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App-Angaben in UK ausgewertet Delta-Variante bringt andere Covid-Symptome

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Husten, Fieber, Geruchs- oder Geschmacksverlust galten als die häufigsten Symptome nach einer Corona-Infektion. Doch das könnte sich nun ändern, denn eine Infektion mit der Delta-Variante des Virus bringt häufig andere Krankheitszeichen.

Die Delta-Variante von Sars-CoV-2 kann bei Infizierten häufig zu anderen Symptomen führen als frühere Corona-Mutationen. Das hat die BBC gemeldet. Am häufigsten berichteten Betroffene demnach über Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle.

"Seit Anfang Mai haben wir uns die häufigsten Symptome der App-Nutzer angeschaut - und sie sind nicht mehr dieselben wie zuvor", zitiert der Sender Professor Tim Spector vom King's College London. Zwar gehöre Fieber noch immer dazu, aber der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, der bislang als typisches Corona-Symptom galt, sei weniger gängig. Zeitlich passe dies mit der Verbreitung der Delta-Variante zusammen, die wohl anders im Körper vorgeht als ihre Vorgänger.

Die Angaben machten die Infizierten freiwillig über eine App, die vom Gesundheitsunternehmen Zoe entwickelt worden war und seit März 2020 für die Covid-Forschung und die Bekämpfung der Pandemie in Großbritannien zur Verfügung steht. Die Daten für die Zoe-Covid-Symptom-Studie kommen von bisher mehr als 4,5 Millionen Nutzern. Der Epidemiologe Spector leitet die Studie.

Auf jeden Fall testen lassen

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Für manche jüngeren Menschen könne sich Spector zufolge eine Infektion mit der Delta-Variante eher wie eine schlimme Erkältung anfühlen. Zu bedenken ist jedoch: Obwohl man sich nicht sehr krank fühle, könne man dennoch andere anstecken und deren Gesundheit gefährden, wird Spector von der BBC zitiert. Der Forscher ruft deshalb mit Nachdruck dazu auf: "Jeder, der glaubt, an Covid zu leiden, sollte einen Test machen."

In Großbritannien macht aktuellen Daten zufolge die Delta-Variante bereits mehr als 90 Prozent aller registrierten Sars-CoV-2-Infektionen aus. Die zuerst in Indien festgestellte Mutation gilt als ansteckender und steht im Verdacht, schwere Krankheitsverläufe zu begünstigen. Im Vergleich mit der Alpha-Variante beispielsweise, die auch mit B.1.1.7 bezeichnet wird, soll die Delta-Variante 60 Prozent infektiöser sein. Dafür sprechen auch die wieder ansteigenden Infektionszahlen in Großbritannien.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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