Million Haushalte ohne Strom Todeszahl nach Hurrikan "Ida" steigt auf vier
31.08.2021, 21:14 Uhr
Die Einsatzkräfte stehen nach "Ida" vor einem Trümmerhaufen. Von mittlerweile vier Toten durch den Hurrikan ist die Rede. Zudem kommt ein 71-jähriger Mann ums Leben, als er durch das Hochwasser watet. Vermutlich wurde er von einem Alligator attackiert.
Nach dem Durchzug von Hurrikan "Ida" im Süden der USA ist die Zahl der Toten auf mindestens vier gestiegen. Außerdem wurde ein Mann in einem überschwemmten Gebiet im Bundesstaat Louisiana vermutlich von einem Alligator getötet, wie die Polizei mitteilte. Während die Rettungskräfte erst allmählich abgelegene Gebiete erreichen, rechnete Louisianas Gouverneur John Bel Edwards mit "deutlich" mehr Opfern. Außerdem waren mehr als eine Million Haushalte nach wie vor ohne Strom.
Bislang wurden zwei Todesopfer in Louisiana bestätigt. Im benachbarten Bundesstaat Mississippi gab es mindestens zwei weitere Tote und zehn Verletzte, als eine Straße unter den Wassermassen nachgab.
Ein grausiger Vorfall ereignete sich derweil im nördlich von New Orleans gelegenen Ort Slidell. Dort wurde offenbar ein 71-jähriger Mann von einem Alligator getötet, als er durch Hochwasser watete. Nach Angaben der Polizei alarmierte die Ehefrau des Opfers die Rettungskräfte und gab an, ihr Mann sei bei einer Attacke schwer verletzt worden.
Mann in Hochwasser verschollen
Die Frau konnte ihren Mann zwar noch aus dem Wasser ziehen. Als sie von ihrem Notruf zurückkehrte, war der 71-Jährige aber verschwunden. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann tot ist, auch wenn seine Leiche bislang nicht gefunden wurde. Sheriff Randy Smith rief die Bevölkerung auf, in überschwemmten Gebieten besonders vorsichtig zu sein, weil Alligatoren und andere Tiere sich bewohnten Gegenden mehr nähern könnten als sonst.
"Ida" war am Sonntag als Hurrikan der zweithöchsten Stufe 4 in Louisiana auf Land getroffen und hatte verheerende Verwüstungen angerichtet. Das ganze Ausmaß der Schäden ist noch unklar. US-Präsident Joe Biden hat für Louisiana und Mississippi den Katastrophenfall ausgerufen. Dadurch erhalten die Staaten Zugang zu Bundeshilfen.
"Die größte Sorge ist, dass wir immer noch mit Sucheinsätzen beschäftigt sind", sagte Louisianas Gouverneur Edwards dem Sender NBC. In vielen Gebieten im Süden des Bundesstaates seien Menschen in Not. Er rechne damit, dass die Opferzahl noch "deutlich" steigen werde. Laut Edwards waren mehr als 1600 Helfer bei Such- und Rettungseinsätzen unterwegs.
Bürgermeister: "Totale Verwüstung"
In der Stadt Jean Lafitte südlich von New Orleans meldete Bürgermeister Tim Kerner "totale Verwüstung", die Hochwasserschutzsysteme seien überschwemmt worden. Dutzende Menschen saßen nach seinen Worten auf einer Insel fest, nachdem ein Frachter gegen eine Brücke gespült wurde und diese mitgerissen hatte. Aus dem Ort LaPlace nahe New Orleans setzten vom Hochwasser eingeschlossene Bewohner Hilferufe im Internet ab.
Die Stadt New Orleans, die auf den Tag genau 16 Jahre vor "Ida" durch den Hurrikan "Katrina" eine Überschwemmungskatastrophe erlebt hatte, blieb diesmal weitgehend verschont. Größere Zerstörungen wurden nicht gemeldet, das Hochwasserschutzsystem hielt laut Gouverneur Edwards stand. Im Großteil der Stadt gibt es aber nach wie vor keinen Strom.
Hurrikan "Ida" verlor nach Auftreffen auf Land immer mehr an Stärke und zieht inzwischen als tropisches Tiefdruckgebiet weiter in Richtung des Nordostens der USA. Experten zufolge nehmen Wirbelstürme in ihrer Zahl und Stärke als Folge des Klimawandels und der damit zusammenhängenden Erwärmung der Meeresoberfläche zu.
Quelle: ntv.de, Daxia Rojas, AFP