Panorama

"Hätten ersticken können"Polizei befreit Flüchtlinge aus Kühllaster

23.10.2018, 16:54 Uhr
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Die deutschen Einsatzkräfte fingen den Lkw an der Autobahn in Saarlouis ab (Archivbild). (Foto: picture alliance/dpa)

Wegen der eisigen Kälte in einem polnischen Kühlwagen alarmieren mehrere Iraker auf ihrer Überfahrt von Frankreich nach Deutschland die Polizei. Über eine Handyortung können die Beamten sie im Saarland retten. Der Fahrer wird festgenommen.

Nach einem Notruf bei der französischen Polizei sind im Saarland fünf Iraker aus einem Kühllaster befreit worden. Wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte, riefen die Männer von einem Handy die französischen Beamten an und gaben an, in dem Fahrzeug zu frieren. Zudem werde die Luft knapp. Eine Ortung des Mobiltelefons ergab kurz darauf, dass der Laster sich bereits in Deutschland befand.

An einer Tankstelle an der Autobahn 620 bei Saarlouis befreiten deutsche Einsatzkräfte am Vormittag die Männer aus dem Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen. Eine Untersuchung ergab nach jüngsten Angaben, dass sie leicht unterkühlt waren.

Der mit Milchprodukten beladene Lastwagen, in dem eine Temperatur um den Gefrierpunkt herrschte, war nach Erkenntnissen der Bundespolizei am Montagabend im italienischen Mailand gestartet. Wie lange die Männer darin mitfuhren, ist unklar.

Der Laderaum des Fahrzeugs war nach Angaben der Bundespolizei zudem mit einem geschlossenen Luftsystem ausgestattet. "Man hätte dort nicht nur erfrieren, sondern auch ersticken können", sagte der Sprecher.

Der Fahrer des Lastwagens, ein 37-jähriger Ukrainer, wurde unter Schleuserverdacht festgenommen. Der Laster wurde vollständig entladen, um auszuschließen, dass sich noch weitere Opfer darin befinden. Die Bundespolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Quelle: lri/AFP

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