Deutlicher Anstieg Ifo: Rund 900.000 Menschen in Kurzarbeit
04.02.2022, 10:05 Uhr
Rund 240.000 Beschäftigte im Gastgewerbe sind laut Ifo von Kurzarbeit betroffen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das Coronavirus schlägt wieder stärker auf den Arbeitsmarkt durch. Im Vergleich zum Dezember sind nach Schätzungen des Ifo-Instituts wieder mehr Menschen in Kurzarbeit. Im Gastgewerbe soll es jeden vierten Beschäftigten getroffen haben.
Das Ifo-Institut geht davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit in Deutschland deutlich gestiegen ist. Rund 900.000 Menschen waren den Schätzungen der Wirtschaftsforscher zufolge im Januar in Kurzarbeit, wie das Ifo-Institut in München mitteilte. "Die stark steigenden Ansteckungen trieben die Kurzarbeit im Gastgewerbe, im Einzelhandel und bei den sonstigen Dienstleistungen nach oben", sagt Ifo-Experte Stefan Sauer. Im Dezember waren es demnach noch 780.000 gewesen. Vor allem Gastgewerbe und Einzelhandel verzeichneten demnach einen starken Anstieg.
Im Gastgewerbe sind laut Ifo-Schätzung derzeit 240.000 Menschen und damit fast ein Viertel der Beschäftigten in der Branche in Kurzarbeit - im Dezember waren es noch 90.000 gewesen. Im Einzelhandel stieg die Zahl um 45.000 auf 120.000. In der Industrie sank sie dagegen von 285.000 auf 218.000 - laut einem Ifo-Experten, weil wieder mehr Vorprodukte verfügbar waren.
Das Ifo-Institut schätzt die Zahl der Menschen in Kurzarbeit auf Basis eigener Umfragen und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Nach aktuellen Daten der Bundesagentur haben Betriebe vom 1. bis einschließlich 26. Januar für 286.000 Personen Kurzarbeit angezeigt. Erfahrungsgemäß wird jedoch weniger Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen, als angezeigt wird. Endgültige Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit hat die Bundesagentur stets erst verzögert.
Die Kurzarbeit in Deutschland war zu Beginn der Corona-Pandemie mit mehr als sechs Millionen Betroffenen im April 2020 in die Höhe geschnellt. Im Januar und Februar 2021 lag die Zahl über drei Millionen. Danach sank sie zunächst, seit November steigt sie wieder an.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa