Wirtschaft

Airline mit vielen Baustellen Gewinn der Lufthansa hebt ab - Dividende geplant

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
3495b73e97de60f8d95e0b1bbed1d81a.jpg

Deutschlands größte Fluggesellschaft profitiert von der ungebrochenen Reiselust der Deutschen. Dies ermöglicht der Airline auch höhere Preise durchzusetzen und einen zuversichtlichen Blick auf den kommenden Sommer. Vom Erfolg will aber auch die Belegschaft etwas haben. Das drückt das Ergebnis.

Große Reiselust und gestiegene Ticketpreise haben der Lufthansa im vergangenen Jahr die Kassen gefüllt: Das bereinigte Betriebsergebnis schnellte um mehr als drei Viertel auf 2,7 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen mit. Der MDAX-Konzern erwirtschaftete damit wie erwartet das drittbeste Ergebnis der Firmengeschichte. Für das laufende Jahr erwartet die Kranich-Airline indes keine großen Sprünge. Einmal mehr werden die steigenden Kosten wohl die höheren Einnahmen aufzehren. Anleger sollen erstmals seit 2018 wieder eine Dividende erhalten. Geplant sind 0,30 Euro pro Aktie, die die Hauptversammlung aber noch absegnen muss.

Lufthansa
Lufthansa 7,12

Der Umsatz legte im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro zu, da die Airlines der Gruppe mit mehr als 120 Millionen Fluggästen ein Fünftel mehr Kunden beförderten. Unter dem Strich verdiente die Lufthansa knapp 1,7 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie in dem noch von der Corona-Krise betroffenen Vorjahr. Die Rendite verbesserte sich um zweieinhalb Prozentpunkte auf 7,6 Prozent und näherte sich der bislang für dieses Jahr angepeilten Marke von acht Prozent.

An diesem Ziel hält das Unternehmen fest, stellt es aber nicht für 2024 in Aussicht. Der Umsatz soll deutlich steigen, das Betriebsergebnis aber auf dem Niveau des Vorjahres liegen, so dass die Marge sinken würde. Analysten rechneten bereits mit einer schwächeren Rendite, weil unter anderem die Personalkosten der gerade besonders streikgeplagten Hauptmarke Lufthansa kräftig steigen werden.

Mehr zum Thema

In dem Luftfahrtkonzern läuft es derzeit an mehreren Stellen nicht rund, auch wenn das Unternehmen zuversichtlich auf eine starke Hauptsaison im Sommer blickt. Am heutigen Donnerstag streikt das Bodenpersonal zum wiederholten Male für die Lohnforderung ihrer Gewerkschaft Verdi von 12,5 Prozent mehr Geld. In Kürze könnten die Flugbegleiter die Arbeit niederlegen, um in den Tarifverhandlungen Druck für die von der Kabinengewerkschaft UFO geforderte Erhöhung der Vergütung von 15 Prozent zu machen. Auch bei den Airports steigen die Kosten für Personal und die Luftverkehrssteuer in Deutschland.

Mitten in der schwierigen Gemengelage stellt sich der Vorstand unter Konzernchef Carsten Spohr neu auf, da vier von sechs Managern auf einen Schlag gehen. So wird Finanzchef Remco Steenbergen das letzte Mal die Jahresbilanz vorstellen, ehe er im Juli zum Schweizer Pharmakonzern Sandoz wechselt.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen