Verstoß gegen US-Sanktionen Deutsche Bank wird zur Kasse gebeten
04.11.2015, 20:02 UhrMehr als 1000 größere Rechtsstreitigkeiten lasten noch auf der Deutschen Bank. Nun schließt das Frankfurter Geldhaus ein weiteres Kapitel. In New York werden Transaktionen für Kunden aus den von den USA sanktionierten Staaten Syrien und Iran geahndet.
Die Deutsche Bank zahlt wegen Verstößen gegen US-Sanktionen 258 Millionen Dollar. Zudem entlasse sie sechs Mitarbeiter und werde einen unabhängigen Aufseher installieren, teilte die New Yorker Finanzaufsicht DFS mit.
Bei dem Streit geht es um Transaktionen für Kunden aus Staaten wie Syrien und dem Iran, gegen die die USA Sanktionen verhängt haben. Zwischen 1999 und 2006 habe Deutschlands größte Bank Transaktionen im Volumen von 10,9 Milliarden Dollar abgewickelt und dabei "untransparente Methoden und Praktiken" verwendet, um sie vor einer Prüfung zu schützen.
"Wir freuen uns, dass wir mit dem New York Department of Financial Services (DFS) und der Federal Reserve zu einer Einigung gekommen sind", sagte eine Deutsche-Bank-Sprecherin. Die Verstöße lägen schon mehrere Jahre zurück und seitdem seien alle Geschäftsbeziehungen mit Parteien aus den betroffenen Ländern beendet worden.
Die New Yorker Finanzaufsicht ist bei Banken besonders gefürchtet, denn sie kann ihnen im äußersten Fall die US-Lizenz entziehen. Der Vereinbarung zufolge zahlt die Deutsche Bank 200 Millionen Dollar an die Behörde und 58 Millionen Dollar an die US-Notenbank.
Wegen diverser Skandale hat die Deutsche Bank in den vergangenen drei Jahren bereits mehr als neun Milliarden Euro an Strafen zahlen müssen. Trotzdem lasten auf dem Geldhaus noch rund 1000 größere Rechtsstreitigkeiten.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/DJ