandticket dürfte allerdings auch ohne zusätzliche Mitnahmemöglichkeiten in Zukunft steigen. Die Höhe von 49 Euro ist nur für das Jahr 2024 gesichert. Von 2025 an rechnet die Verkehrsbranche bereits mit Aufpreisen. "Das Ticket ist kein 365-Euro-Ticket, das man nicht erhöhen kann", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, Ende Januar. "Das Ticket ist tatsächlich eines, das man erhöhen und an die Kosten anpassen muss."

Mit dem aktuellen Tarif sei kein Verkehrsunternehmen ohne finanzielle Förderung in der Lage, das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr aufrechtzuerhalten, so Wortmann. Um wie viel das Abo teurer werden müsse, hänge auch davon ab, wie stark die Kosten der Unternehmen weiter stiegen und wie weit der Bund seine finanzielle Unterstützung ausbaue.

Verkehrsexperten argumentieren, das Deutschlandticket sei bereits mit 49 Euro zu teuer. Derzeit nutzen es 11 Millionen Menschen im Abonnement. Der VDV hofft auf bis zu 15 Millionen Nutzer.

Quelle: ntv.de, mau

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