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Chaotischer Super-G beim WM-Start Maze siegt, Vonn stürzt schwer

Siegerin im Super-G: Die Slowenin Tina Maze.

Siegerin im Super-G: Die Slowenin Tina Maze.

(Foto: dpa)

Nebelchaos, keine Medaille für die deutschen Stars Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg und ein Horror-Sturz von Lindsey Vonn: Die Ski-WM beginnt mit einem überaus fragwürdigen Super-G-Rennen. Am normalsten erscheint noch, dass Favoritin Tina Maze gewinnt.

Maria Höfl-Riesch hielt sich nur 21 Fahrsekunden auf der Strecke, Viktoria Rebensburg hatte Pech mit dem Nebel - und Veronique Hronek fuhr auf dem Weg zu einer Medaille an einem Tor vorbei. Am ersten Tag der alpinen Ski-WM in Schladming hatte der um dreieinhalb Stunden verschobene Super-G der Frauen in der überragenden Tina Maze aus Slowenien eine erwartete Siegerin - die deutschen Läuferinnen dagegen verpassten in einem turbulenten Rennen das Podium.

Mitfavoritin Lindsey Vonn musste nach einem schweren Sturz per Helikopter in eine Klinik gebracht werden.

Mitfavoritin Lindsey Vonn musste nach einem schweren Sturz per Helikopter in eine Klinik gebracht werden.

(Foto: REUTERS)

Besonders unglücklich endete der chaotische Tag freilich für Lindsey Vonn aus den USA. Sie erlitt bei einem furchterregenden Sturz schwerste Verletzungen im rechten Knie. Vonn war am "Posersprung" ungücklich gelandet und hatte sich dann überschlagen. Sie wurde noch auf der Piste erstversorgt und dann sofort ins Krankenhaus geflogen. Zu allem Überfluss musste später das Rennen auch noch vorzeitig beendet werden.

Der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier gehörte am Ende des Tages zu den Kritikern eines zumindest fragwürdigen Rennens. "Man wollte die beste WM machen, die es je gab, und was hat man erreicht: Man hat ein Eigentor geschossen. Ein Superstar des alpinen Sports ist jetzt außer Gefecht", sagte er. Maier hatte bereits unmittelbar vor dem verspäteten Start gewarnt: "Ich halte das nicht für eine besonders gute Lösung. Wenn man wirklich nicht garantieren kann, dass es gleich ist für alle, soll man es gut sein lassen."

Gestartet wurde aber dennoch, in aller Hektik. Maze, der Medaillen in allen fünf WM-Rennen zugetraut werden, gewann in 1:35,30 Minuten vor Lara Gut aus der Schweiz (+0,38 Sekunden) und Julia Mancuso aus den USA (+0,52). "Ich bin ohne Worte", sagte die Siegerin, die 2011 in Garmisch-Partenkirchen bereits WM-Gold im Riesenslalom gewonnen hatte.

Hronek verpasst Sensation

Nur zwei der vier gestarteten deutschen Läuferinnen erreichten das Ziel: Viktoria Rebensburg belegte am Ende Rang acht (+0,94 Sekunden), Lena Dürr (Germering) Rang 30 (+4,27). Dagegen verfehlte Maria Höfl-Riesch, die vor zwei Jahren zum WM-Auftakt Bronze im Super-G gewonnen hatte, nach der zusätzlichen Wartezeit und der Beeinträchtigung durch den Sturz der unmittelbar vor ihr gestarteten Vonn, durch einen Flüchtigkeitsfehler ein Tor. Ein ähnliches Missgeschick unterlief der jungen Veronique Hronek: 20 Fahrsekunden vor dem Ziel fuhr sie ebenfalls an einem Richtungstor vorbei - sie lag zu diesem Zeitpunkt klar auf Medaillenkurs.

"Ich weiß selbst nicht genau, wie das passiert ist", sagte Höfl-Riesch, sie bekannte aber: "Das war eher ein Problem von mir." Ihr sei es nicht gelungen, von 11.00 Uhr am Vormittag bis zum 13 Mal auf 14.30 Uhr verschobenen Start "die Konzentration zu halten, bei der Sache zu bleiben", vor allem auch nach dem Sturz von Vonn. Sie sei "natürlich enttäuscht", sagte die Doppel-Olympiasiegerin, sie betonte aber mit einem kurzen Lächeln auch: "Ich bin erst mal froh, dass ich an einem so verrückten Tag heil unten angekommen bin."

Nebel, immer wieder Nebel

Viktoria Rebensburg hatte das Pech, dass just bei ihrer Fahrt wieder kurz eine Nebelbank über die Strecke waberte. "Optimal war es nicht, ich habe mir schon gedacht, wo geht es jetzt hin", berichtete sie. Es sei aber ohnehin nicht so einfach gewesen mit den ständigen Verschiebungen. "Die Stimmung, die Spannungskurve geht ein bisschen nach unten", sagte die Riesenslalom-Olympiasiegerin, Gewinnerin des letzten Super-G vor der WM sowie des Super-G beim Weltcup-Finale im vergangenen Jahr in Schladming.

Das Rennen hätte ursprünglich um 11.00 Uhr gestartet werden sollen, wegen des anhaltenden Nebels wurde die Starzeit aber immer wieder verschoben. Nach nur acht Teilnehmerinnen trat dann noch eine weitere Verzögerung für eine Viertelstunde ein: Ein Streckenposten war im Kurs gestürzt und ebenfalls mit dem Hubschrauber ausgeflogen worden. Nach 36 von 59 gemeldeten Starterinnen wurde das Rennen von der Rennjury um Renndirektor Atle Skaardal aus Norwegen schließlich endgültig abgebrochen.

Quelle: ntv.de, dpa

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