Nach Absatzkrise wegen CoronaKloster wird Käse mit Online-Challenge los

Weil in der Pandemie weniger Kunden in den Klosterladen kommen, bleiben Mönche in Frankreich auf rund 4000 Käselaiben sitzen. Mit einer Internet-Challenge wollen sie den berühmten Schnittkäse doch noch an den Mann bringen - und übertreffen dabei ihre eigenen Erwartungen.
Die Mönche des französischen Zisterzienser-Klosters Abbaye de Cîteaux haben sich eine eigene Internet-Challenge gesetzt. Bis Dienstag wollten sie 4000 nicht verkaufte Käselaibe mit einem Gesamtgewicht von 2,8 Tonnen loswerden. Da sie in der Corona-Pandemie nur einen Bruchteil ihres berühmten Reblochon-Käse verkauften, stapelte sich dieser in ihrem Keller.
Schon wenige Stunden nach Beginn der "Herausforderung" am Freitag hatten sie über zwei Drittel verkauft. Die Pandemie hatte auch im Kloster für Absatzschwierigkeiten gesorgt, obwohl sein seit 1925 produzierter und preisgekrönter Reblochon normalerweise sehr begehrt ist.
Aber wegen der Corona-Beschränkungen kämen weniger Kunden in den Klosterladen und auch die geschlossenen Restaurants bestellten keinen Käse mehr, sagte Bruder Jean-Claude. Die Verkäufe seien deshalb um fast 50 Prozent zurückgegangen. "Was sollten wir machen", sagte der für die Vermarktung des Käses zuständige Mönch mit einem breiten Lächeln. "Wir haben unseren Kühen erklärt, dass sie weniger Milch geben sollen, aber sie wollen das nicht verstehen."
Und die Wände im überfüllten Keller ließen sich auch nicht verschieben. Deshalb kamen die 19 Mönche auf die Idee, ihren überschüssigen Kuhmilch-Käse mit der besonders feinwürzigen Note über das Start-Up "Devine Box", was so viel wie Göttliche Kiste bedeutet, anzubieten.
Das junge Unternehmen ist auf den Online-Verkauf von Kloster-Produkten spezialisiert. Ihr Ziel, die rund 2,8 Tonnen bis Dienstag loszuwerden, stellte sich als nicht besonders ehrgeizig heraus: Bei Verkaufsschluss am ersten Tag um Mitternacht waren nicht einmal mehr 800 Kilogramm übrig.