Immer erst anrufenHusten und Fieber - und nun?

Der Herbst ist da und mit ihm auch die Zeit der Erkältungen. Doch bei manchen führt ein erstes Kratzen im Hals oder ein Jucken in der Nase zu Verunsicherung. Es könnte ja auch Covid-19 sein. Doch wie verhält man sich jetzt richtig?
Wer in diesen Tagen kränkelt, sollte erst einmal Ruhe bewahren und vor allem zu Hause bleiben. Am besten nimmt man zuerst telefonisch Kontakt zu seinem Hausarzt, einem praktizierenden Allgemeinmediziner oder der Patienten-Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter 116 117 auf. Dort erfährt man alles über die weitere Vorgehensweise. Prinzipiell ist es bis zum 31. Dezember möglich, dass der Arzt nach eingehender telefonischer Befragung bei milden Erkältungssymptomen den Patienten bis zu sieben Tage krankschreibt.
Ob ein sogenannter PCR-Test gemacht werden muss, entscheiden die Ärzte anhand mehrerer Parameter. Als Erstes orientieren sie sich an den Symptomen, unter denen der Patient leidet. Treten Husten, Fieber, Kurzatmigkeit, Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, Halskratzen, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Schüttelfrost auf, können das Krankheitszeichen für eine Covid-19-Erkrankung sein. Auch Personen, die Kontakt zu einem oder mehreren positiv auf Sars-CoV-2 Getesteten hatten, müssen sich einem Test unterziehen. Genauso kann er für diejenigen als notwendig erachtet werden, deren Corona-Warn-App einen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko gemeldet hat oder wenn es das zuständige Gesundheitsamt anordnet, wie beispielsweise in Pflegeheimen, Kindereinrichtungen und Schulen.
Auch ein positiver selbst durchgeführter Antigen-Schnelltest, wie er handelsüblich im Angebot ist, sollte ernst genommen und bei einem Arztgespräch erwähnt werden. Dieser liefert einen ersten Hinweis darauf, dass man sich mit Sars-CoV-2 infiziert hat. Wenn man diesen jedoch nicht zur Hand hat, dann kann man auch darauf verzichten.
Positiver Schnelltest wird mit PCR-Test überprüft
Jeder positive Schnelltest muss zusätzlich durch einen PCR-Test überprüft werden. Dieser stellt derzeit den sichersten Nachweis für eine Sars-CoV-2-Infektion dar. Die Proben dafür werden von medizinischem Personal entnommen und in autorisierten Laboren untersucht. Jedes positive Ergebnis wird dem behandelnden Arzt und dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet. Ob und wo dieser Test schließlich gemacht wird, klären der Arzt oder der ärztliche Bereitschaftsdienst.
Während man auf das Testergebnis wartet, sollte man unbedingt zu Hause bleiben und enge Kontakte, auch zu Familienangehörigen, meiden. Auf ein rasches Vorbeischauen im Büro, um Wichtiges zu erledigen oder auch einen schnellen Einkauf im Supermarkt muss man unbedingt verzichten, um das Übertragungsrisiko zu minimieren. Die Fähigkeit, das Virus weiterzugeben, ist in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten, besteht allerdings auch bei denen, die gar keine Symptome haben.
Bloß nicht auf die leichte Schulter nehmen
Wer trotz des Verdachts auf eine Sars-CoV-2-Infektion auf Arbeit erscheint oder seinen alltäglichen Verrichtungen nachgeht, der setzt nicht nur die Gesundheit seiner Mitmenschen aufs Spiel, der kann auch rechtlich mit empfindlichen Strafen belangt werden. In welchem Ausmaß solche Verstöße geahndet werden, regeln die Bundesländer unterschiedlich.
Ist der PCR-Test positiv bei gleichzeitig leichten Symptomen, so wird das vom Gesundheitsamt mitgeteilt und gleichzeitig eine 14-tägige häusliche Isolierung für den Betroffenen und Quarantäne für alle im Haushalt lebenden Kontaktpersonen ausgesprochen. Wie lange Kontaktpersonen in Quarantäne sein müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Personen, die vollständig geimpft und völlig symptomfrei sind oder Personen, die eine gesicherte Sars-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, die weniger als 6 Monate zurückliegt, können sich mit einem PCR-Test aus der Quarantäne freitesten. Wie viele Tage zwischen der ausgesprochenen Maßnahme und dem Test liegen, wird von Bundesland zu Bundesland verschieden gehandhabt. Zuletzt wurde die Frist in Bayern wegen der steigenden Infektionszahlen von bisher fünf auf sieben Tage erhöht. Weder die häusliche Isolation noch die Quarantäne der Kontaktpersonen enden automatisch. Sie können nur durch das zuständige Gesundheitsamt aufgehoben werden.
Aber auch diejenigen, die krank sind und kein Covid-19 haben, sollten sich schonen und möglichst zu Hause bleiben. Denn auch mit den Viren, die einen grippalen Infekt auslösen, kann man andere Menschen anstecken. Zudem sollten solche Erkrankungen richtig auskuriert werden, da sie ansonsten zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie beispielsweise einer Herzmuskelentzündung führen können. Zu bedenken ist außerdem, dass auch Erkältungen das körpereigene Immunsystem beschäftigen und man in dieser Zeit weniger geschützt vor anderen Erkrankungen ist als sonst. Es kommt auch nicht gut an, wenn man in der Bahn, im Büro oder im Supermarkt schnupfend und hustend auftaucht.