Wirtschaft

Starker Außenhandel Japans Wachstum überholt USA und China

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Japans Wirtschaftswachstum fällt im Frühjahr höher aus als das in den USA und China.

Japans Wirtschaftswachstum fällt im Frühjahr höher aus als das in den USA und China.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Die drittgrößte Volkswirtschat der Welt übertrumpft die USA und China im Frühjahr mit einem unerwartet großen Plus. Vor allem der Außenhandel und hier die Autoexporte sorgten für Wachstum. Allerdings schwächelt der Konsum. Und auch die Handelspartner hängen für weitere große Sprünge zu sehr in den Seilen.

Japans Wirtschaft ist im Frühjahr weiter gewachsen. Wie die Regierung vorläufig bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Ende Juni auf das Jahr hochgerechnet um 6,0 Prozent. Damit setzte sich der Aufschwung im dritten Quartal in Folge beschleunigt und stärker als erwartet fort. "Es wird erwartet, dass die Wirtschaft ihre moderate Erholung fortsetzt", sagte Wirtschaftsminister Shigeyuki Goto. "Aber die Auswirkungen des Preisanstiegs und die Abwärtsrisiken in der Weltwirtschaft müssen weiterhin sorgfältig beobachtet werden." Zum Vorquartal legte die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft um 1,5 Prozent zu. Zum Jahresanfang hatte das Wachstum auf Quartalssicht nur bei 0,9 Prozent gelegen.

Zum Wachstum trug eine starke Auslandsnachfrage zum Wachstum bei. Die Exporte legten um 3,2 Prozent zu. Weniger Engpässe in der Lieferkette führten zu einem Anstieg der Autoauslieferungen. Eine steigende Zahl von Touristen im Zuge der Erholung Branche von der Corona-Pandemie sorgte für höhere Ausgaben. Ein unerwarteter Rückgang des Privatkonsums trübt jedoch die Aussichten. Der private Verbrauch, der mit rund 60 Prozent am meisten zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, ging im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent zurück.

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Laut Ökonomen gaben die Verbraucher zwar mehr Geld für Restaurantbesuche und Reisen aus, nachdem die Corona-Restriktionen aufgehoben worden waren. Die anhaltende Inflation belaste die Verbraucher jedoch bei Ausgaben für Verbrauchsgüter wie Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs. Zudem verwiesen sie darauf, dass wegen der Schwäche von Japans Handelspartnern, darunter die USA und China, der Exportanstieg nicht von Dauer sein könnte.

Insgesamt wuchs Japans Volkswirtschaft schneller als ihre größeren Konkurrenten, was selten vorkommt. In China verlangsamte sich das Wachstum im zweiten Quartal auf 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Mit der annualisierten Rate von sechs Prozent übertraf das Land sogar die USA - wo die US-Notenbank die Zinsen aggressiv anhob, um die Inflation zu bekämpfen und die Wirtschaft zu drosseln - die nur um 2,4 Prozent wuchsen. Deutschland - Nummer vier der größten Volkswirtschaften - meldete für das Frühjahr preis-, saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vorquartal eine Stagnation der Wirtschaftsleistung.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/DJ

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