Wirtschaft

Bundesstaaten ziehen Geld ab US-Konservative finden Blackrock viel zu "woke"

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Knapp 8 Billionen Dollar haben Anleger über Blackrock investiert.

(Foto: REUTERS)

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock betont, beim Investieren auch auf Kriterien für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung zu achten. US-Republikaner halten das für eine schlechte Idee.

Für die einen ist Blackrock der Inbegriff von profitorientierten Finanzkapitalismus. Für die anderen ist der weltgrößte Vermögensverwalter dagegen viel zu "woke." Dieser Vorwurf kommt von konservativen Politikern in den USA. Für ihren Geschmack setzt Blackrock beim Investieren zu sehr auf Kriterien für Umwelt, Soziales und guter Unternehmensführung (ESG) und verzichte damit auf Rendite.

Über die sogenannte "Woke"-Kultur zu schimpfen, bei der es im Kern um den Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sowie für Nachhaltigkeit geht, gehört zum festen Repertoire von Konservativen in den USA.

Der Finanzminister von Missouri, Scott Fitzpatrick, sprach von einer "woken politischen Agenda" und kündigte ab, das gesamte aus dem Pensionsfonds des Bundesstaates von Blackrock verwaltete Geld abzuziehen. Dabei geht es um 500 Millionen Dollar. Mehrere von Republikanern regierte Bundesstaaten haben angedroht, ihre Beziehungen zu Blackrock wegen der ESG-Kriterien abzubrechen.

Anfang des Monats hatte der Finanzminister von Louisiana, John Schroder, mitgeteilt, knapp 800 Million Dollar abziehen. Begründung: Der Fokus auf ESG-Kriterien widerspreche sowohl den ökonomischen Interessen als auch den Werten des Bundesstaates. "Ihre offen gegen fossile Energie gerichtete Agenda würde die Wirtschaft von Louisiana zerstören", schrieb Schroder an Blackrock-Chef Larry Fink.

Bisher ist der Schaden für Blackrock überschaubar. Der Konzern verwaltet derzeit knapp 8 Billionen Dollar. Eigenen Angaben zufolge verzeichnete der Vermögensverwalter in diesem Jahr einen Mittelzufluss von netto 248 Milliarden Dollar. Blackrock betonte, auch in fossile Energie zu investieren. So seien etwa 100 Milliarden Dollar in Energie-Unternehmen aus Texas angelegt.

Umweltschutzgruppen werfen Blackrock derweil vor, sich zu wenig für die Energiewende einzusetzen. Fink sagte vergangene Woche, er werde inzwischen von links und rechts gleichermaßen angegriffen: "Also mache ich irgendwas richtig."

Quelle: ntv.de

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