Panorama

Test verweigert Altenpflegerin nach Corona-Demo gekündigt

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In einem Pflegeheim seien besonders strenge Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, an die sich alle Mitarbeiter halten müssten, sagte der Leiter der Einrichtung zur Begründung der Kündigung.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am Wochenende demonstriert eine Pflegeheim-Mitarbeiterin gegen die Corona-Politik der Bundesregierung. Anschließend meldet sie sich mit Erkältungssymptomen krank. Als sie einen Test ablehnt, erhält sie die Kündigung. Arbeitsrechtler sind uneins über die Aktion.

Ein Senioren- und Pflegeheim in Itzstedt im Kreis Segeberg hat einer Mitarbeiterin fristlos gekündigt, weil sie nach der Teilnahme an der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin einen Corona-Test verweigert hatte. Der Pflegedienstleiter der privaten Einrichtung bestätigte die Kündigung. In einem Pflegeheim seien besonders strenge Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, an die sich alle Mitarbeiter halten müssten, sagte er zur Begründung. Dazu gehöre unter anderem ein Corona-Test bei entsprechenden Krankheitssymptomen.

Die Mitarbeiterin hatte am Wochenende an der Großdemonstration in Berlin gegen die Corona-Auflagen teilgenommen und sich anschließend wegen Erkältungssymptomen krankgemeldet. Unter Arbeitsrechtlern ist umstritten, ob die Kündigung wirksam ist. Er halte die Kündigung für eher unwirksam, weil die Krankmeldung nicht unbedingt etwas mit der Demonstrationsteilnahme zu tun haben müsse, zitierten die "Lübecker Nachrichten" den Fachanwalt für Arbeitsrecht, Wolfram Dudda.

Der Abteilungsleiter für Arbeits- und Sozialrecht beim Unternehmensverband Nord, Jens-Arne Meier, sagte dem Blatt dagegen, im Bereich der Alten- und Krankenpflege könnten Arbeitgeber eher einen Test anordnen als in anderen Bereichen.

Quelle: jwu/dpa

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