Angebliche Bitte um Interview Meghans Vater lässt Oprah Brief zukommen
27.03.2021, 13:29 Uhr
Thomas Markle hat sich laut einem Medienbericht mit einem Bittbrief an Oprah Winfrey gewandt.
(Foto: picture alliance/dpa/Alaska TV/Channel 5)
Das Interview von Herzogin Meghan und Prinz Harry erschüttert nicht nur das britische Königshaus. Auch Thomas Markle, der Vater der 39-Jährigen, wird darin negativ erwähnt. Der möchte möchte nun anscheinend in der Öffentlichkeit darauf antworten.
Thomas Markle scheint über das Interview seiner Tochter mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey noch nicht hinweg zu sein. Dass Herzogin Meghan ihn darin des Verrats beschuldigt hat, macht ihm offenbar zu schaffen. Auch er wolle seine Sicht der Dinge in einem offenen Gespräch schildern, berichtet nun die britische Boulevardzeitung "The Sun". Bilder, die das Blatt veröffentlicht hat, zeigen Markle vor dem Haus der Talkmasterin in Montecito, Kalifornien.
Was der 76-Jährige am Donnerstag dort zu suchen hatte? Ein namentlich nicht genannter Insider sagte der Zeitung "The Sun": "Thomas hat einen Brief an Oprah übergeben, in dem er sie bittet, ihn zu kontaktieren, damit er seine Seite der Geschichte erzählen kann." Markle habe den Brief einem Wachmann vor dem Haus übergeben. Die Zeitung veröffentlichte Fotos, die zeigen, wie Thomas Markle einem Wachmann augenscheinlich einen Brief reicht.
Die Nachricht "war nicht für Meghan und [Prinz] Harry, sondern für Oprah gedacht". Markle, so sagt die Quelle, habe "das Interview gesehen [...] und findet, dass er eine Chance verdient hat, seine Meinung zu sagen". Meghans Beziehung zu ihrem Vater gilt als zerrüttet und mündete sogar in einen Rechtsstreit, in dem es um private Briefe ging, die gegen ihren Willen veröffentlicht wurden.
Das Interview mit US-Starmoderatorin Oprah Winfrey hatte in Großbritannien hohe Wellen geschlagen. Unter anderem sagte Meghan, während ihrer ersten Schwangerschaft habe es im Königshaus mit Blick auf ihr ungeborenes Kind "Sorgen und Gespräche" darüber gegeben, "wie dunkel seine Haut sein mag, wenn er geboren ist". Thomas Markle verteidigte daraufhin die Royals gegen die Vorwürfe. "Ich glaube nicht, dass die britische Königsfamilie rassistisch ist", sagte der in Mexiko lebende Markle zwei Tage später dem britischen Sender ITV.
Meghan fühlt sich von Vater verraten
Über ihre Eltern sagte Meghan in dem Interview, sie werde alles tun, um diese zu schützen. Allerdings fühle sie sich von ihrem 76-jährigen Vater "verraten", weil dieser die Boulevardmedien mit Informationen füttere. Britische Medien hatten im August 2018 einen Brief von Meghan an ihren Vater veröffentlicht, in dem sie ihn aufforderte, nicht mehr freimütig mit den Medien zu sprechen.
Thomas Markle sagte ITV dazu: "Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe mich dafür schon mindestens hundert Mal entschuldigt." Er bedaure, dass er der Presse private Informationen gegeben habe. "Aber niemand hat sich die Zeit genommen, die Mitglieder unserer Familie zu schützen", die "täglich von der Presse attackiert" worden seien. In dem Interview bot der Vater seiner Tochter Meghan und Harry an, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen und sich zu treffen. Wenn er von dem Paar direkt höre, werde er auch aufhören, mit den Medien zu sprechen, kündigte Markle an.
Das Interview mit Oprah enthielt noch viele andere brisante Äußerungen. So erzählte die 39-Jährige, dass sie wegen der permanenten negativen Berichterstattung der Medien Suizidgedanken gehabt habe und ein hochrangiger Palast-Vertreter ihr aus Sorge um das Image der Royals dennoch psychologische Hilfe verwehrt hätte. Prinz Harry berichtete, dass er sich von seinem Vater Charles "im Stich gelassen" gefühlt habe.
Das Paar hatte dem Königshaus im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt und lebt inzwischen mit Sohn Archie in Kalifornien. Im Sommer erwarten sie ihr zweites Kind, ein Mädchen. Ihre Äußerungen über die erdrückenden Strukturen bei Hofe und möglichen Rassismus könnten Auswirkungen auf die britische Monarchie haben. Die Queen steht an der Spitze des Commonwealth, einer Verbindung von 54 Staaten, viele davon in Afrika. Seit sie 1952 den Thron bestieg, hat sich die Bevölkerungsstruktur Großbritanniens verändert, die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund wächst stetig.
Quelle: ntv.de, hul/spot/dpa/AFP