Wirtschaft

Behindert von Bürokratie? Das fordern Unternehmen von der nächsten Regierung

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Noch immer funktioniert nicht alles digital in Deutschland.

Noch immer funktioniert nicht alles digital in Deutschland.

(Foto: Bernd Wei�brod/dpa)

Eine Umfrage unter Unternehmen ergibt ein eindeutiges Bild: Besonders durch die Bürokratie von Behörden fühlen sie sich belastet. Der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, Rainer Kirchdörfer, hat daher eine dringliche Forderung.

Das Zurückdrängen der Bürokratie ist laut einer Umfrage für Unternehmen die dringlichste Aufgabe, die die nächste Bundesregierung anpacken sollte. In einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts für die Stiftung Familienunternehmen gaben dies fast 40 Prozent der Befragten knapp 900 Firmen an. Maßnahmen zur Verringerung der hohen Energiepreise folgen mit 30 Prozent auf Platz zwei, Steuersenkungen mit 14 Prozent auf Platz drei, wie die Stiftung mitteilte. Die Umfrage ist nach ihren Angaben repräsentativ.

Auf die Frage, was sich im Einzelnen ändern soll, sagen die meisten Unternehmen beim Thema Bürokratie demnach, dass Gesetze bürokratiearm ausgestaltet und Planungs- und Genehmigungszeiten beschleunigt werden sollten. Dies gaben knapp 27 Prozent beziehungsweise rund 23 Prozent an. Der Forderung nach "Konzentration auf wesentliche Aufgaben" stimmten 20,5 Prozent zu, nach einer beschleunigten Digitalisierung der Verwaltung rund 14 Prozent.

In der Energiepolitik ist den Angaben zufolge für die Unternehmen vorrangig, die Netzentgelte für Strom zu senken und den Ausbau der Strom-Übertragungsleitungen zu beschleunigen. Wichtig sei für die Unternehmen auch, eine zuverlässige Versorgung durch diversifizierte Energieerzeugung sicherzustellen. Die Forderung nach einem subventionierten Industriestrompreis stehe auf dem letzten Platz.

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In der Steuerpolitik sind für die Unternehmen laut der Umfrage am dringlichsten die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, niedrigere Lohn- und Einkommensteuern und die Senkung der Energie- und der Körperschaftsteuer. Die Forderungen nach Investitionsprämien und die Verbesserung von Abschreibungsbedingungen bekamen nur wenig Zustimmung.

"Das Stimmungsbild ist eindeutig: Die nächste Bundesregierung muss einen noch nie dagewesenen Reformstau auflösen", erklärte der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, Rainer Kirchdörfer. Die Bürokratielast, die hohen Energiekosten und die im internationalen Vergleich zu hohen Steuern seien die größten Hürden. "Hierzu benötigen wir von der nächsten Regierung schnelle Entscheidungen. Wir können nicht länger warten, denn ohne Gegensteuern wird sich die Konjunktur- und Strukturkrise weiter verschärfen."

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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