San Antonio demütigt Meister Miami "Basketball-Opas" brillieren in NBA-Finals
12.06.2013, 12:13 Uhr
DeJuan Blair (l.) versucht sich den Ball zu schnappen.
(Foto: REUTERS)
Nun wieder San Antonio: Im dritten NBA-Finalspiel lassen die Spurs ihre demütigende Niederlage gegen Champion Miami Heat vergessen – mit dem dritthöchsten Final-Sieg in der NBA-Geschichte. Die Finalserie bleibt höchstspannend, der Druck auf Miamis Startruppe aber wächst.
Stand | |||||
Miami | - S. Antonio | 88:92 | 0:1 | ||
Miami | - S. Antonio | 103:84 | 1:1 | ||
S. Antonio | - Miami | 113:77 | 2:1 | ||
S. Antonio | - Miami | 14.06. | |||
Miami | - S. Antonio | 17.06. |
Nach der Demütigung durch die "Basketball-Opas" der San Antonio Spurs fand Dwyane Wade klare Worte. "Sie haben uns in den Hintern getreten. Das war ein grauenhafter Auftritt von uns, da kommt schon Frust auf", sagte der Superstar von Meister Miami Heat nach dem bitteren 77:113 in San Antonio. Die Startruppe aus Florida kassierte die dritthöchste Niederlage in der Final-Historie der NBA und liegt in der Serie "Best of Seven" mit 1:2 zurück. Vor Spiel vier am Donnerstag steht der Champion unter enormem Druck.
Ausgerechnet San Antonios in die Jahre gekommene Profis um Tim Duncan (37), Manu Ginobili (35) und Tony Parker (31) zeigten Wade und vor allem MVP LeBron James eindrucksvoll die Grenzen auf. "Nur weil er ein bisschen älter ist, heißt das ja nicht, dass er seinen Kampfgeist verloren hat. Das wird nie aufhören", sagte Spurs-Trainer Gregg Popovich über Duncan.
Der erfahrene Center glänzte erneut und schaffte mit zwölf Punkten und 14 Rebounds ein Double-Double. Beste Werfer aufseiten der Texaner waren jedoch überraschend Danny Green mit 27 Punkten und Gary Neal (24). "Die Jungs haben sensationell getroffen. Sie haben uns die nötigen Verschnaufpausen verschafft, wenn wir sie benötigt haben", sagte Duncan, der den Grund für den Erfolg nannte: "Wir waren als Team sehr gut in der Verteidigung."
Das bekam vor allem "King" James zu spüren, der nur auf 15 Zähler kam. Der Forward ("Ich muss ganz klar besser werden") kann sich in der Endspielserie längst nicht so entfalten wie zuvor. Sein Punkteschnitt (16,7) liegt weiter unter dem des vorherigen Saisonverlaufs (26,8). "Als Team spielen wir gegen jeden eine solide Verteidigung, das hat nichts mit einzelnen Spielern zu tun", sagte Popovich.
Doch das überrascht durchaus. Nicht wenige Experten hatten einen Durchmarsch von Miami und den zweiten Titel in Folge erwartet. Die Spurs verstanden es allerdings mit einer starken Vorstellung von der Dreipunktlinie, die Heat auf Distanz zu halten. Zudem zwangen sie die Mannschaft von Trainer Erik Spoelstra zu ungewöhnlich vielen Ballverlusten.
Ruf als Auslaufmodell motiviert
Natürlich sind sich Parker und Co. ihres Rufs als vermeintliche Auslaufmodelle bewusst. Das ist aber mehr Motivation als Ärgernis. "Jetzt wollen wir endgültig beweisen, dass wir noch lange nicht zum alten Eisen gehören", sagte der Franzose der SportBild: "Aber es ist schon so, dass wir häufig als Opas der NBA angesehen werden." Der viermalige Meister hat mit Parker, Duncan und Ginobili drei Titel gewonnen (2003, 2005, 2007), anschließend folgte eine lange Durststrecke.
Viele Verletzungen warfen die Stars immer wieder zurück, der Klub hielt ihnen trotzdem die Treue. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt unser Selbstvertrauen verloren", sagte Parker: "Alle haben Ruhe bewahrt, dafür werden wir jetzt belohnt." Doch ausgerechnet der unberechenbare Parker, als Point Guard der Denker und Lenker, muss um seinen Einsatz im Spiel vier bangen. Eine Muskelverletzung im Oberschenkel plagt ihn, eine MRT-Untersuchung muss erst noch Aufschluss darüber geben, ob er spielen kann. "Hoffentlich ist es nichts Großes", sagte Parker.
Quelle: ntv.de, dpa