Wirtschaft

Stärkster Rückgang seit 1949 Deutsche Erzeugerpreise fallen rasant

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Im vergangenen Jahr lag das Preisniveau wegen des Krieges sehr hoch.

Im vergangenen Jahr lag das Preisniveau wegen des Krieges sehr hoch.

(Foto: Uwe Anspach/dpa)

Die Inflationsrate liegt in Deutschland mit 6,1 Prozent immer noch sehr hoch. Dennoch gibt es optimistische Signale: So sinken die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahr in einem erstaunlichen Tempo.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im August stark gefallen. Die Produzenten gewerblicher Produkte - von Benzin bis Zucker - verlangten durchschnittlich 12,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Das war der stärkste Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949", hieß es dazu.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang in dieser Höhe gerechnet, nachdem es im Juli bereits ein Minus von 6,0 Prozent gegeben hatte. Von Juli auf August zogen die Produzentenpreise dagegen an, und zwar um 0,3 Prozent. "Die Entwicklung ist insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen", erklärten die Statistiker.

Im August 2022 waren die Erzeugerpreise infolge des Kriegs in der Ukraine mit 45,8 Prozent so stark gestiegen wie noch nie. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - also bevor die Erzeugnisse weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen.

Sie lassen damit frühzeitig Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zu. Diese ebben zwar seit einiger Zeit tendenziell ab. Dennoch liegt die Inflationsrate in Deutschland derzeit mit 6,1 Prozent immer noch sehr hoch. Gedämpft wurden die Erzeugerpreise vor allem durch Energie, die im August 31,9 Prozent weniger kostete als im Vorjahresmonat. Sie hatte sich nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 massiv verteuert.

Die Preise für Strom sanken diesmal binnen Jahresfrist um 43,2 Prozent. Mineralölerzeugnisse waren um 8,7 Prozent billiger zu haben. Leichtes Heizöl kostete 24,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, Kraftstoffe wie Benzin verbilligten sich um 3,0 Prozent. Nahrungsmittel kosteten dagegen 7,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (plus 87,2 Prozent). Verarbeitete Kartoffeln kosteten knapp ein Drittel mehr. Obst- und Gemüseerzeugnisse waren 17,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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