Wirtschaft

Stabiler US-Markt erwartet Gute Laune bei GM trotz Fiasko bei einer Tochter

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In den USA hat GM im vergangenen Jahr 14 Prozent mehr Autos verkauft.

In den USA hat GM im vergangenen Jahr 14 Prozent mehr Autos verkauft.

(Foto: REUTERS)

Der Autobauer Tesla verschreckt mit einem zurückhaltenden Ausblick die Anleger - US-Marktführer General Motors blickt dagegen voller Zuversicht auf das Geschäftsjahr. Einziges Ärgernis ist die Robotaxi-Tochter Cruise. Hier ist ein Neustart geplant.

Der US-Autobauer General Motors blickt überraschend zuversichtlich auf die US-Konjunktur und den amerikanischen Automarkt in diesem Jahr. "Der Konsens wächst, dass die US-Wirtschaft, der Arbeitsmarkt und die Autoverkäufe weiterhin widerstandsfähig sein werden", erklärte GM-Chefin Mary Barra in einem Brief an die Investoren. Zudem stellt das Unternehmen den Aktionären weiter solide Ausschüttungen in Aussicht. So wolle man "weiterhin konsequent überschüssigen freien Cashflow an die Aktionäre zurückzugeben".

General Motors (GM)
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Für das laufende Jahr peilt der größte US-Autobauer ein operatives Ergebnis zwischen 12 Milliarden und 14 Milliarden Dollar an. Im vergangenen Jahr hatte der Streik der US-Automobilarbeitergewerkschaft UAW und ein sinkender Absatz in China das Ergebnis vor Steuern um 14 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar gedrückt. Allein der sechswöchige Ausstand brachte ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieben mit 10,1 Milliarden Dollar fast zwei Prozent Nettogewinn mehr übrig als ein Jahr zuvor.

Während der US-Autobauer auf dem Heimatmarkt mit einem Absatzplus von 14 Prozent auf 2,6 Millionen Fahrzeuge seine Marktführung verteidigte, schrumpften die Verkäufe auf dem zweiten wichtigen Markt China um knapp neun Prozent auf 2,1 Millionen Einheiten. Heimische Konkurrenten konnten dort Marktanteile auf Kosten von GM-Marken wie Buick und Chevrolet gewinnen. GM erhofft sich starke Nachfrage in den USA nach seinen Pickup-Trucks und SUVs mit Verbrennungsmotoren sowie steigenden Verkaufszahlen von Elektroautos, deren Absatz 2023 mit rund 76.000 Stück hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Zum Vergleich: Die viel kleinere Ex-Tochtergesellschaft Opel setzte mit 90.000 mehr E-Autos ab.

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In der vergangenen Woche hatte Tesla-Chef Elon Musk die Anleger mit einem trüben Ausblick auf den US-Markt für E-Autos verschreckt. Branchenexperten erwarten einen einstelligen Absatzanstieg und zunehmenden Abwärtsdruck auf die Preise. GM-Finanzvorstand Paul Jacobson geht dennoch davon aus, dass die E-Autos des Konzerns im zweiten Halbjahr profitabel werden. In China werde GM im laufenden Quartal allerdings rote Zahlen schreiben. "Wir haben eine Menge Lagerbestände, die wir im ersten Quartal abarbeiten."

Ein Milliardengrab für GM ist die Robotaxi-Tochter Cruise, seit nach dem Start des regulären Betriebes in San Francisco bei einem Unfall eine Fußgängerin verletzt wurde. Ermittlungen des US-Justizministeriums, der Börsenaufsicht und anderer Behörden laufen deshalb noch. Laut GM machte Cruise im vergangenen Jahr 2,7 Milliarden Dollar Verlust. Hinzu kommen 500 Millionen Dollar für Stellenstreichungen im vierten Quartal. Der Betrieb wurde zunächst eingestellt. Die Ausgaben für Cruise will Konzernchefin Barra in diesem Jahr um eine Milliarde Dollar kürzen. Ein Neustart der Firma sei geplant.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ/dpa

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