
Das Äußere ist nicht alles, was zählt, um attraktiv auf andere zu wirken.
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Attraktivität ist weit mehr als nur gutes Aussehen. Eine neue Parship-Studie zeigt, welche Verhaltensweisen Menschen wirklich unattraktiv machen - es sind alles Dinge, die wir zum Glück theoretisch ändern können.
Ein strahlendes Lächeln, eine sportliche Figur, gleichmäßige Gesichtszüge: Denkt man darüber nach, was Menschen attraktiv wirken lässt, hat man sofort das äußere Erscheinungsbild im Kopf. Bei der Frage, was Menschen unattraktiv macht, wird es da schon komplizierter: Zwar spielt auch hier das Äußere eine Rolle, ist aber bei Weitem nicht alles, wie eine aktuelle Studie der Partnervermittlung Parship zeigt. Wirkliche Attraktivitätskiller sind hingegen ganz andere Dinge.
Finden wir einen Menschen unattraktiv, werden wir beim Dating mit dieser Person nicht weit kommen - schließlich möchte niemand intim mit jemandem werden oder eine Zukunft mit jemandem planen, den man eigentlich nicht anziehend findet. Um herauszufinden, welche Eigenschaften jeden Flirt im Keim ersticken, hat Parship 1300 Singles befragt. Wenig überraschend ist Dating-Killer Nummer eins: Wer ein ungepflegtes Erscheinungsbild hat, müffelt und dreckige Kleidung trägt, hat wenig Chancen, attraktiv auf andere zu wirken. Rund 88 Prozent der Befragten finden das unattraktiv. Vor allem Frauen sind bei einem ungepflegten Äußeren kritisch (92 Prozent; vgl. Männer: 84 Prozent). Auch mit zunehmendem Alter steigt die Sensibilität: Während sich nur 75 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an einem ungepflegten Äußeren stören, sind es bei den 50- bis 59-Jährigen sogar 91 Prozent.
Doch Aussehen ist nicht alles. Auch wer objektiv gesehen gepflegt wirkt, kann durch entsprechende Verhaltensweisen unattraktiv für andere sein. Besonders ins Gewicht fällt es laut Parship-Studie, wenn jemand rechthaberisch ist. 73 Prozent der Befragten stört das extrem - vor allem Singles zwischen 60 und 69 Jahren (81 Prozent). Die Gen Z ist hier hingegen gnädiger: Nur 55 Prozent der Jüngeren finden Rechthaberei unattraktiv. Knapp dahinter auf Platz drei der Attraktivitätskiller schafft es Unehrlichkeit. 72 Prozent der Befragten finden es wenig anziehend, wenn jemand lügt oder schwindelt.
Ebenfalls abtörnend ist es für viele, wenn man mit Erlebnissen oder Besitz prahlt (60 Prozent), kein Interesse am anderen zeigt und lieber von sich erzählt (50 Prozent), wenn man Mitmenschen, wie beispielsweise einer Servicekraft im Restaurant, gegenüber unfreundlich ist (47 Prozent) oder unzuverlässig, sprich unpünktlich ist (46 Prozent). Bei Letzterem sind vor allem Männer streng. Wer zu spät zum Date erscheint oder Termine ständig verschiebt, kommt bei mehr als der Hälfte der Männer (52 Prozent) schlecht an. Bei den Frauen finden das nur 40 Prozent unattraktiv.
Attraktivität kann man lernen
Schaut man sich nun die Eigenschaften an, die einen laut Studie unattraktiv machen, sind das alles Dinge, die man bei sich selbst ändern kann - zumindest theoretisch. Kann man demnach lernen, attraktiver auf andere zu wirken?
"Ja, absolut", erklärt Parship-Expertin und Love Coach Stella Schultner im Interview mit ntv.de. "Attraktivität ist kein angeborenes Merkmal, sondern etwas, das aus unserer inneren Haltung entsteht und veränderbar ist." Die meisten Verhaltensweisen, die auf andere unattraktiv wirken, seien zudem keine Charakterfehler, sondern erlernte Schutzstrategien: "Wir reden zu viel über uns, weil wir gemocht werden wollen. Wir wirken distanziert, weil wir Angst haben, uns verletzlich zu zeigen, und wir bauen ein großes Ego auf, weil wir uns im Kern nicht wertvoll fühlen. Wenn wir diese Muster erkennen, können wir sie Schritt für Schritt verändern."
Wirklich anziehend werden wir der Expertin zufolge dann, wenn wir beginnen, uns selbst besser zu verstehen und mit uns in Verbindung zu kommen. "Je mehr wir tief in uns spüren, dass wir 'ok' sind, wie wir sind, desto unwichtiger wird die Bewertung von außen." Was dann entstehe: mehr Präsenz, mehr Wärme und ein natürlicher Ausdruck von Selbstvertrauen. Kurz gesagt: Authentizität. Die ist laut Schultner nämlich das Hauptkriterium, das uns attraktiv macht. "Nicht nur das Aussehen spielt bei der Wahrnehmung von Attraktivität eine Rolle. Was uns Menschen wirklich attraktiv und sympathisch macht, ist echte Authentizität. Wer lügt, prahlt oder angibt, versucht seine eigenen Unsicherheiten zu verstecken und das spüren wir natürlich. Mit offenen Karten zu spielen und ernsthaftes Interesse am Gegenüber zu zeigen, erhöht die Chance auf eine echte Verbindung."
Beherzigt man die Punkte, die auf andere unattraktiv wirken und reflektiert sich selbst, kann man also durchaus lernen, attraktiv zu wirken. Allerdings nicht, indem man sich anpasst, sondern indem man mehr man selbst wird. Denn: "Nichts wirkt anziehender als jemand, der echt ist und sich nicht hinter einer Maske versteckt", weiß Schultner. "Wenn wir spüren, dass jemand ehrlich zu sich selbst steht, gibt uns das die Erlaubnis, ebenfalls wir selbst zu sein. Dieses Gefühl von Echtheit schafft Vertrauen, Sicherheit und Nähe und macht uns extrem attraktiv für andere."
Quelle: ntv.de