Wirtschaft

Deutschland hat Nachholbedarf "Jetzt bricht das Lithium-Zeitalter an"

Lithium-Ionen-Batterien für den Einsatz im Auto.

Lithium-Ionen-Batterien für den Einsatz im Auto.

(Foto: REUTERS)

Werden wir künftig Lithium-Batterien herstellen, ohne Lithium umständlich aus einer Mine zu fördern? Dirk Harbecke ist davon überzeugt. Er ist CEO der kanadischen Firma Rock Tech Lithium, die in Deutschland eine neue Technologie zur Herstellung von batterietauglichem Lithium aufbauen will.

Das analytische Arbeiten als Journalist bei ntv hat Dirk Harbecke bei seiner weiteren Unternehmerkarriere sehr geholfen. Das ist mittlerweile 20 Jahre her. Er habe immer Trends gesucht, "vor allem Trends in Branchen, die mir Spaß machen", erklärt er im ntv-Podcast "So techt Deutschland" seinen Antrieb, immer neue Betätigungsfelder zu finden. Im Lithium-Bereich sei er vielleicht einige Jahre zu früh gewesen, aber seit 2016 sei das ein großes Thema. Dieser Trend werde sich Jahrzehnte hinziehen.

Als CEO der kanadischen Firma Rock Tech Lithium will Harbecke nun auch in Europa Fuß fassen und in Deutschland einen Standort aufbauen. Ihm sei klar gewesen, dass zwischen den Zielsetzungen der EU in Sachen Elektromobilität und der nicht vorhandenen Batteriefertigung eine eklatante Lücke bestehe. "Wir haben dann angefangen, massiv in den Ausbau unseres Unternehmens zu investieren", erklärt Harbecke die weitere Strategie.

Ende 2023 soll ein erster sogenannter Konverter in Deutschland seinen Betrieb aufnehmen. Dieser soll Lithium für Batteriezellen herstellen, gewonnen aus einer Mine in Kanada. Damit aber nicht genug, letztendlich brauche es in Europa mehrere solcher Konverter, um eine eigene Batteriezellfertigung auf die Beine zu stellen.

Der frühere Journalist Dirk Harbecke ist Chef von Rock Tech Lithium.

Der frühere Journalist Dirk Harbecke ist Chef von Rock Tech Lithium.

(Foto: Rock Tech Lithium)

"Wenn man mich fragt, wie sieht die Rock Tech in 10 bis 15 Jahren aus? Dann haben wir ein anderes Modell", sagt Harbecke. Ziel sei es, einen Kreislauf auf schon produzierten Lithiumbatterien aufzubauen. Dann brauche es auch keine neuen Minen mehr, wo unter extremen Bedingungen Lithium gefördert wird. Dazu investiere seine Firma parallel in das Thema Recycling. "Unsere Vision ist ganz klar, dass wir in 15 Jahren unterm Strich keine eigene Mine mehr benötigen", beschreibt Harbecke seine Vision einer Lithium-Batterie-Technologie.

In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.

Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed.

Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de

"Man muss in Deutschland beim Bau solcher Anlagen immer mit Verzögerungen rechnen", sagt Harbecke und spielt dabei auf die Terminschwierigkeiten beim Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg an. Deutschland sei Industrieansiedlungen nicht freundlich gesonnen, findet Harbecke. "In den Gemeinden, mit denen wir sprechen, fühlen wir uns aber sehr willkommen. Wir unterstützen Gemeinden, die auch im Strukturwandel sind", sagt Harbecke. Seine Firma bringe eine komplett neue Technologie sowie Forschungszentren mit.

Warum der deutsche Star-Investor Peter Thiel bei Rock Tech eingestiegen ist, erklärt Dirk Harbecke in dieser Folge von "So techt Deutschland".

Quelle: ntv.de, sks

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