Wirtschaft

Bundesrepublik über EU-Schnitt Jedes dritte E-Auto der EU wurde 2023 in Deutschland zugelassen

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In der EU hatte 2023 jedes siebte neu zugelassene Auto einen Elektroantrieb.

In der EU hatte 2023 jedes siebte neu zugelassene Auto einen Elektroantrieb.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Der Elektroauto-Markt in Deutschland schwächelt zurzeit. Vergangenes Jahr liegen jedoch nur wenige europäische Länder vor Deutschland - auch wegen der staatlichen Förderung. Generell ist in der Zulassungs-Statistik ein starkes Nord-Süd-Gefälle zu beobachten.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr rund 524.200 Elektroautos neu zugelassen worden, in der gesamten EU waren es knapp 1,55 Millionen. Damit entfiel jedes dritte neu zugelassene Elektroauto in der Europäischen Union auf Deutschland, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen hierzulande betrug im vergangenen Jahr 18,4 Prozent. Damit lag der Anteil in Deutschland 0,6 Prozentpunkte höher als 2022. Dieser Trend hat sich im laufenden Jahr bisher nicht fortgeführt: Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge haben 12,7 Prozent der zwischen Januar und August neu zugelassenen Autos einen reinen Elektroantrieb.

Deutschland lag damit 2023 zwar über dem EU-Schnitt von 14,6 Prozent, aber deutlich unter den Anteilen in Schweden (38,6 Prozent), Dänemark (36,1 Prozent) und Finnland (33,8 Prozent). Am höchsten sind die Anteile in den Nicht-EU-Ländern Norwegen und Island: In Norwegen waren gut vier von fünf neu zugelassenen Autos elektrisch, in Island war es mehr als die Hälfte. Gründe seien etwa die Dichte des Ladenetzes, steuerliche Vergünstigungen oder ermäßigte Maut- oder Parkgebühren, erläuterte das Statistikamt. Generell ist in Europa ein klares Nord-Süd-Gefälle zu beobachten. Die wenigsten neuen Elektroautos wurden in Kroatien (2,6 Prozent) und der Slowakei (2,9 Prozent) zugelassen.

Nach der Förderstopp brachen Zulassungen ein

In Deutschland war die staatliche Förderung für Elektroautos - bis zu 4500 Euro für den Kauf eines Neuwagens - zum Jahresende 2023 ausgelaufen. Seitdem sind die Neuzulassungen von E-Autos eingebrochen: Im August etwa betrug das Minus 68,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Bundesregierung will nun den Absatz von E-Autos mit steuerlichen Erleichterungen für Dienstwagen wieder ankurbeln. Firmen sollen elektrisch betriebene Dienstwagen schneller abschreiben können, zudem sind niedrigere Steuersätze für teurere E-Modelle vorgesehen. Die Autoindustrie fordert außerdem einen schnelleren Ausbau des Ladenetzes und niedrigere Strompreise.

Deutschland auf Platz zwei beim Anteil neuer Autos

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Ziel der Bundesregierung ist, dass bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische PKW auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. Zu Beginn dieses Jahres waren es laut Kraftfahrt-Bundesamt rund 1,4 Millionen.

Insgesamt waren hierzulande 49,1 Millionen PKW angemeldet. Unabhängig von der Antriebsart verzeichnet Deutschland einen vergleichsweise hohen Anteil sehr neuer Autos. Hierzulande sind 14,8 Prozent der rund 49,1 Millionen PKW jünger als zwei Jahre. Eine höhere Quote erzielt nur Luxemburg mit 19 Prozent. Besonders viele alte Autos gibt es in Rumänien, Finnland und Estland, wo jeweils jedes dritte Auto älter als 20 Jahre ist.

Quelle: ntv.de, toh/dpa/AFP

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