Goldene Biathletin famosDahlmeier auf dem Weg zum großen Triumph

Die deutsche Biathletin Laura Dahlmeier gewinnt zum Auftakt des Weltcups in Pyeongchang den Sprint - und stürmt weiter in Richtung Gewinn des Gesamtweltcups. Anderthalb Wochen nach der triumphalen WM setzt sie sich bei der Olympia-Generalprobe durch.
Als Biathlon-Königin Laura Dahlmeier nach ihrem nächsten Streich an die Gesamtwertung dachte, wurden die Grübchen in den Wangen immer tiefer. "Ich freue mich wahnsinnig. Es schaut glaube ich ganz gut aus", sagte die Fünffach-Weltmeisterin, die auch im ersten Weltcup-Rennen nach dem WM-Rausch triumphierte. Ein Sieg im Sprint von Pyeongchang, 86 Punkte Vorsprung - Dahlmeier schreibt weiter an ihrem Wintermärchen.
Weil ihre tschechische Rivalin Gabriela Koukalova auf den olympischen Strecken nur den 21. Rang belegte, ist Dahlmeiers Polster nun durchaus komfortabel. Nach dem Sieg vor der ebenfalls fehlerfreien Tiril Eckhoff aus Norwegen, die 8,4 Sekunden zurücklag, und der Französin Anais Chevalier (+41,8) geht die Dominatorin der Szene nun am Samstag ab 10.45 Uhr unserer Zeit als Favoritin in das Verfolgungsrennen.
"Ihre Erfolgsgeschichte geht einfach weiter"
"Ich versuche einfach, fokussiert zu bleiben und das Niveau hochzuhalten. Das ist mir sehr gut gelungen", sagte Dahlmeier nach ihrem achten Saisonerfolg, dem vierten nacheinander, der ARD. Bundestrainer Gerald Hönig lobte: "Es ist beeindruckend, ihre Erfolgsgeschichte geht einfach weiter." Dahlmeier könnte in die Fußstapfen von Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner treten, die in der Saison 2011/2012 als bislang letzte Deutsche die große Kristallkugel gewonnen hatte - und bei der WM in Hochfilzen von Dahlmeier überflügelt worden war. Denn die 23-Jährige hatte während ihrer Traumwochen gleich zwei Rekorde - wahrscheinlich für die Ewigkeit - aufgestellt.
Dabei baute sie ihre beeindruckende Serie auf elf WM-Medaillen in Folge aus, zudem stürmte sie als erste Biathletin überhaupt zu fünf Titeln bei einer WM. Lediglich in einem Rennen reichte es "nur" zu Silber - im Sprint. In dieser Disziplin hatte Dahlmeier vor dem Wettkampf in Südkorea die wenigsten (zwei) ihrer jetzt 15 Weltcuperfolge gefeiert. Doch das hinderte sie freilich nicht daran, sich mit kräftigem Stockeinsatz auf die Loipe zu katapultieren und den dritten Sprint-Sieg anzupeilen. Wie so oft in dieser Saison brannte sie die schnellste Laufzeit in die Loipe.
Zu forsch ging sie dabei aber offenbar nicht ans Werk, denn schon die ersten fünf Scheiben wurden beim ersten Anschlag durch ein traumwandlerisch sicheres Schießen traditionell weiß. Dahlmeier, als 18. auf die schlecht präparierte Strecke gegangen, setzte noch einen drauf und blieb auch bei ihrer zweiten Salve ohne Fehlschuss. Nach einer pfeilschnellen Runde lief sie mit den letzten Kraftreserven ins Ziel - es sollte einmal mehr reichen. Die Männer absolvieren ihren ersten Wettkampf in Fernost am Freitag ab elf Uhr ebenfalls mit einem Sprint. Zwar ist mit Massenstart-Weltmeister Simon Schempp Deutschlands Nummer eins krankheitsbedingt nicht am Start, dafür will der neue Sprint-König Benedikt Doll angreifen. "Es wird ein bisschen schwer, weil wir erst am Abend Ortszeit starten und die Bedingungen dadurch etwas anspruchsvoller sein könnten", sagte der gute Läufer Doll: "Aber ich mag die Strecke sehr, es gibt einige knackige Anstiege."