Neue Probleme in Wolfsburg Steuerbescheide holen VW ein
24.11.2015, 12:52 Uhr
Falsche Abgaswerte, falsche Kfz-Steuerbescheide: Der Ärger mit dem Fiskus war abzusehen.
(Foto: dpa)
Der Abgas-Skandal bei Volkswagen weitet sich aus: Die Behörden in Braunschweig ermitteln eigenen Angaben zufolge nun auch wegen Steuerhinterziehung gegen den Autobauer. Für die Konzernspitze entsteht dadurch eine weitere juristische Baustelle.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig nimmt die Bücher von Europas größtem Automobilkonzern im Zusammenhang mit dem Abgasskandal genauer unter die Lupe. Die Staatsanwälte hätten ein zweites förmliches Ermittlungsverfahren eröffnet, erklärte der zuständige Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe. Das Verfahren steht demnach im Zusammenhang mit den falschen CO2-Angaben.
Hintergrund ist as Eingeständnis von Volkswagen, CO2- und Verbrauchswerte von Fahrzeugen der aktuellen Modellpalette manipuliert zu haben. Durch die falschen Angaben seien für die betroffenen Fahrzeuge falsche Kfz-Steuerbescheide ergangen.
Ende September hatte die Staatsanwaltschaft bereits ein Verfahren wegen der Manipulations-Software in Diesel-Motoren der Marke Volkswagen eingeleitet. Allein in Europa muss der Konzern acht Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Weltweit sind bis zu elf Millionen Autos betroffen.
An der Börse löste die Ausweitung der Ermittlungen zunächst keine größeren Bewegungen aus. Die im Leitindex Dax gelisteten VW-Vorzugsaktien notierten nach Bekanntwerden der neuen Verdachtsmomente mit 113,85 Euro noch gut 3,6 Prozent im Plus. Erst kurz hatte die VW-Tochter Audi eingeräumt, ebenfalls von dem Skandal um manipulierte Schadstoffwerte betroffen zu sein.
Quelle: ntv.de, mmo/rts