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Deutscher Rodler schreibt Geschichte Loch gewinnt Gesamtweltcup

Nur noch der EM-Titel fehlt ihm: Felix Loch.

Nur noch der EM-Titel fehlt ihm: Felix Loch.

(Foto: AP)

Nach Gold bei der Rodel-Weltmeisterschaft in Altenberg holt Felix Loch auch den Gesamtweltcup nach Deutschland - erstmals seit 22 Jahren. Damit reiht sich der Sportler bereits in jungen Jahren in die Riege deutscher Ausnahmerodler ein. Er beerbt Legende Georg Hackl, der 1989 und 1990 den Titel holte.

Für ihre Erfolge sind die deutschen Rodler berühmt, umso erstaunlicher war die Durststrecke von mehr als zwei Jahrzehnten im Gesamtweltcup. Nun ist sie zu Ende, Felix Loch kletterte 22 Jahre nach Georg Hackl wieder auf den Weltcup-Thron. Vor einer Woche hatte er bereits Gold bei der Heim-WM geholt.

Nach seinem ersten Sieg im Gesamtweltcup galten die Gedanken von Felix Loch trotz aller Freude erst einmal einer kranken alten Dame in der Heimat. "Ein Gruß an die Oma meiner Freundin. Ich bin bald wieder zu Hause, gute Besserung", lautete die Botschaft des 22 Jahre alten Ausnahmerodler via TV-Kamera. Er selbst schwärmte von einem "perfekten Wochenende", an dem ihm als erstem Deutschen seit Georg Hackl vor 22 Jahren wieder der Sieg im Gesamtweltcup geglückt war. Dass dazu noch Platz eins auf der ungeliebten Bahn im lettischen Sigulda heraussprang, "hätte ich wirklich nicht gedacht", gestand der Strahlemann des Samstags.

Loch fährt beste Zeit

Schneller als Felix Loch war in Sigulda niemand.

Schneller als Felix Loch war in Sigulda niemand.

(Foto: AP)

Als Loch nach dem zweiten Durchgang als Zeitbester mit dem Schlitten unter dem Arm von der Bahn stapfte, stand er bereits als vierter deutscher Gesamtweltcupsieger fest. Obwohl noch vier Rodler oben standen. Vom Papa und Bundestrainer Norbert Loch gab's schon mal einen kurzen Klaps - aber noch war der Wettkampf nicht zu Ende. Noch war der Sieg auf der auf Stelzen stehenden Kunsteisbahn im Baltikum möglich, auf der Loch noch vor einem Jahr nur den 14. Rang erreicht hatte.

Keiner konnte die Zeit Lochs unterbieten. Und nachdem auch der italienische Altmeister Armin Zöggeler nach 16 Kurven und 1200 Metern um 0,053 Sekunden langsamer als der deutsche Olympiasieger war, reckte Loch wiederholte die rechte Faust nach oben. "Jaja", rief der dreimalige Einsitzer-Weltmeister.

Erst als vierter Deutscher holte Loch nach Hackl (1989 und 1990) sowie Anton Winkler (1978) und Michael Walter (1984) die Weltcup-Trophäe. Jetzt fehlt ihm nur noch der EM-Titel. Die Chance dazu hat er beim Weltcup-Finale im russischen Paramonowo am kommenden Wochenende, wo gleichzeitig die Europameister gekürt werden. "Ich freue mich darauf", betonte Loch, der im Finale von fünf auf eins vorfuhr. Dritter hinter dem Berchtesgadener und Zöggeler wurde der Lette Inars Kivlenieks.

Sechster Sieg im achten Rennen

Nach dem sechsten Saisonsieg im achten von neun Weltcup-Rennen trat neben Papa-Loch das Doppelsitzer-Duo Tobias Arlt/Tobias Wendl gleich zur Gratulation an. Die Bayern hatten zuvor die am Samstag siegreichen Österreicher Andreas und Wolfgang Linger in der Gesamtwertung weiter davon ziehen lassen müssen. "Wir haben noch ein Rennen, da werden wir noch mal alles rausholen", betonte Arlt.

Am Samstag reichte es hinter den Tiroler Brüdern sowie Christian Oberstolz/Patrick Gruber (Italien) zum dritten Platz. In der Gesamtwertung sind die deutschen Titelverteidiger mit 635 Punkten Zweite hinter den zwei Lingers (680 Zähler). Eindrucksvoll das Bild bei den Einsitzern: Hinter Loch (745 Punkte), David Möller(557), Andi Langenhan (517) und Johannes Ludwig (496) ist Zöggeler als Fünfter bester Nicht-Deutscher.

Quelle: ntv.de, dpa

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