Corona macht Straßen sicherer Zahl der Verkehrstoten steuert auf Tiefststand zu
14.12.2021, 10:07 Uhr
Bei diesem Unfall in Berlin wurden im Oktober ein Mensch getötet und vier verletzt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Im vergangenen Jahr fällt die Zahl der Verkehrstoten aufgrund von Homeoffice und Lockdown auf einen historischen Tiefststand. Dieses Jahr hält der Trend an. Sollte sich die Entwicklung bestätigen, würden dennoch täglich im Schnitt sieben Menschen auf deutschen Straßen sterben.
Die Corona-Pandemie sorgt voraussichtlich für einen neuen Tiefstand bei Verkehrstoten in Deutschland. Demnach dürfte die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr in diesem Jahr um rund 10 Prozent auf 2450 zurückgehen, wie das Statistische Bundesamt auf Basis der Daten von Januar bis September schätzt. Das wäre der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 65 Jahren.
Behalten die Statistiker mit ihrer Schätzung recht, lägen die Zahlen damit unter dem bisherigen Tiefstand aus dem vergangenen Jahr von 2719 Verkehrstoten. "Die Rückgänge sind maßgeblich auf das im Vergleich zu 2019 deutlich geringere Verkehrsaufkommen infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen", erklärt das Bundesamt. Dennoch bedeute dies weiterhin, dass täglich im Schnitt sieben Menschen im Straßenverkehr sterben und mehr als 800 verletzt werden.
Tempolimit? Nicht mit der FDP
Ein deutlicher Rückgang im Vorjahresvergleich ist der Schätzung zufolge auch bei der Zahl der Verletzten zu erwarten. Das Bundesamt geht von rund 301.000 Verletzten aus, das wären acht Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle wird der Schätzung zufolge bis zum Jahresende voraussichtlich leicht um etwa ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken. Insgesamt wird eine Zahl von mehr als 2,2 Millionen Unfällen auf Deutschlands Straßen erwartet. Darunter befinden sich der Schätzung zufolge 244.000 Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet werden - dies wäre ein Rückgang um rund acht Prozent. Die Zahl der Unfälle, die ausschließlich zu Sachschaden führen, dürfte auf knapp 2 Millionen ebenfalls leicht sinken.
Für mehr Verkehrssicherheit auf den Straßen sowie besseren Klimaschutz haben sich viele Experten für ein Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen. Auf Druck der FDP fand dies im Koalitionsvertrag mit SPD und Grünen aber keine Berücksichtigung.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts