Wirtschaft

Ausverkauf chinesischer Titel US-Börsen kommen nach miesem Montag zurück

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Die Händler haben diese Woche vor allem den US-Inflationsbericht im Blick.

Die Händler haben diese Woche vor allem den US-Inflationsbericht im Blick.

(Foto: picture alliance / newscom)

Nach den deutlichen Abgaben zum Wochenstart macht die Wall Street die Verluste wieder mehr als wett. Vor allem der Nasdaq macht einen deutlichen Sprung nach oben. Während die Aktionäre auf neue US-Daten warten, treibt sie die Sorge um die chinesische Wirtschaft um.

Die Wall Street hat ihre Talfahrt vorerst unterbrochen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 0,3 Prozent höher bei 42.080 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,5 Prozent auf 18.182 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte rund ein Prozent auf 5751 Stellen zu.

Nasdaq Composite
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"Wir hatten gestern einen großen Ausverkauf. In dieser Situation ist eine leichte Erholung nicht unnatürlich, zumal es heute wenige neue Daten gibt", sagte Fiona Cincotta, Chefanalystin beim Broker City Index. Die verpuffte Zinseuphorie nach den jüngsten US-Jobdaten und Sorgen über die Lage in Nahost hatten die US-Indizes am Montag um bis zu jeweils rund ein Prozent ins Minus gedrückt. Nun warten die Investoren auf wichtige Termine im weiteren Wochenverlauf.

Im Fokus steht vor allem der US-Inflationsbericht für September am Donnerstag. Börsianer erhoffen sich daraus Hinweise auf das Ausmaß der nächsten Zinssenkungen der US-Notenbank Fed, die versucht, mit straffer Geldpolitik die hohe Teuerungsrate einzudämmen. "Die Fed sagt immer wieder, dass ihre weiteren Schritte von den Daten abhängig sind. Daher müssen wir Ende dieser Woche sehen, ob die Inflation wirklich gezähmt ist oder nicht", sagte Kim Forrest, Chefanlegerin beim Investitionsberater Bokeh in Pennsylvania. Sie zeigte sich allerdings gelassen. "Die Fed hat signalisiert, wohin die Zinsen gehen werden, und zwar nach unten - auch wenn sie nicht signalisiert hat, zu welchen Zeitpunkten das passieren wird."

Im Fokus bleiben auch die weiteren Entwicklungen rund um die Konjunkturmaßnahmen in China. Für Enttäuschung sorgte zuletzt, dass auf einer Pressekonferenz der Wirtschaftsplanungsbehörde erhoffte Details zu den angekündigten Hilfsmaßnahmen für Chinas Wirtschaft sowie frische Impulse ausgeblieben waren. "Die Märkte hofften, eine Orientierung für die Größe der fiskalischen Anreize zu erhalten", sagte Rong Ren Goh, Portfoliomanager beim Investitionsverwalter Eastspring in Singapur. Es habe jedoch kaum Einzelheiten zu neuen fiskalischen Maßnahmen in China gegeben, die die vor zwei Wochen angekündigten geldpolitischen Anreize ergänzen sollen. Das vor zwei Wochen vorgestellte größte Konjunkturprogramm seit der Pandemie hatte ein Kursfeuerwerk ausgelöst.

Roblox nach Leerverkäufer-Vorwürfen unter Druck

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien des Mischkonzerns Honeywell, die um 1,8 Prozent zulegten. Das Unternehmen konnte mit seinen Plänen, den Geschäftsbereich Advanced Materials abzuspalten, bei den Investoren punkten.

Auch der Quartalsbericht von PepsiCo kam bei den Anlegern insgesamt gut an, obwohl er uneinheitlich ausfiel. Die Papiere des Getränkeherstellers rückten um knapp zwei Prozent vor. Der Konzern senkte zwar seine Jahresprognose für den Umsatz. Allerdings behielt Firmenchef Ramon Laguarta PepsiCos Wachstumsziel für das Ergebnis je Aktie von plus acht Prozent bei.

JD.com
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Vorwürfe des Leerverkäufers Hindenburg setzten unterdessen Roblox unter Druck. Die Aktie der Online-Spieleplattform gab gut zwei Prozent nach. Das US-Analyseunternehmen hat nach eigenen Angaben eine Short-Position - also eine Wette auf einen fallenden Aktienkurs - auf die Papiere eingenommen. Roblox habe wichtige Kennzahlen wie Nutzerzahlen und -aktivität auf seiner Plattform aufgebläht, hieß es in der Begründung. Ein Sprecher von Roblox wies die Vorwürfe zurück.

Aus den Depots flogen auch die US-notierten Titel chinesischer Unternehmen. Die Papiere der E-Commerce-Spezialisten JD.Com, PDD und Alibaba verloren zwischen 5,4 Prozent und 7,5 Prozent.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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