Nach dem Raab-Rückzug Brainpool kündigt 80 Mitarbeitern
24.06.2015, 03:43 Uhr
Stefan Raab an seinem Arbeitsplatz: Brainpool zieht die Notbremse.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der bevorstehende TV-Abschied von Stefan Raab hat Folgen für die Belegschaft: Die Produktionsfirma hinter Erfolgssendungen wie "Ladykracher" oder "Schlag den Raab" entlässt reihenweise Leute. Betroffen sind nicht nur die Köpfe hinter "TV Total".
Der Raab-Rückzug wächst sich für die Mitarbeiter der Kölner TV-Produktionsfirma Brainpool zu einer wirtschaftlichen Katastrophe aus. Einem Bericht des Medienmagazins DWDL zufolge gehen durch den überraschend angekündigten Abschied des wichtigsten Aushängeschilds der Firma zahlreiche hoch spezialisierte Arbeitsplätze verloren.
Am Dienstag hätten die Brainpool-Geschäftsführer Jörg Grabosch und Andreas Scheuermann die Belegschaft "über die wirtschaftlichen Folgen" des TV-Ruhestands von Stefan Raab informiert, heißt es in dem DWDL-Bericht. Die Entscheidung, sich von seiner aktiven Rolle vor dem Bildschirm zurückzuziehen, war erst in der vergangenen Woche bekannt geworden.
Das Ende von "TV Total"?
Der bevorstehende TV-Ruhestand Raabs trifft das Unternehmen hart: "So kurz nach der für zahlreiche Beteiligten überraschenden Meldung gibt es derzeit noch keine Klarheit darüber ob, und wenn ja welche Brainpool-Produktionen auch ohne Stefan Raab über das Jahr 2015 hinaus fortgeführt werden können", schreiben die Medienbeobachter.
Raab löst mit seinem unvorbereiteten Rückzug erhebliche Schwierigkeiten aus. Da kein Nachfolger von Format in Sicht ist, ziehen Grabosch und Scheuermann offenbar die wirtschaftliche Notbremse: Allen Brainpool-Mitarbeitern, die direkt an der Produktion der Raab-Show "TV Total" beschäftigt waren, wird betriebsbedingt gekündigt. Eine Fortführung der Sendung ist ohne das Gesicht von Stefan Raab offenbar nicht möglich.
Schock-Nachricht für Gag-Autoren
Neben den "TV Total"-Mitarbeitern müssen allerdings auch zahlreiche weitere Mitarbeiter, die für andere Formate aus der Raab-Welt tätig waren, ihre Sachen packen. Ohne das wichtigste Zugpferd der Firma fehlen offenbar wichtige Einnahmen. "Es wurden heute 80 betriebsbedingte Kündigungen zum Jahresende ausgesprochen", bestätigte Brainpool-Pressesprecherin Katja Plüm auf Anfrage von DWDL. Sie verwies dabei auf den "Wegfall der Stefan-Raab-Produktionen in 2016".
Im Kölner Medienbetrieb dürfte die Schockwelle weite Kreise ziehen. Neben den fest angestellten Brainpool-Mitarbeitern müssen sich auch zahlreiche freie Gag-Autoren und andere selbstständige TV-Dienstleister rund um Raabs Firma nach neuen Auftraggebern umsehen. Bei Brainpool waren bislang rund 200 Mitarbeiter direkt beschäftigt.
Quelle: ntv.de, mmo