Wirtschaft

Zähe Verhandlungen um Kaiser's Rewe legt Klage auf Eis

"Wir brauchen unsere Arbeitsplätze": Betriebsversammlung im Logistikzentrum der Kaiser's Tengelmann GmbH in Viersen.

"Wir brauchen unsere Arbeitsplätze": Betriebsversammlung im Logistikzentrum der Kaiser's Tengelmann GmbH in Viersen.

(Foto: picture alliance / Ina Fassbende)

Fortschritte in den Gesprächen um die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann: Der Wettbewerber Rewe will seine Klage gegen die umstrittene Ministererlaubnis eigenen Angaben zufolge "vorerst ruhen" lassen. Gerettet sind die 15.000 Arbeitsplätze bei Kaiser's Tengelmann damit noch nicht.

Der Einzelhandelsunternehmen Rewe will seine Beschwerde gegen die Ministererlaubnis für die Übernahme der verlustreichen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch Edeka auf Eis legen. Das Unternehmen habe beim Oberlandesgericht Düsseldorf einen Antrag gestellt, dass Beschwerdeverfahren vorerst "ruhend zu stellen", teilte Rewe mit. Damit solle mehr Zeit für die Umsetzung der Schlichtungsvereinbarung geschaffen werden.

Die Zeit will Rewe nutzen, um weiter mit Edeka über die Umsetzung der Schlichtung zu verhandeln. Die Verhandlungen zur Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann gestalten sich demnach weiter schwierig.Bislang sei noch keine Einigung über die Abgabe von Tengelmann-Filialen an Rewe erzielt worden, heißt es. Ein Rewe-Sprecher nannte die Verhandlungen "herausfordernd mit unterschiedlichen Interessenlagen".

Endgültig zurücknehmen werde Rewe die Klage gegen die Ministererlaubnis erst, wenn es eine verbindliche Einigung gebe, unterstrich das Unternehmen. Zuletzt ging es bei der Schlichtung dem Vernehmen nach nur noch um eine Aufteilung der Filialen der angeschlagenen Supermarktkette. Eine für den Wochenbeginn angestrebte Entscheidung dazu wurde erneut vertagt.

15.000 Jobs in der Waagschale

Ursprünglich hatten die Verhandlungspartner angestrebt, dass die letzte verbliebene Klage von Rewe bis zum 11. November zurückgenommen wird. Bisherigen Plänen zufolge soll bis Mittwoch weiter verhandelt werden. Die über 15.000 Beschäftigten der tiefrote Zahlen schreibenden Supermarktkette erhoffen sich einen Kompromiss der Rivalen Rewe und Edeka. Anderenfalls droht der Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen. Die Verhandlungspositionen der Handelsriesen lagen anfangs weit auseinander. Auch ein Scheitern der Gespräche sei nicht mehr ausgeschlossen, warnten informierte Kreisen noch zu Wochenbeginn.

Bei den Schlichtungsgesprächen unter Leitung von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder hatten sich die Parteien vor einer Woche darauf geeinigt, dass Rewe einen Teil der Kaiser's Tengelmann-Filialen in Berlin erhalten sollte und im Gegenzug seine Klage gegen die Ministererlaubnis zurückziehen würde. Insgesamt soll es nach dpa-Informationen um Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von 300 Millionen Euro gehen.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/DJ

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