Vier Tote in Georgia Mutter soll Schule vor Amokläufer gewarnt haben
09.09.2024, 08:56 Uhr Artikel anhören
Der 14-jährige Colt G. erschoss vier Menschen.
(Foto: AP)
Nach dem Amoklauf an einer Highschool in Georgia mit vier Toten steht die Schule in der Kritik. Die Mutter eines Mitschülers des 14-jährigen Täters wirft der Schulleitung vor, dass diese vor der Tat gewarnt worden sei. Mit den Informationen hätte die Tragödie verhindert werden können.
Die Mutter einer Klassenkameradin des Verdächtigen beim Amoklauf an einer Highschool im US-Bundesstaat Georgia hat Schulvertretern Versagen vorgeworfen. Es gebe Belege dafür, dass sie vor der Tat gewarnt worden seien, dass der Junge eine Krise habe. Mit diesen Informationen hätte die Tragödie verhindert werden können, sagte Rabecca Sayarath der Nachrichtenagentur AP am Sonntag in einem Telefoninterview.
Sayaraths Tochter Lyela hatte Reportern am Mittwoch, dem Tag des Amoklaufs an der Apalachee-Highschool in Winder, gesagt, die Schulleitung habe zuvor nach dem 14-jährigen Colt G. gesucht, dem vierfacher Mord vorgeworfen wird.
Andere lehnten es dagegen ab, die Schule oder Sicherheitsbehörden für das Massaker verantwortlich zu machen. Er werde sich nicht als Schiedsrichter über das aufspielen, was geschehen sei, sagte der demokratische Senator Raphael Warnock dem Nachrichtensender CNN. Er applaudiere den Ersthelfern. "Wenn andere vor der Gefahr flüchten, laufen sie in ihre Richtung, um ihr Bestes zu geben."
Warnung vor "extremem Notfall"
Nach offiziellen Angaben erschoss G. zwei ebenfalls 14-jährige Mitschüler, einen 39-jährigen Lehrer und eine 53-jährige Lehrerin. Acht weitere Schüler und Lehrer wurden verletzt, sieben von ihnen durch Schüsse. Es wird erwartet, dass sie sich körperlich erholen werden. Am Donnerstag war der Vater des Jungen festgenommen worden. Ihm wird unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen, weil er seinem Sohn erlaubt haben soll, eine Waffe zu besitzen.
Die Behörden haben kein Tatmotiv genannt und bisher auch nicht erklärt, wie er in den Besitz der Waffe kam. Das Gericht setzte eine weitere Anhörung für den 4. Dezember an.
Annie Brown sagte der "Washington Post", ihre Schwester, die Mutter des Verdächtigen, habe ihr eine Nachricht geschickt, dass sie mit einem Schulseelsorger gesprochen und die Mitarbeiter vor dem Amoklauf vor einem "extremen Notfall" gewarnt habe. Brown sagte, ihre Schwester habe die Schule darum gebeten, ihren Sohn rasch zu finden. Brown präsentierte der Zeitung Bildschirmfotos der Textnachrichten.
Die Mutter des Verdächtigen, Marcee G. äußerte sich am Samstag gegenüber der "Washington Post" und der "New York Post" bedrückt über die Tat. Der Großvater des Jungen sagte mehreren Medien, seine Tochter, G.'s Mutter, habe eine Nachricht von ihrem Sohn erhalten, in der er gesagt habe, dass es ihm leid tue.
Der Verdächtige war schon früher ins Visier der Behörden geraten. Bei einer Befragung zu einem Social-Media-Beitrag im vergangenen Jahr bestritt er, damit gedroht zu haben, ein Massaker an einer Schule anzurichten, wie aus dem Bericht des Sheriffbüros im benachbarten Bezirk Jackson County hervorgeht, der am Donnerstag öffentlich wurde. Die Behörden erklärten jedoch, sie hätten nichts gefunden, was damals eine Strafverfolgung gerechtfertigt hätte.
Quelle: ntv.de, sba/AP