Sport

"Im Hirn nicht ganz bei der Sache" Biathlon-Herren enttäuschen

Deutschlands Biathleten suchen weiter nach ihrer Olympiaform. Beim Weltcup in Antholz läuft in Abwesenheit vieler Topathleten mit Christoph Stephan nur ein Deutscher in die Top Ten. Olympiasieger Michael Rösch verpasst das Ticket für Vancouver erneut deutlich.

Sergej Sednew nutzte seine Chance im mittelmäßig besetzten Feld zum ersten Weltcup-Sieg.

Sergej Sednew nutzte seine Chance im mittelmäßig besetzten Feld zum ersten Weltcup-Sieg.

(Foto: dpa)

Beim Biathlon-Weltcup im italienischen Antholz haben die deutschen Herren nicht an die starke Leistung der Frauen anknüpfen können. Einen Tag nach dem Dreifacherfolg der DSV-Damen war Christoph Stephan mit Rang sechs im 20-Kilometer-Einzelrennen der Herren bester Deutscher, obwohl auch bei den Männern viele Athleten aus der Weltspitze auf einen Start verzichtet hatten.

Der Sieg in Antholz ging überraschend an den Ukrainer Sergej Sednew, der seinen ersten Weltcup-Sieg feierte. Daniel Mesotitsch aus Österreich wurde Zweiter. Der Franzose Alexis Bouef kam auf Rang drei.

Rösch von der Rolle

Stephan vergab erst beim letzten Schießen den möglichen Podestplatz, als er sich einen Fehler leistete und gleich dreimal neu ansetzen musste. "Da hat die Muskulatur schon gezuckt", sagte der Oberhofer, der zudem Konzentrationsprobleme einräumte: "Auch wenn das Ergebnis ganz okay ist, ärgere ich mich, dass ein paar besser waren. Die Höhe schlaucht, ich war im Hirn nicht ganz bei der Sache."

Neben dem mit vier Strafminuten belasteten Rösch, der auf Rang 39 schlechtester Deutscher war, verpasste auch Alexander Wolf als 17. die Top 15 und damit die halbe Olympia-Qualifikation. "Dieser Platz hilft mir nicht weiter, aber aufgesteckt habe ich noch nicht. Jetzt muss ich halt im Sprint angreifen", sagte Wolf, der im Gegensatz zum Konkurrenten Rösch immerhin schon eine halbe Qualifikation für Vancouver in der Tasche hat.

Noch zwei Olympia-Plätze frei

Ihr Olympia-Ticket schon vor den letzten beiden Rennen am Wochenende sicher haben neben Stephan der wegen Gesundheitsproblemen pausierende Dreifach-Olympiasieger Michael Greis sowie die diesmal nicht unter den Top 20 gelandeten Arnd Peiffer und Andreas Birnbacher. Zwei weitere Fahrkarten nach Kanada werden am Sonntag unter den Kandidaten Wolf, Rösch und dem diesmal geschonten Simon Schempp vergeben.

Die Wettbewerbe in Italien werden am Freitag mit dem Sprint der Frauen fortgesetzt - dann gehen Magdalena Neuner und ihre Kolleginnen als Favoriten an den Start.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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