Trauer um einen "Corona-Helden"Zittauer Klinikums-Arzt stirbt an Covid-19

Im April 2020 nimmt Wolfgang Eipperle im Zittauer Klinikum den Kampf gegen das Coronavirus auf, er behandelt zahlreiche Infizierte und ist an der Rettung vieler Menschenleben beteiligt. Dann erkrankt er selbst. Nun betrauert die sächsische Stadt den Tod des Arztes.
Er behandelte viele Corona-Patienten - und infizierte sich schließlich selbst: Der Chefarzt für Innere Medizin am Klinikum Oberlausitzer Bergland, Wolfgang Eipperle, ist mit 61 Jahren infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das bestätigt das Klinikum nach mehreren Medienberichten. Demnach starb Eipperle bereits am 11. März im Uniklinikum Dresden. Der Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin hatte seine Stelle in dem Krankenhaus erst vor elf Monaten angetreten. Er war selbst an der Rettung und Behandlung von Corona-Patienten beteiligt.
"Tief bewegt, traurig und voller Bestürzung nehmen wir Abschied von einem erfahrenen Mediziner, der viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde", heißt es in einer Traueranzeige auf der Homepage des Klinikums. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte ein Klinikumssprecher, Eipperles Tochter sei wichtig, dass sein Tod durch Corona bekannt werde. Auch Zweifler könnten auf diese Weise davon überzeugt werden, dass das Virus ernst zu nehmen und gefährlich sei.
Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker sagte, es sei "tragisch, dass der Chefarzt, der an vorderster Front den Corona-Patienten half, selbst Opfer dieser tückischen Pandemie wurde. Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen."
Zittau war von der zweiten Corona-Welle besonders hart getroffen worden. Kurz vor Weihnachten sorgte die Ankündigung der Stadt für Schlagzeilen, dass Verstorbene außerhalb des Krematoriums gelagert werden müssten, weil die Kapazitäten nicht mehr ausreichten. Einäscherungen dauerten wesentlich länger als üblich. Die 25.000-Einwohner-Stadt Zittau liegt im Landkreis Görlitz, dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei 207.