Panorama

"Zusätzlichen Bürokratie"Deutsche reisen immer seltener nach Großbritannien

09.04.2023, 15:26 Uhr
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Reisepass für eine Reise nach London nun doch zu kostspielig? (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Als Großbritannien noch Teil der Europäischen Union war, gehört die Insel noch zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Doch seit sie für einen Besuch in London oder Brighton einen Reisepass benötigen, sind die Besucherzahlen aus der Bundesrepublik rapide zurückgegangen.

Großbritannien ist Reiseanbietern zufolge nach dem Brexit für deutsche und französische Touristen ein weniger beliebtes Urlaubsziel geworden. "Dass EU-Bürger nun einen Reisepass brauchen, um nach Großbritannien zu reisen, hat sich als abschreckend herausgestellt, insbesondere für Schülergruppen wegen der zusätzlichen Kosten und Bürokratie", sagte Joss Croft vom Tourismusverband UKinbound der Sonntagszeitung "Observer".

Wegen des Brexits können EU-Bürgerinnen und -Bürger seit Oktober 2021 nur noch mit Reisepass ins Vereinigte Königreich einreisen. Umfragen zufolge hat jedoch mehr als die Hälfte der Deutschen gar keinen Reisepass. Großbritannien ist Ende Januar 2020 aus der Europäischen Union ausgetreten, danach galten jedoch noch Übergangsfristen.

In Umfragedaten des Tourismusverbandes Visit Britain und des Marktforschungsinstituts Anholt Ipsos Nation Brand Index wird die abnehmende Anziehungskraft der Insel deutlich: Hielten die Deutschen in der Umfrage Großbritannien 2016 noch für das siebtbeste Reiseziel, lag das Vereinigte Königreich 2022 in der gleichen Umfrage nur noch auf Platz 16.

"Viele Europäer haben mittlerweile einfach ein weniger positives Bild mancher Aspekte Großbritanniens", sagte David Edwards von der Reiseberatungsfirma Scattered Clouds dem "Observer". "Dabei sind sie ein sehr wichtiger Markt. Vor allem die Deutschen besuchen Teile von Großbritannien, in die andere nicht reisen, etwa Devon und Cornwall."

Quelle: ntv.de, cls/dpa

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