RKI legt Studie vor Impfungen sollen 38.000 Tote verhindert haben
07.08.2021, 07:06 Uhr
Ein leeres Bett steht in einer Intensivstation.
(Foto: Jonas Güttler/dpa/Symbolbild)
Wer geimpft ist, genießt einen starken Schutz gegen eine Covid-19-Erkrankung. Laut Robert-Koch-Institut schlägt sich die Impfkampagne schon spürbar in den Zahlen der Opfer nieder. Mehrere Zehntausend Todesfälle seien bereits verhindert worden.
Die Impfkampagne gegen das Coronavirus hat laut einer Modellrechnung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland geschätzt Tausende Todesfälle verhindert. "Unsere hier präsentierten Daten belegen den überragenden Nutzen der Covid-19-Impfung bereits in den ersten 6,5 Monaten der Impfkampagne in Deutschland 2021", schreiben die Autoren der nun veröffentlichten Analyse.
Daraus ergebe sich, dass im Verlauf der dritten Corona-Welle geschätzt 38.300 Todesfälle verhindert wurden. Die Zahl der verhinderten Meldefälle wird auf über 706.000 beziffert, die der stationären Patienten auf mehr als 76.600, die der Patienten auf Intensivstation auf knapp 20.000. Dank der Impfkampagne sei die dritte nicht größer als die zweite Welle gewesen, was befürchtet worden war.
"Diese hohe Effektivität der Covid-19-Impfkampagne verdeutlicht eindrucksvoll, dass Impfungen den Weg aus der Pandemie ebnen", schreibt das RKI. Derzeit stehe Deutschland am Anfang einer vierten Welle. Um deren Ausmaß so gering wie möglich zu halten, sei es nötig, den Anteil der geimpften Bevölkerung schnellstmöglich zu erhöhen. Es seien Impfquoten von 85 Prozent in der Altersgruppe 12 bis 59 Jahre und von 90 Prozent bei Personen notwendig, die 60 Jahre oder älter sind. Je schneller diese Quote erreicht werde, desto weniger Menschen erkranken und sterben, heißt es in dem Bericht.
Für die Analyse modellierten Fachleute ein Szenario mit Impfkampagne und eines ohne. Die tatsächlichen Meldefälle wichen daher von den durch das Modell berechneten Fällen ab, hieß es. Das RKI weist zudem darauf hin, dass verschiedene Parameter und Annahmen mit gewissen Unsicherheiten eingeflossen seien. Es geht zum Beispiel um Effekte der Priorisierung. Angenommen wurde auch, dass alle verfügbaren Impfstoffe ohne Zeitverzug eingesetzt werden. "Zudem wurde angenommen, dass ohne die Impfkampagne außer den bestehenden nicht-pharmakologischen Maßnahmen keine weiteren Maßnahmen getroffen worden wären", schränkt das RKI ein.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa