Sport

Positiv durch ein Potenzmittel? Olympiasieger Merritt gedopt

US-Leichtathletikstar LaShawn Merritt wird nach drei positiven Dopingtests innerhalb weniger Monate vorläufig gesperrt. Der zweifache Goldmedaillengewinner von Peking führt die Testergebnisse auf die Einnahme eines Medikaments zur Penis-Vergrößerung zurück.

Hochdekoriert, aber gedopt: LaShawn Merritt.

Hochdekoriert, aber gedopt: LaShawn Merritt.

(Foto: REUTERS)

400-Meter-Olympiasieger LaShawn Merritt aus den USA ist wegen der Einnahme eines anabolen Steroids suspendiert worden. Der 23-Jährige war zwischen Oktober 2009 und Januar 2010 bei insgesamt drei Tests positiv getestet worden, die vorübergehende Sperre hat er akzeptiert.

In einer Erklärung seines Anwalts Howard Jacobs hieß es, die positiven Proben seien auf die Einnahme eines Mittels zurückzuführen, welches Merritt nach der Saison 2009 phasenweise eingenommen habe. "LaShawn Merritt hat erst im März von den positiven Proben erfahren und weiß erst seit ganz kurzer Zeit, welches anabole Steroid dafür verantwortlich war", hieß es dort: "Nachforschungen haben dann ergeben, dass in einem Medikament zur Penis-Vergrößerung dieses Steroid enthalten ist."

Merritt erklärte, die positiven Tests seien durch ein frei erhältliches Mittel hervorgerufen worden, das er "an der Ladentheke" gekauft habe. Dabei habe er sich das "Kleingedruckte" nicht durchgelesen. "Egal welche Strafe ich bekomme, sie wird nicht schlimmer sein, als die Verlegenheit und Demütigung, die ich jetzt fühle", sagte Merritt. Der vorläufigen Sperre hat er seinem Anwalt zufolge zugestimmt, sie gilt bis zur endgültigen Klärung des Falls.

Der 23-Jährige war bei Kontrollen im Oktober, Dezember und Januar aufgefallen. Jetzt steht der Sprinter vor einer zweijährigen Sperre. Damit würde er auch für die WM 2011 in Daegu/Südkorea ausfallen. In der Hallensaison war er nicht an den Start gegangen.

Dem Anti-Doping-Kampf geschadet

"Jeder professionelle Athlet weiß, dass er allein dafür verantwortlich ist, was in den Körper gelangt", sagte der Generalsekretär des US-Verbandes (USATF), Doug Logan. Er kritisierte zudem, Merritt habe den Anstrengungen im Anti-Doping-Kampf Schaden zugefügt, das Verantwortungsbewusstsein eines Weltklasseathleten vermissen lassen, seine Karriere in ein schlechtes Licht gerückt und sich zum Gegenstand von Witzen gemacht: "In diesen Zeiten und in diesem Alter sollte ein Athlet besser über diese Dinge Bescheid wissen. Wir sind angewidert von dieser Angelegenheit."

Merritt teilte mit: "Ich hoffe, meine Sponsoren, meine Familie und Freunde und auch der Sport verzeihen mir diesen dämlichen, unreifen und egoistischen Fehler." Der 400-Meter-Spezialist hatte bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Einzel- und Staffel-Gold über diese Distanz gewonnen. Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin wiederholte er seinen Doppelerfolg.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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