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Schreckliche Tat in den USA Sohn tötet Vater und ein Jahr später Mutter

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Sheriff Grady Judd ist sicher, die Mutter könnte noch leben.

Sheriff Grady Judd ist sicher, die Mutter könnte noch leben.

(Foto: Polk County Sheriff's Office/Facebook)

Ein 17-Jähriger im US-Bundesstaat Florida ruft nach einem Streit mit seiner Mutter die Polizei. Für die Frau kommt jede Hilfe zu spät, sie ist tot. Vor einem Jahr starb bereits der Vater des Jungen, möglicherweise gab es damals Ermittlungsfehler.

Im US-Bundesstaat Florida wurde ein 17-Jähriger unter Mordverdacht festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, seine Mutter getötet zu haben. Er hatte selbst die Polizei gerufen und angegeben, seine 39-jährige Mutter sei während eines Streits in ein Messer gefallen.

Der Vorfall ereignete sich nur ein Jahr, nachdem der Teenager laut Polizei seinen Vater erschossen hatte. Damals hatte die Mutter 50.000 US-Dollar bezahlt, um ihren Sohn aus dem Gefängnis zu holen. Er war wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt worden. Doch die Staatsanwaltschaft ließ die Anklage später fallen. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Notwehrreaktion gehandelt hatte. Der Junge hatte dem Vater in die Brust und in den Kopf geschossen und dies damit begründet, dass der Vater ihn in eine Ecke getrieben hatte.

Der Sheriff von Polk County, Grady Judd, berichtete auf einer Pressekonferenz, über die mehrere US-Medien, dass der Teenager die Beamten vor dem Haus seiner Mutter erwartete. "Er war ruhig, gelassen, gefasst, nicht aufgebracht und er war blutverschmiert", so Judd. "Wir haben dieses Messer gefunden. Es ist 30 cm lang. Und von den 30 cm sind 20 cm die Klinge."

"Wenn man sich das ansieht und sieht, wie gewalttätig und gefährlich er ist, fragt man sich, in welchem Umfang und mit welcher Gründlichkeit die Ermittlungen durchgeführt wurden, denn die Mordanklage gegen ihn wurde offenbar innerhalb von etwa einem Monat wieder aufgehoben", sagte Sheriff Judd. Er beschrieb den Teenager als "Psychopathen".

Zweifel an Tatversion

Bei seinem Notruf habe der 17-Jährige nicht gesagt, dass er seine Mutter getötet habe, sondern nur, dass sie aus dem Hals blute. "Unsere Notrufzentrale hat ihm daher entsprechende Anweisungen zu lebensrettenden Maßnahmen gegeben", so Judd. Bei der Ankunft habe der Sohn nur gesagt, er kenne seine Rechte und wolle einen Anwalt.

Gerichtsmedizinische Untersuchungen der Leiche der Mutter hätten dann gezeigt, dass die Verletzungen nicht auf die Weise entstanden sein können, wie der Junge berichtet hatte. Nachbarn hatten zudem berichtet, dass sie gesehen hätten, wie der Jugendliche seine Mutter um 16.30 Uhr an den Haaren aus dem Haus gezerrt habe.

Die Polizei veröffentlichte außerdem eine Reihe von Textnachrichten, die die Mutter in den Stunden vor ihrem Tod an ihren Nachbarn geschickt hatte. "Bitte lassen Sie weder C… noch die Polizei in mein Haus. Ich mache meine Tür nicht auf", hieß es in einer Nachricht. Sie sei in Sicherheit und es gehe ihr gut. Ihr Sohn hasse sie einfach und sie "habe diesen Mist satt". Offenbar verstieß der Sohn gegen die Bewährungsauflagen, die er nach dem Tod des Vaters einhalten musste. Nach seiner Freilassung war er im März 2023 zu seiner Mutter gezogen.

Seitdem habe er sie mehrfach angegriffen, sagte der Sheriff, darunter in einem Fall häuslicher Gewalt, bei dem er auf ihr "herumgetrampelt" sei. Einmal wurde der Teenager für kurze Zeit in psychiatrischer Behandlung festgehalten, da ein Gesetz in Florida solche Inhaftierungen erlaubt. Als er freigelassen wurde, drohte der Teenager, sich selbst oder seine Mutter umzubringen, sagte Judd. Die Behörden hielten ihn dann drei weitere Tage fest.

Der Teenager wird in einer Jugendstrafanstalt in Polk County festgehalten. Ihm werden Mord ersten Grades, Entführung und Verstoß gegen ein Kontaktverbot vorgeworfen. Der Sheriff hat die Staatsanwaltschaft gebeten, ihn als Erwachsenen anzuklagen.

Quelle: ntv.de, sba

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