Kommen Harry und Meghan? Zwist überschattet Vorbereitungen zur Krönung
06.04.2023, 20:21 Uhr Artikel anhören
Beim Besuch des Gottesdienstes am Gründonnerstag in York lächelte König Charles die Sorgen weg.
(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)
Einen Monat vor der offiziellen Krönungsfeier von Charles III. steigt die Fieberkurve in Großbritannien allmählich an. Auch, weil nach wie vor unklar ist, ob Prinz Harry und Herzogin Meghan denn nun kommen werden oder nicht. Angeblich machen sie ihr Erscheinen von mehreren Bedingungen abhängig.
Einen Monat vor der Krönung von König Charles III. belastet der Streit mit seinem jüngeren Sohn Prinz Harry die Vorbereitungen der historischen Zeremonie. Mit Spannung wird erwartet, ob der 38-Jährige und seine Ehefrau Herzogin Meghan für die Feier am 6. Mai nach London reisen werden.
Die Unsicherheit bereite den Planern erhebliche Kopfschmerzen, berichtete die Zeitung "Daily Mail". Sitzplan, aber auch Transport und Sicherheit müssten dringend geklärt werden, sagten royale Quellen dem Blatt.
Charles zeigte sich beim traditionellen Gründonnerstagsgottesdienst Royal Maundy in York demonstrativ unbeeindruckt und winkte lächelnd den Schaulustigen zu. An der Seite von Königsgemahlin Camilla verteilte der 74-Jährige in der nordenglischen Stadt eigens geprägte Münzen an je 74 Frauen und Männer, die sich um ihre Gemeinden verdient gemacht haben. Einige lautstarke Demonstranten ließen ihn auf Schildern wissen, er sei "Nicht mein König" ("Not my king").
Harry und Meghan nicht auf dem Balkon
Zur Krönung in der Londoner Westminster Abbey werden immer mehr Details bekannt. Nach der religiösen Zeremonie werden Charles und Camilla - die dann nur noch Königin und nicht mehr Königsgemahlin genannt wird - in der goldenen Staatskutsche in den Buckingham-Palast zurückkehren. Ihnen folgen die engsten Familienmitglieder, aber nicht Harry und Meghan - wenn sie denn überhaupt dabei sind. Das Paar werde auch nicht auf dem Balkon des Stadtschlosses erscheinen, wenn Charles und Co. sich winkend der Menge zeigen und eine Flugstaffel zu Ehren der Royal Family über die britische Hauptstadt hinweg düst, bestätigten Palastquellen der Zeitung "Mirror".
Der Graben zwischen Harry und Meghan auf der einen und dem Rest der Royal Family auf der anderen Seite ist tief. Die schwere Kritik des Paares ist noch immer nicht ausgeräumt: So hat Harry seiner Stiefmutter Camilla vorgeworfen, Informationen an die Boulevardpresse durchgestochen zu haben, um auf seine Kosten positiv dargestellt zu werden. Auch gegen Bruder Prinz William und Vater Charles hat der Fünfte der Thronfolge ausgeteilt. König und Thronfolger sollen seit Monaten nicht mit Harry geredet haben.
Angeblich haben der Herzog und die Herzogin von Sussex mehrere Forderungen für eine Teilnahme an der Krönung gestellt. So sollen sie auf einem klärenden Gespräch beharren. Außerdem soll der vierte Geburtstag ihres Sohns Prinz Archie gewürdigt werden, der genau am Krönungstag ist. Und schließlich verlange das Paar einen Platz bei dem Balkonauftritt, berichteten britische Boulevardzeitungen. Doch für das viel beachtete Ereignis sind nur 15 Royals vorgesehen, wie die Zeitung "Mirror" berichtete.
"Wenig Raum für Gefühle"
Dabei, aber nicht mittendrin: In der Westminster Abbey würden Harry und Meghan zwar gute Sitzplätze erhalten, die dem Sohn des Königs angemessen seien, hieß es. Doch der Großteil der Familie werde dem Paar die kalte Schulter zeigen und hofft angeblich darauf, dass Harry und Meghan fernab platziert werden. Eine Insiderquelle sagte dem "Mirror": "Der König hat sehr deutlich gemacht, wer die Monarchie repräsentieren soll. Es ist wenig Raum für Gefühle. Dies ist ein Staatsanlass, nicht eine Familienfeier, und es ist richtig, dass nur 'working members' der Familie bei diesem großen öffentlichen Moment dabei sind."
Harry und Meghan sind seit ihrem Umzug nach Kalifornien keine "working royals" mehr, die im Namen der Familie öffentliche Termine wahrnehmen. Das trifft auch auf Charles' Bruder Prinz Andrew zu, der wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal in Ungnade gefallen ist und ebenfalls nicht auf dem Balkon dabei sein wird.
Dass ein anderer prominenter Gast bei der Krönung fehlt, ist bereits klar. US-Präsident Joe Biden, der im September 2022 zum Staatsbegräbnis für Charles' Mutter Queen Elizabeth II. nach London gereist war, wird diesmal fernbleiben. Seine Ehefrau Jill Biden wird den 80-Jährigen vertreten. Dennoch könnte auch der Präsident selbst bald nach London kommen: Charles habe Biden zu einem Staatsbesuch eingeladen, teilte das Weiße Haus mit.
Quelle: ntv.de, Benedikt von Imhoff, dpa