Bis zu 39 Grad erwartetEs wird richtig heiß - Juni-Hitzerekord wackelt

Der Frühsommer erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt. In großen Teilen Deutschlands werden heute Temperaturen von bis zu 39 Grad erreicht. Damit könnte ein neuer Juni-Hitzerekord aufgestellt werden - dabei ist der alte gerade mal ein paar Tage alt.
Am letzten Juni-Sonntag wird es noch einmal richtig heiß. Mit Temperaturen von bis zu 39 Grad wird gerechnet. "Für Sonntag wackelt bei uns der am Mittwoch erst aufgestellte Junirekord von 38,6 Grad", sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. "Wir bekommen noch einen kleinen Hitzegruß von unseren Nachbarn." Vor allem im Südwesten sowie im Osten könnten die 40 Grad fallen.
Sollten diese Temperaturen tatsächlich erreicht werden, wackelt sogar der ewige Temperaturrekord für Deutschland. Dieser wurde im August 2015 im bayerischen Kitzingen gemessen und liegt bei 40,3 Grad. Zur Wochenmitte waren im brandenburgischen Coschen an der deutsch-polnischen Grenze laut Deutschem Wetterdienst (DWD) 38,6 Grad gemessen worden. Der bisherige Rekord für den Juni war mehr als 70 Jahre alt und lag bei 38,5 Grad - gemessen am 27. und 28. Juni 1947 im baden-württembergischen Bühlertal.
"Zudem erleben wir den wärmsten Juni seit Messbeginn", sagt Alexander. Dieser Monat sei wärmer als der bisherige Rekordhalter vom Jahr 2003. "Mit durchschnittlich über 300 Stunden Sonne wird es zudem der sonnigste Juni seit Messbeginn 1951. Die Spitze erklimmt dabei der Osten. Dresden kommt in diesem Monat auf fast 360 Stunden", so Alexander.
Am Sonntagmorgen scheint in Deutschland fast überall die Sonne. Nachmittags ziehen dichtere Wolken ins Land, die auch Schauer und Gewitter bringen. Meteorologen warnen vor hoher UV-Belastung. Möglich sind die hohen Temperaturen bis zu 39 Grad nach Auskunft des DWD in einem breiten Streifen von Ostdeutschland bis ins Rhein-Main-Gebiet und an den Oberrhein. Im Nordwesten werden gemäßigtere 25 bis 32 Grad erwartet. Die höchste Temperatur am Samstag wurde laut DWD mit 36,2 Grad im niedersächsischen Lingen gemessen. Auf Platz 2 und 3 kamen die beiden rheinland-pfälzischen Städte Trier mit 35,9 Grad und Andernach, wo das Thermometer bis zu 35,0 Grad anzeigte.
Hitzewellen bedeuten Experten zufolge für ältere Menschen ab 75 Jahren ein hohes Risiko. Mit einer aktuellen Zunahme der Todesfälle in Deutschland wegen der Juni-Hitze sei zu rechnen, sagte Matthias an der Heiden vom Robert Koch-Institut der Deutschen Presse-Agentur. Studien zeigen, dass solche Perioden in den vergangenen Jahren in Deutschland für Tausende Todesfälle gesorgt haben.
Ab Montag lässt die Hitze nach
Ab Montag sollen die Temperaturen allerdings schrittweise zurückgehen. "In der neuen Woche geht es bei uns deutlich angenehmer weiter", sagt Alexander. Es bleibe aber zu trocken. Meteorologen warnen vor weiter hoher Waldbrandgefahr.
Im trockenen Süden Frankreichs, wo noch höhere Temperaturen herrschen, zerstörten Flächenbrände mehrere Häuser und Hunderte Hektar Land. Im Département Gard war mit 45,9 Grad am Freitag ein neuer französischer Rekord gemessen worden. Dort beschädigten die Flammen zehn Gebäude oder verbrannten sie ganz, wie französische Medien berichteten. Außerdem verbrannten mehr als 550 Hektar Land, so der Radiosender France Bleu auf seiner Website. 15 Feuerwehrleute und sechs Gendarmen hätten bei Einsätzen einen Hitzschlag erlitten.