Narkosemittel ohne Ende 250 Ampullen für Jackson
11.01.2011, 17:11 Uhr
Das Narkosemittel Propofol - war Jackson danach süchtig?
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
In Los Angeles geht die Anhörung weiter, in der geklärt werden soll, ob Michael Jacksons früherem Arzt Conrad Murray der Prozess gemacht wird. Beim jüngsten Termin wurde deutlich, dass der Mediziner offenbar massenweise Narkosemittel für den Popstar bunkerte.
Wenige Wochen vor Michael Jacksons Tod hat sein Arzt große Mengen des starken Narkosemittels Propofol bestellt, an dem der Sänger später starb. Apotheker Tim Lopez sagte in einer Anhörung vor dem Los Angeles Superior Court laut "Los Angeles Times", der Herzspezialist Conrad Murray habe bei ihm mehr als 250 Ampullen Propofol geordert. Das zur Betäubung bei Operationen eingesetzte Mittel hatte nach dem Befund der Gerichtsmediziner am 25. Juni 2009 zu Jacksons Tod geführt.
In der Anfang Januar begonnenen Anhörung soll geklärt werden, ob dem 57-jährigen Murray der Prozess gemacht wird. Ein Detektiv sagte im Zeugenstand, der Mediziner habe zwei Tage nach Jacksons Tod erklärt, dass der Sänger regelrecht um Propofol gebettelt habe. Jackson habe damit seine Schlaflosigkeit bekämpfen wollen. An seinem Todestag soll der 50-Jährige Sänger eine Reihe von Schlafmitteln eingenommen und dann auf das starke Narkosemittel bestanden haben.
Murray belastet
Murray bestreitet nicht, dem Popstar das Propofol verabreicht zu haben, versichert aber, die verabreichte Menge habe nicht zu dessen Tod führen können. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Arzt zudem versucht, die Todesumstände zu verschleiern. Die bisherigen Aussagen von Rettungssanitätern und Notärzten belasteten Murray schwer.
Sollte es zu einem Prozess kommen, drohen dem Mediziner bis zu vier Jahre Haft und der Verlust seiner ärztlichen Zulassung. An der Anhörung nehmen verschiedene Familienmitglieder Jacksons teil, zuletzt erschienen unter anderem seine Geschwister Janet, LaToya und Jermaine.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP