Zu viel nackte Haut Frivoler Party-Eklat hat drastische Folgen für Moskauer Club
10.01.2024, 16:58 Uhr Artikel anhören
Im berühmten Moskauer Club Mutabor treffen sich Schauspieler, Künstler und internationale Musikstars.
(Foto: via REUTERS)
Die schlüpfrige Sause mit halbnackten Promis im Club Mutabor erzürnt konservative Politiker Russlands. Einige der feiernden Stars und Sternchen entschuldigen sich für ihre Teilnahme. Der Rapper Vacio muss ins Gefängnis. Nun hat die "Fast nackt"-Party auch Konsequenzen für den Moskauer Club.
Nach empörten Reaktionen auf eine Party mit leicht bekleideten russischen Prominenten muss der berühmte Moskauer Nachtclub Mutabor für 90 Tage schließen. Ein Bezirksgericht ordnete die vorübergehende Schließung wegen des Verstoßes gegen "hygienische und epidemiologische Auflagen" an. Ende Dezember waren in Online-Netzwerken Videos aufgetaucht, auf denen zahlreiche bekannte Gesichter aus der Unterhaltungsindustrie in Dessous und anderen freizügigen Aufmachungen zu sehen waren, die im Club Mutabor bei einer Party unter dem Motto "Almost Naked" (fast nackt) gemeinsam feierten.
Während der Kreml jegliche Stellungnahme verweigerte, sorgten die Aufnahmen bei konservativen Politikern für Empörung. Sie forderten Ermittlungen gegen die Teilnehmer. Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums, sagte im staatlichen Radiosender Sputnik, das Leben lehre "schmerzhafte Lektionen". Die Teilnehmer der Feier müssten "die Schwere des Problems verstehen und sich bessern". Der bekannte Fernsehmoderator Wladimir Solowjow nannte die Party-Teilnehmer "Bestien" und "Abschaum". Dies hätten "keine Vorstellung davon, wie sehr das Volk euch hasst".
Prominente Gäste, wie der russische ESC-Gewinner Dima Bilan, Popstar Filipp Kirkorow, die bekannte Journalistin Xenia Sobtschak sowie die Organisatorin, Schauspielerin Anastasia Iwlejewa, hatten sich nach der Party öffentlich entschuldigt. Der russische Rapper Vacio, der auf Bildern der Feier nur mit einer Socke über den Genitalien zu sehen war, wurde zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt und in ein Rekrutierungszentrum des Militärs einbestellt.
Immer strengerer Moralvorstellungen
Vacio, der mit bürgerlichem Namen Nikolai Vasiliev heißt, wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass "homosexuelle Propaganda" und "Rowdytum" vorgeworfen. Damit fällt sein Fall unter ein Gesetz zum Verbot von "LGBTQ-Propaganda". Das Gesetz wurde Ende November vom Obersten Gerichtshof durch das ausgesprochene Verbot der internationalen LGBT-Bewegung weiter verschärft.
In Russland verschärft sich das Klima gegen als nicht traditionell angesehene Lebensformen seit Jahren. Seit dem Beginn des Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 sind die Freiräume weiter geschrumpft. Zudem hat auch der Kreml seine konservative Rhetorik weiter verschärft.
Quelle: ntv.de, gut/AFP/dpa