Playoffs der Bundesliga Bamberg und Oldenburg im Basketball-Finale
06.06.2013, 23:40 Uhr
Die Bamberger Bostjan Nachbar (M.) und Karsten Tadda umarmen sich und jubeln über den Sieg.
(Foto: dpa)
Die ambitionierten Basketballer von Bayern München müssen sich auf ihren ersten Meistertitel noch ein wenig gedulden. Unter den Augen von Uli Hoeneß und Bastian Schweinsteiger verliert das Pesic-Team gegen die Brose Baskets Bamberg. Der Finalgegner kommt aus dem Norden.
Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg und der frühere Meister EWE Baskets Oldenburg treffen im Play-off-Finale der Basketball-Bundesliga aufeinander. Bamberg setzte sich im entscheidenden Spiel der Halbfinalserie gegen Bayern München mit 85:66 (40:40) durch und greift zum vierten Mal in Folge nach dem Meisterpokal. Die Oldenburger kamen durch einen 80:75 (40:33)-Erfolg im fünften Spiel gegen Vizemeister ratiopharm Ulm weiter. Die Finalserie beginnt am Sonntag in Bamberg.
"Ich bin zum ersten Mal in den Play-offs und gleich im Finale. Das ist ein unglaubliches Gefühl", sagte Bambergs Center Maik Zirbes bei Sport1. Steffen Hamann auf der Gegenseite war nach dem Aus enttäuscht: "Das Ergebnis ist hart. Der Heimvorteil war am Ende wohl entscheidend."
Bamberg wehrte den Angriff der ambitionierten Münchner, die auch nach der zweiten Saison seit dem Aufstieg ohne Titel dastehen, dank einer starken zweiten Hälfte ab. Als bester Werfer der Franken, Double-Gewinner der vergangenen drei Jahre, kam Anton Gavel auf 18 Punkte. Der Topscorer der Bayern in der mit 6800 Zuschauern ausverkauften "Frankenhölle" hieß Tyrese Rice (16.).
Uli Hoeneß und Bastian Schweinsteiger schauten zu
Vor den Augen von Klubpräsident Uli Hoeneß und Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger begannen die Bayern nervös, fanden nach einigen missglückten Aktionen aber ins Spiel. Mit einem 8:0-Lauf gelang die erste Führung (10:8). Bamberg, das seit vier Jahren keine Play-off-Serie mehr verloren hat, leistete sich im weiteren Spielverlauf viele Fehler, die Bayern konnten diese aber nur selten nutzen. Das Duell verlief wie von Bayern-Trainer Svetislav Pesic erwartet "auf Augenhöhe", kein Team setzte sich ab.
"Das Spiel ist unglaublich. Beide spielen sehr gut", sagte Schweinsteiger in der Pause: "Wir müssen schon alles in die Waagschale werfen." Das versuchten die Münchner, zeigten aber ein schwaches drittes Viertel (13:24) und ließen den Kontakt abreißen. Serienmeister Bamberg führte zu Beginn des letzten Abschnitts erstmals zweistellig (64:53). Wie in den vergangenen Jahren war das Team von Trainer Chris Fleming da, als es drauf ankam.Oldenburgs Julius Jenkins feiert nach dem Sieg mit den Fans.
München versuchte alles, konnte den Gastgebern aber letztlich nicht mehr gefährlich werden. Bamberg baute den Vorsprung sogar noch aus. Länger spannend blieb es in Oldenburg. Auch, weil Ulm im wichtigsten Spiel der bisherigen Saison wieder auf Point Guard Per Günther setzen konnte. Der Nationalspieler kehrte zurück, nachdem er sich in Spiel zwei schon kurz nach dem Beginn an der Wade verletzt hatte.
Oldenburg zu stark für Ulm
Oldenburg erwischte den besseren Start. Mit einem 13:0-Lauf setzte sich der frühere Meister auf 20:10 ab. Doch Ulm kämpfte sich zurück, 3:20 Minuten vor dem Ende des dritten Viertels glich der Vizemeister aus (47:47). Das Duell in der bis auf den letzten der 6000 Plätze gefüllten EWE Arena war so offen wie die gesamte Serie.
Bis zur letzten Minute ging es eng zu, Dru Joyce sorgte 15 Sekunden vor dem Ende mit zwei verwandelten Freiwürfen zum 79:73 für die Entscheidung. Überragender Akteur der Oldenburger, die erstmals seit dem Triumph von 2009 wieder um den Titel spielen, war erneut Julius Jenkins mit 27 Punkten. Die Ulmer hatten in Steven Esterkamp (24) ihren Topscorer.
Quelle: ntv.de, sid