Panorama

Kuriose Initiative in New York Aktivisten verschenken Joints an Geimpfte

Gras gegen Impfnachweis: Freiwillige hatten zuvor 1500 Marihuana-Kippen gerollt.

Gras gegen Impfnachweis: Freiwillige hatten zuvor 1500 Marihuana-Kippen gerollt.

(Foto: AP)

In Deutschland undenkbar, in New York seit neustem ganz legal: In einer aufsehenerregenden Aktion verteilt die Initiative "Joints for Jabs" kostenlose Cannabis-Zigaretten an Corona-Geimpfte. Das soll nicht nur einen Impf-Anreiz schaffen, sondern hat auch politische Hintergründe.

In New York ist eine Corona-Impfprämie der besonderen Art verteilt worden: Jeder, der den Nachweis über mindestens eine Corona-Impfspritze vorlegen konnte, durfte sich gestern einen Gratis-Joint abholen. Dabei handelte es sich allerdings nicht um eine staatliche Prämie, sondern um eine Initiative von Aktivisten, die damit die kürzlich beschlossene Legalisierung von Cannabis als Genussmittel im Bundesstaat New York feiern wollten. Eine ähnliche Verteilaktion fand in der US-Hauptstadt Washington statt.

"Das ist das erste Mal, dass wir herumsitzen und legal Joints an Menschen verteilen können", sagte Michael O'Malley, einer der Organisatoren der Aktion "Joints for Jabs" (Joints für Impfungen) auf dem New Yorker Union Square. "Wir unterstützen die Bemühungen der Bundesregierung um die Impfungen. Und wir versuchen auch, sie dazuzubekommen, Gras landesweit zu legalisieren." Für die Aktion in New York hatten Freiwillige etwa 1500 Joints gebaut. Für die Marihuana-Zigaretten standen Menschen bei Sonnenschein Schlange, sie mussten sich allerdings nicht länger als zehn Minuten gedulden.

Die 38-jährige Sarah Overholt bekam zwei Joints für sich und ihre 70-jährige Mutter, nachdem sie die beiden Impfnachweise vorgezeigt hatte. "Ich rauche jeden Tag", sagte sie über ihren Cannabis-Konsum. "Und ich bin ein besserer Mensch, wenn ich rauche, glauben Sie mir." Die Corona-Impfungen finde sie wichtig, sagte Overholt. Menschen sollten sich nicht nur wegen eines Joints impfen lassen. "Aber wenn es wirkt, dann wirkt es", kommentierte die 38-Jährige die Marihuana-Verteilaktion.

Eine ähnliche Aktion gab es zuvor etwa bereits im US-Bundesstaat Michigan. Auch dort konnten sich Geimpfte bei einem Händler für medizinisches Cannabis einen kostenfreien Joint abholen, berichtete der "SWR". Anreize zur Impfung seien in den USA kein neues Phänomen. So biete eine Donut-Kette jedem, der eine Impfung nachweisen kann, einen süßen Teigkringel an. Zudem gibt es Berichte über Unternehmen, die geimpften Mitarbeitern zusätzliche Stundenlöhne auszahlen wollen.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

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