Panorama

Wenig Wachstum bei Infektionen 224 neue Corona-Tote in Deutschland gemeldet

Eine Ärztin nimmt einen Abstrich bei einer Patientin, die mit ihrem PKW an einem Drive-in für Corona-Tests steht.

Eine Ärztin nimmt einen Abstrich bei einer Patientin, die mit ihrem PKW an einem Drive-in für Corona-Tests steht.

(Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Mittlerweile ist selbst der Chef des Robert-Koch-Instituts vorsichtig optimistisch, was die neuen Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland angeht. Und die aktuellen Meldungen scheinen das zu bestätigen. Doch die Zahl der Toten fällt wieder höher aus.

In Deutschland bleibt das Wachstum der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf einem vergleichsweise geringen Niveau, die Zahl der Toten steigt hingegen wieder deutlich an. Wie ntv.de-Berechnungen auf Basis von Daten der Bundesländer und des Robert-Koch-Instituts zeigen, wurden in den letzten 24 Stunden zusätzlich 224 Menschen gemeldet, die an den Folgen einer Coronavirus-Infektion starben. In den vergangenen Tagen waren es jeweils um die 150 gewesen. Insgesamt sind nun 3217 Menschen in Deutschland im Zuge der Pandemie ums Leben gekommen.

Die Zahl der gemeldeten Infektionen stieg um 1859. Seit Samstag ist diese Zahl damit jedesmal gesunken. Allerdings waren die Zahlen der gemeldeten Fälle, etwa aus Nordrhein-Westfalen. überraschend gering. Das deutet daraufhin, dass hier noch die Meldeverzögerungen des Osterwochenendes nachwirken. Überdies gibt es eine Dunkelziffer, deren Höhe unbekannt bleibt - insofern liefern diese Zahlen nur Hinweise und dürfen nicht absolut gesehen werden. Insgesamt sind nun 128.474 Infektionen offiziell bestätigt. Weniger als die Hälfte, knapp 63.700, sind bereits wieder genesen.

Debatte über Lockerungen

Derweil wird in Deutschland über eine Lockerung der Beschränkungen für die Bewegungsfreiheit und des wirtschaftlichen Lebens diskutiert. Am Mittwoch wollen sich die Ministerpräsidenten der Länder dazu mit Kanzlerin Angela Merkel beraten. Im Gespräch ist es, Läden und Geschäfte wieder zu öffnen, sowie Kinder wieder in Schulen und Kitas zu schicken. Dabei gibt es allerdings Uneinigkeit darüber, wie das genau vonstatten gehen soll.

"Am Ende geht es darum, die richtige Balance zu finden zwischen Gesundheitsschutz, öffentlichem Leben und der Wirtschaft", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Es werde "vorsichtige erste Schritte" in eine neue Normalität geben. "Es geht darum, mit dem Virus zu leben und leben zu lernen." Mit dem Verhalten der Bürger am Osterwochenende zeigte sich Spahn zufrieden. Die Einschränkungen wegen der Corona-Krise hätten "eine sehr, sehr hohe Akzeptanz und Unterstützung" in der Bevölkerung gefunden, sagte er.

Die nationale Wissenschafts-Akademie Leopoldina hatte am Montag für einen "realistischen" Zeitplan zurück zur Normalität plädiert. Die Wissenschaftler empfahlen, Schulen "sobald wie möglich" wieder zu öffnen - angefangen bei Grundschulen sowie Unter- und Mittelstufen. Die Leopoldina nannte aber auch viele Voraussetzungen für eine Rückkehr zu mehr Normalität. Zudem liegt eine Ausarbeitung eines von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet berufenen Expertenrats vor. Das Robert Koch-Institut schlug hingegen vor, Schulen zuerst wieder für die höheren Jahrgänge zu öffnen. Es gehe dabei um die Annahme, dass Jugendliche Abstandsregeln besser einhalten könnten, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler.

ntv.de hat bei der Zahl der Genesenen bislang auf die Schätzung des RKI zurückgegriffen, die deutlich höher liegt als die in diesem Artikel verwendete Zahl. Das RKI schätzt die Zahlen jedoch nur mit einem Algorithmus. Da 14 Bundesländer selbst Angaben zu Genesenen machen, haben wir uns entschieden, diese Zahlen zu verwenden und nur für die verbliebenen beiden Bundesländer, Hessen und Rheinland-Pfalz, auf die RKI-Schätzung zurückzugreifen.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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