Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:46 JP Morgan: Russische Wirtschaft wird um mehr als ein Drittel schrumpfen +++

Die russische Wirtschaft wird JP Morgan zufolge im zweiten Quartal um 35 Prozent schrumpfen. Für das Gesamtjahr geht die US-Bank von einem Rückgang von sieben Prozent aus. Die Entwicklung werde mit den Krisen von 1998 und 2008 sowie den Folgen der Coronavirus-Pandemie vergleichbar sein.

+++ 21:30 USA teilen Geheimdienstinformationen mit Ukraine +++
Die USA teilen die Informationen der US-Geheimdienste mit der Ukraine. "Das beinhaltet Informationen, die ihnen (Ukraine) helfen, auf die Ivasion Russland zu antworten", sagt die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki.

+++ 21:06 Bürgermeister Klitschko: "Wir werden uns nicht ergeben" +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko betont in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters die Kampfbereitschaft seiner Landsleute. "Wir werden uns nicht ergeben. Wir können uns nirgendwohin zurückziehen", sagt er in dem Skype-Interview mit seinem Bruder Wladimir an seiner Seite. Er sprach von "Tausenden, bereits Zehntausenden Toten" in dem Krieg. "Und diese Zahl wird leider nur wachsen." Etwa die Hälfte der Bevölkerung von ursprünglich drei Millionen Menschen habe die Hauptstadt inzwischen verlassen. Viele Waisen seien von den Behörden nach Polen und Deutschland in Sicherheit gebracht worden. Klitschko rief die russische Bevölkerung auf, sich Präsident Wladimir Putin entgegenzustellen. "Für die Ambitionen eines einzelnen Mannes zahlen wir einen sehr hohen Preis."

+++ 20:43 Scholz fordert Schröder zu Postenverzicht bei russischen Firmen auf +++
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert den früheren Regierungschef und Parteivorsitzenden Gerhard Schröder dazu auf, seine Posten bei russischen Staatsunternehmen niederzulegen. "Mein Rat an Gerhard Schröder ist doch, sich aus diesen Ämtern zurückzuziehen", sagt Scholz in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Er betont auch, dass diese Frage keine Privatsache sei. Man sei einem solchen öffentlichen Amt, wie Schröder es hatte, auch über seine Amtszeit hinaus verpflichtet. "Diese Verpflichtung endet nicht, wenn man die Ämter nicht mehr ausübt, sondern sie geht auch weiter." Konkret geht es um Schröders Posten bei den russischen Energieunternehmen Nord Stream 1 und 2 sowie dem Ölkonzern Rosneft, wo er Aufsichtsratschef ist.

+++ 20:42 Scholz: Müssen Waffenruhe erreichen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine Waffenruhe in der Ukraine gefordert. "Jetzt geht es darum, den Krieg zu verhindern", sagt Scholz in einer Aufzeichung der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Ziel von Verhandlungen müsse auch sein, dass sich die russischen Truppen aus der Ukraine zurückzögen, so schwer vorstellbar dies derzeit sei. Es sei zudem eine furchtbare Sache, dass Russland den Vertretern der Demokratie in der Ukraine mit Verfolgung drohe.

+++ 20:30 USA und Russland richten wohl "heißen Draht" ein +++
Die Verteidigungsministerien der USA und Russlands haben einem US-Insider zufolge eine Direktverbindung aufgebaut, um "Fehleinschätzungen, militärische Zwischenfälle und Eskalationen" zu verhindern. Die Verbindung sei am 1. März eingerichtet worden, sagt ein hochrangiger US-Militärvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Zuerst berichtete der Sender NBC über den heißen Draht.

+++ 20:15 Politologe Rotmann: "Wir haben keine Exit-Strategie anzubieten" +++
Was kann der Westen tun, damit Putin von seiner Palme wieder runterkommt? Nichts, sagt Philipp Rotmann, Co-Direktor des Thinktanks Global Public Policy Institute in Berlin. "Die schnellste Lösung, um Gewalt zu verhindern, scheint die sofortige Kapitulation", sagt Rotmann im Interview mit ntv. Das sei das Problem mit den Rufen nach einer Deeskalation: Man spiele damit dem gewaltbereiteren und mächtigeren Akteur immer in die Hände. "Zum Thema Exit-Strategie haben wir im Moment leider nichts anzubieten."

+++ 20:06 USA kündigen Sanktionen gegen russische Oligarchen an +++
Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die US-Regierung Sanktionen gegen zahlreiche russische Oligarchen angekündigt. Grund sei, dass die Betroffenen den russischen Präsidenten Wladimir Putin "trotz seiner brutalen Invasion in die Ukraine weiterhin unterstützen", wie das Weiße Haus mitteilt. Neben Oligarchen und deren Familien sind von den Sanktionen auch Menschen aus Putins engerem Kreis wie Kremlsprecher Dmitri Peskow betroffen.

+++ 20:03 Außenministerin Baerbock warnt vor weiterer Eskalation +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zweifelt massiv am Verhalten des russischen Präsidenten Putin. "Es ist mit rationalen Gründen leider nicht zu erklären", so Baerbock im Interview mir RTL/ntv. Der Präsident habe sich "offensichtlich in den Kopf gesetzt, jegliche rote Linie zu überschreiten." Die Außenministerin rät dringend zur Mäßigung: "Mit Blick auf weitere Eskalationsstufen ist vollkommen klar, das haben wir ja auch deutlich gemacht, dass auch rhetorisch mit Begriffen wie 'nuklear' gar nicht ums sich geworfen werden darf."

+++ 20:02 90 Prozent der zuvor versammelten russischen Truppen in Ukraine +++
Nach Einschätzung aus US-Verteidigungskreisen sind bislang 90 Prozent der zuvor an der Grenze zur Ukraine versammelten russischen Truppen in das Land vorgerückt. Das sagt ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter in Washington. Die Tatsache, dass jeden Tag mehr Kräfte nachrückten, sei aber keinesfalls so zu deuten, "dass ihre Kampfkraft innerhalb der Ukraine so weit geschwächt ist, dass sie das Gefühl haben, dass ihnen der Saft ausgeht". Russland stünden weiter immense militärische Ressourcen zur Verfügung. Die nachrückenden Truppen seien keine Reserven, betont er. "Das ist die Kampfkraft, die sie zur Durchführung dieses Plans zusammengestellt hatten." Es gebe bislang auch weiterhin keine Anzeichen dafür, dass Moskau darüber hinaus weitere militärische Ressourcen Richtung Ukraine schicke. Russland hatte nach westlichen Angaben etwa 150.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen, bevor es Ende Februar in das Nachbarland einmarschierte.

+++ 19:40 Selenskyj: Brauchen Kompromisse um Krieg zu beenden +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht nach eigenen Angaben die Notwendigkeit von Kompromissen in einigen Punkten, um den Krieg zu beenden. Die Ukraine und Russland könnten dies erreichen, wenn die Regierung in Moskau sein Land gleichberechtigt behandle, sagte Selenskyj in einer Fernsehansprache. "Es gibt Dinge, bei denen Kompromisse gefunden werden müssen, damit Menschen nicht sterben", erklärte er. "Aber es gibt auch Dinge, bei denen Kompromisse unmöglich sind." Er sei bereit, ein offenes Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu führen. Zum Antrag seines Landes auf eine EU-Mitgliedschaft sagte Selenskyj, viel hänge dabei von Deutschland ab. Eine Ansprache von Putin war faktisch zeitgleich ausgestrahlt worden.

+++ 19:30 Ex-NATO-General Ramms: Russland kann sich nur noch selber stoppen +++

Der Angriff auf die Ukraine läuft für Präsident Putin alles andere als nach Plan, ist sich der ehemalige NATO-General Egon Ramms sicher. Trotz der hohen Willenskraft der ukrainischen Streitkräfte sei Russland aber auf militärischem Wege nicht aufzuhalten. "Ob es im militärischen Bereich gelingt, ihn zu stoppen, da habe ich meine Zweifel. Es sei denn, die russischen Streitkräfte stoppen sich aufgrund von Logistikproblemen, Marschproblemen und vielleicht auch Planungsproblemen für ihre Operationen selber", sagt Ramms.

+++ 19:28 Russischer Erdölkonzern Lukoil fordert Ende der Kämpfe +++
Als eines der ersten großen russischen Unternehmen fordert der Erdölkonzern Lukoil ein sofortiges Ende der Kämpfe in der Ukraine. Der Vorstand "drückt seine Besorgnis über die anhaltenden tragischen Ereignisse in der Ukraine und sein tiefes Mitgefühl für alle von dieser Tragödie Betroffenen aus", erklärt das Unternehmen. "Wir setzen uns für die sofortige Beendigung des bewaffneten Konflikts ein und unterstützen voll und ganz dessen Lösung durch den Verhandlungsprozess und mit diplomatischen Mitteln", heißt es weiter. Der russische Einmarsch in der Ukraine hatte am 24. Februar begonnen.

+++ 19:16 Russland wirft britischer BBC politische Destabilisierung vor +++
Die Regierung in Moskau wirft dem weltweit empfangbaren britischen Sender BBC vor, Russland destabilisieren zu wollen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärt, die BBC werde benutzt, um die innenpolitische Lage in Russland zu untergraben. Grundsätzlich wirft die Regierung ausländischen Medien vor, ein unvollständiges Bild der Welt zu vermitteln.

+++ 18:49 Kiew und Moskau einig über Schaffung "humanitärer Korridore" +++
In einer zweiten Verhandlungsrunde verständigen sich Russland und die Ukraine auf die Schaffung humanitärer Korridore in besonders umkämpften Gebieten der Ukraine. Das sagen Vertreter beider Seiten nach dem Treffen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak betont zugleich, dass einige erhoffte Ergebnisse nicht erreicht worden seien. Es solle eine dritte Verhandlungsrunde geben.

+++ 18:46 Selenskyj fordert Gespräche mit Putin: "Ich beiße nicht" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert Kremlchef Wladimir Putin zu direkten Gesprächen auf. "Wenn Du nicht (mit Deinen Truppen aus der Ukraine) abhauen willst, setz Dich zu mir an den Verhandlungstisch, ich habe Zeit", sagt Selenskyj vor Journalisten. "Aber nicht auf 30 Meter Abstand wie mit Macron, Scholz - ich bin doch ein Nachbar", sagt Selenskyj. "Ich beiße nicht. Ich bin ein ganz normaler Typ. Setz Dich zu mir, sag mir, wovor Du Angst hast", sagt der 44-Jährige.

+++ 18:45 Russland und Ukraine einigen sich auf dritte Gesprächsrunde +++
Russland und die Ukraine einigen sich auf eine dritte Gesprächsrunde. Das teilt der ukrainische Unterhändler mit. Man wolle bald wieder zusammenkommen.

+++ 18:33 Putin: Vormarsch läuft "nach Plan" +++
Der Angriff auf die Ukraine verläuft nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin wie geplant. "Die spezielle Militäroperation verläuft streng nach Plan. Alle Aufgaben werden erfolgreich erfüllt", sagt Putin in einer Fernsehansprache. Am achten Tag des russischen Krieges in der Ukraine betont er erneut, dass es sich um einen Kampf gegen "Neonazis" handele, von denen das Nachbarland befreit werden müsse. Ukrainer und Russen seien "ein Volk", sagt er weiter während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates.

+++ 18:24 Mehr als 30 Tote bei russischem Luftangriff auf Tschernihiw +++Bei einem Luftangriff auf die nordostukrainische Großstadt Tschernihiw sind nach ukrainischen Behördenangaben mindestens 33 Menschen getötet worden. Es habe zudem 18 Verletzte gegeben, teilte der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, auf Telegram mit. Zuvor war von 22 Todesopfern die Rede gewesen. "Die Rettungsarbeiten waren wegen starken Beschusses vorübergehend ausgesetzt worden", hieß es vom Rettungsdienst. In einem Video ist zu sehen, wie Feuerwehrleute einen Wohnblock löschten. Teile der Gebäude wurden zerstört, Fenster aus der Verankerung gerissen. Ein Innenhof glich einem Trümmerfeld

+++ 18:18 Selenskyj: Gebt uns Flugzeuge, wenn ihr keine Flugverbotszone einrichtet +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Verbündeten auf, seinem Land Flugzeuge zu überlassen, wenn sie selbst keine Flugverbotszone über seinem Land einrichten wollen. Dies sei an Polen und die USA gerichtet.

+++ 18:10 Putin: Ukrainisches Militär hat Tausende Ausländer als Geiseln genommen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin wirft den ukrainischen Streitkräften vor, Tausende von ausländischen Staatsbürgern als Geiseln genommen zu haben. Darunter seien auch Studenten, erklärt er. Zudem hätten zwar die russischen Soldaten humanitäre Korridore eingerichtet, damit Zivilisten fliehen könnten. Diese würden jedoch von ukrainischen Nationalisten blockiert. Die ukrainischen Streitkräfte benutzten Zivilisten als menschliche Schutzschilde, sagt Putin weiter.

+++ 18:07 Ukrainer fordern wegen russischer Bombardements humanitäre Korridore +++
Die Ukraine fordert von Russland angesichts anhaltender Angriffe auf ukrainische Städte einen Waffenstillstand und humanitäre Korridore für die Zivilbevölkerung. Mehrere ukrainische Städte waren heftig umkämpft und wurden von russischen Kräften bombardiert.

+++ 17:59 Russischer Geheimdienst-Chef: Sind im "heißen" Krieg mit dem Westen +++
Nach Darstellung des Chefs des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, befinden sich sein Land und der Westen nicht in einem neuen Kalten Krieg, sondern in einem "heißen". "Westliche Politiker und Kommentatoren bezeichnen das gegenwärtige Geschehen gern als 'neuen kalten Krieg'", schreibt Naryschkin auf der Website seiner Behörde. Die historischen Parallelen passten jedoch nicht ganz: "Schon deswegen, weil Russland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Westen in entfernten Gegenden gekämpft hat und der Krieg jetzt an die Grenzen unseres Mutterlandes angekommen ist. Für uns ist er also definitiv nicht 'kalt', sondern ziemlich 'heiß'.

+++ 17:50 Hamburg: Zehntausende bei Protesten gegen Krieg +++

Zehntausende Menschen schließen sich in Deutschland einem globalen Protesttag der Klimaschutzbewegung Fridays for Future gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine an. Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich am Donnerstagmittag in Hamburg rund 20.000 Demonstranten.

Zehntausende Menschen schließen sich in Deutschland einem globalen Protesttag der Klimaschutzbewegung Fridays for Future gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine an. Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich am Donnerstagmittag in Hamburg rund 20.000 Demonstranten.

(Foto: dpa)


+++ 17:45 Blackrock - Haben Kauf von russischen Wertpapieren ausgesetzt +++
Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat nach eigenen Angaben den Kauf aller russischen Wertpapiere für seine passiven Index-Fonds wie auch die aktiv verwalteten Produkte ausgesetzt. Der Schritt sei am Montag erfolgt, heißt es in einer Erklärung. "Wir haben uns auch proaktiv bei unseren Indexanbietern dafür eingesetzt, russische Wertpapiere aus breit angelegten Indizes zu entfernen."

+++ 17:41 Kanada erhöht Zölle für Russland und Belarus auf 35 Prozent +++
Kanada verhängt hohe Zölle auf alle Waren aus Russland und Belarus. Ottawa werde den beiden Ländern einen bisher geltenden privilegierten Handelsstatus entziehen, kündigt Finanzministerin Chrystia Freeland an. "Stattdessen werden Russland und Belarus auf ihre Exporte nach Kanada mit einem Zollsatz von 35 Prozent belegt". Sonst sei nur Nordkorea von dem privilegierten Handelsstatus ausgenommen. Außerdem teilt Freeland mit, dass ihr Land zehn Manager der russischen Energiekonzerne Rosneft und Gazprom mit Sanktionen belegen werde.

+++ 17:30 Moldau beantragt EU-Mitgliedschaft +++
Die Republik Moldau reicht offiziell einen Antrag für die Aufnahme in die Europäische Union (EU) ein. Dies teilt die Präsidentschaft in Chisinau mit. Zuvor hatte bereits Georgien unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Aufnahme in die EU beantragt.

+++ 17:26 Russland verstärkt Vorstoß auf Atomkraftwerk Saporischschja +++
Das russische Militär verstärkt nach ukrainischer Darstellung seine Bemühungen, das Kernkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine unter seine Kontrolle zu bringen. Russische Soldaten versuchen Sperren zu durchbrechen, die von den Bewohnern und örtlichen Verteidigungskräften errichtet worden seien, schreibt Anton Heraschtschenko, ein Berater des Innenministeriums, im Internet.

+++ 17:19 Polen: Mehr als 604.000 Flüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen +++
In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit Beginn des Ukraine-Krieges mehr als 604.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland angekommen. Allein am Donnerstag hätten bis zum Nachmittag 56.400 Menschen die Grenze überquert, teilten die polnischen Grenzschützer per Twitter mit. Die Mehrheit der Geflüchteten seien ukrainische Staatsbürger, es seien aber auch Menschen aus Usbekistan, Belarus, Indien, Nigeria, Marokko und Afghanistan abgefertigt worden.

+++ 17:11 Insider: USA verhängen Sanktionen gegen russische Oligarchen +++
Die USA wollen einem Insider zufolge Sanktionen gegen russische Oligarchen und deren Familien verhängen. Die Regierung von Präsident Joe Biden werde die entsprechenden Maßnahmen im Laufe des Tages einführen, sagt eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Reporter der Agentur Bloomberg schreibt auf Twitter, die Sanktionen sollten umfassender sein als die der EU. So solle Oligarchen die Einreise in die USA untersagt werden.

+++ 16:47 UN: Bislang 249 Zivilisten bei Kämpfen getötet +++
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in der ersten Woche des Konflikts 249 Zivilisten getötet und 553 verletzt worden. Es handle sich um bestätigte Fälle, die vom 24. Februar um 04.00 Uhr bis Mitternacht am Mittwoch erhoben worden seien, teilt das Hochkommissariat für Menschenrechte mit.

Ein Wohnblock in Kiew nach erneutem Beschuss durch russische Einheiten am Donnerstag.

Ein Wohnblock in Kiew nach erneutem Beschuss durch russische Einheiten am Donnerstag.

(Foto: AP)

+++ 16:35 Estnisches Frachtschiff wohl nach Beschuss vor Odessa gesunken +++
Nahe der südukrainischen Hafenstadt Odessa ist ein ausländisches Frachtschiff offenbar nach Beschuss gesunken. Die "Helt", die einem estnischen Unternehmen gehört und unter panamaischer Flagge fuhr, sei unter der Wasserlinie getroffen worden und dann vom Radar verschwunden, teilt die ukrainische Hafenverwaltung mit. Ein Sprecher des estnischen Außenministeriums sagte, die sechs Besatzungsmitglieder seien gerettet worden und in Sicherheit. Darunter seien keine estnischen Staatsbürger gewesen. Demnach ereignete sich der Vorfall rund 20 Seemeilen (etwa 37 Kilometer)vor der ukrainischen Küste im Schwarzen Meer. Die genauen Umstände seien noch unklar, sagt der Sprecher. Auch die ukrainische Behörde macht keine Angaben dazu, wer das Schiff beschossen hat.

+++ 16:44 EU einig bei vorübergehendem Schutz für Kriegsflüchtlinge aus Ukraine +++
Die EU-Staaten einigen sich darauf, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine schnell und unkompliziert aufzunehmen. Dies teilt EU-Innenkommissarin Ylva Johansson auf Twitter mit.

Ukrainische Flüchtlinge am Bahnhof von Lwiw

Ukrainische Flüchtlinge am Bahnhof von Lwiw

(Foto: AP)

+++ 16:33 Kipping: Flüchtlingsbewegung in Berlin wird "enorm" +++
Wegen des anhaltenden Kriegs in der Ukraine stellen sich Deutschland und insbesondere die Hauptstadt auf die Ankunft einer großen Zahl von Flüchtlingen ein. "Das, was auf uns zukommt, wird enorm", sagt Berlins Sozialsenatorin Katja Kipping. Der Berliner Senat wolle mehr Möglichkeiten zur Unterbringung der Menschen schaffen, erwarte aber auch eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung zur weiteren Koordinierung der Aufnahme von Geflüchteten. "Die Dimension ist unfassbar. Es ist wahrscheinlich die größte Flüchtlingsbewegung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg - mit einer ganz eigenen und schnellen Dynamik", sagte Kipping.

+++ 16:16 Briten fürchten Einsatz umstrittener Waffen +++
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace befürchtet den Einsatz umstrittener Waffen durch die russischen Truppen in der Ukraine. Wie weit Kreml-Chef Wladimir Putin gehen werde und welche Waffen er zulasse, um sein Ziel zu erreichen, sei unklar, sagt Wallace bei einer Pressekonferenz in Estland. Es seien jedoch thermobarische Artillerie-Waffensysteme ins Einsatzgebiet gebracht worden. Thermobarische Gefechtsköpfe verursachen eine besonders zerstörerische Kombination aus Hitze- und Druckwelle. Der bei der Explosion entstehende Feuerball verrichtet sein zerstörerisches Werk in einem Umkreis von 200 bis 400 Metern. Es kursieren mehrere Videos, die angeblich zeigen, dass russische Streitkräfte diese Waffen in der Ukraine einsetzen. Auch Experten, die diese Videos gesehen haben, konnten dies jedoch nicht mit Gewissheit bestätigen. Definitiv identifiziert werden konnte auf Bildern in der Ukraine der Tos-1-Raketenwerfer, der thermobarische Raketen verschießen kann.

+++ 15:58 Macron: "Das Schlimmste steht noch bevor" +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron glaubt, dass der Ukraine nach seinem Telefonat mit Wladimir Putin das Schlimmste noch bevorstehe. Putin habe eine "sehr große Entschlossenheit" zum Ausdruck gebracht, seine Offensive fortzusetzen. Sein Ziel sei es, "die Kontrolle" über das ganze Land zu übernehmen, erklärt der Elysee-Palast.

+++ 15:57 Neue Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine haben begonnen +++
Die zweite Runde der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine Waffenruhe beginnt. Das belarussische Staatsfernsehen zeigt am Nachmittag Aufnahmen, wie die beiden Delegationen an einem Tisch Platz nehmen. Die Vertreter der Ukraine und von Russland schütteln sich die Hände. Das Treffen findet im Westen des Nachbarlandes Belarus statt.

+++ 15:54 Selenskyj: Mit der Pistole an der Schläfe verhandelt man nicht +++
Im Anschluss an das Gespräch mit Wladimir Putin, telefoniert Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser betont, dass die Ukraine sich nicht ergibt, mit der Pistole an der Schläfe verhandele man nicht, sagt er laut Élyséepalast. Grundsätzlich sei er allerdings zur Diplomatie bereit, zeigte sich aber besorgt über die zivilen Opfer des Angriffs.

+++ 15:48 Atomkraftwerke weiter unter ukrainischer Kontrolle +++
Die Atomkraftwerke in der Ukraine sind dem Betreiber Energoatom zufolge weiter unter der Kontrolle der Ukraine. Russische Truppen rückten aber näher, sagt Petro Kotin der Nachrichtenagentur Reuters. Sie seien etwa 35 Kilometer vor der Anlage Saporischschja, der leistungsstärksten Europas, im Süden des Landes. Das Kraftwerk arbeite normal, der Verbrauch während des Krieges sei aber dramatisch abgefallen. Bei Vosnesensk habe es am Mittwoch Kämpfe gegeben. Es sei nicht auszudenken, was passiere, sollten die Kraftwerke von Russland bombardiert werden. "Sie wissen einfach nicht, was sie tun."

Mitarbeiter einer Baufirma schweißen Panzerabwehrhindernisse, die auf den Straßen von Kiew aufgestellt werden sollen.

Mitarbeiter einer Baufirma schweißen Panzerabwehrhindernisse, die auf den Straßen von Kiew aufgestellt werden sollen.

(Foto: REUTERS)

+++ 15:36 Macron zu Putin: "Sie belügen sich selbst" +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagt einem seiner Berater zufolge Russlands Präsident Wladimir Putin, er mache mit der Invasion in die Ukraine einen großen Fehler. Russland werde teuer dafür bezahlen. Es werde am Ende isoliert und geschwächt dastehen. Die Sanktionen blieben für eine sehr lange Zeit in Kraft. Putin habe seinen Standpunkt wiederholt, dass er die "Entnazifizierung der Ukraine" anstrebe. Macron habe ihm gesagt: "Sie belügen sich selbst."

+++ 15:34 Mindestens neun Tote bei Angriff auf Schulen und Häuser +++
Mindestens neun Menschen sind nach ukrainischen Angaben bei einem russischen Luftangriff in der nördlichen Region Tschernihiw getötet worden. Zwei Schulen und Privathäuser seien getroffen worden, teilt Gouverneur Wiacheslaw Tschaus mit. Vier Menschen seien nach Angaben des Rettungsdienstes zudem verletzt worden. Die Rettungsarbeiten seien im Gange.

+++ 15:26 Ukrainischer Botschafter fordert Flugverbotszone +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland fordert die Bundesregierung dazu auf, eine Flugverbotszone über der Ukraine zu verhängen. "Putinsche Raketen und Luftwaffe zerstören Tag und Nacht ukrainische Städte", schreibt Andrij Melnyk.

+++ 15:21 Bürgermeister von Mariupol warnt vor Belagerung "wie in Leningrad" +++
Der Bürgermeister der ukrainischen Hafenstadt Mariupol warnt vor einer Belagerung "wie in Leningrad" durch russische Truppen. "Sie versuchen, hier eine Blockade zu errichten, genau wie in Leningrad", erklärt Wadym Boitschenko. Russische Soldaten würden die Stadt belagern und versuchten, Mariupol von Strom, Lebensmitteln, Wasser, Heizwärme und Infrastruktur abzuschneiden. "Diese Bastarde konnten keinen Weg finden, um uns zu brechen. Jetzt versuchen sie, uns daran zu hindern, die Strom-, Wasser- und Heizungsversorgung zu reparieren", sagt Boitschenko. "Sie haben die Züge zerstört, so dass wir unsere Frauen, Kinder und älteren Menschen nicht aus der Stadt bringen konnten", fügt er hinzu. Die "Blockade von Leningrad" durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg hatte hunderttausende Opfer gefordert.

+++ 15:11 Habeck gegen Embargo auf Energieimporte aus Russland +++
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) spricht sich gegen ein Verbot von Energieimporten aus Russland angesichts des Ukraine-Kriegs aus. Damit wäre aus seiner Sicht der soziale Frieden in Deutschland gefährdet, sagt Habeck in Berlin. "Ich würde mich nicht für ein Embargo auf russische Importe von fossilen Energien einsetzen. Ich würde mich sogar dagegen aussprechen." Deutschland sei derzeit noch von den Importen abhängig - auch wenn man sich bemühe, das so schnell wie möglich zu ändern. Deswegen werde die Bundesregierung die Möglichkeit zu Energiezufuhren aus Russland offen halten. "Wir brauchen diese Energiezufuhren, um die Preisstabilität und die Energiesicherheit in Deutschland herzustellen", sagt Habeck.

+++ 15:01 Bericht: Fernwartung von Nord Stream 2 eingestellt +++
Das Schicksal der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ist ungeklärt. Das "Handelsblatt" berichtet unter Berufung auf einen Insider, dass die Betreibergesellschaft Nord Stream 2, die zu 100 Prozent dem russischen Gazprom-Konzern gehört, die Fernwartung der Pipeline hat einstellen müssen. Diese erfolgte bisher vom Unternehmenssitz in der Schweiz aus. In der Pipeline befänden sich aber 330 Millionen Kubikmeter Erdgas, die unter einem Druck von 120 bar stünden. "Es handelt sich bei der Pipeline um eine komplexe Konstruktion, die man nicht einfach sich selbst überlassen kann", sagt ein Insider.

+++ 14:53 Ukrainische Delegation zu Gesprächen angekommen +++
Die ukrainische Delegation ist zu Gesprächen mit Russland in Belarus angekommen, berichtet ein Reporter der russischen Nachrichtenagentur Tass.

+++ 14:50 Regierungskreise: Sicherheitsrat muss deutschen Waffenexporten noch zustimmen +++
Mit der geplanten Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine muss sich nach Angaben aus Regierungskreisen noch der Bundessicherheitsrat befassen. Die Gesamtprüfung in der Bundesregierung dauere an, berichtet die Deutschen Presse-Agentur. Aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums war am Morgen erklärt worden, das Ministerium habe eine Abgabe von 2700 Stück Flugabwehrraketen des Typs "Strela" genehmigt. Dabei handele es sich um Waffen sowjetischer Produktion aus ehemaligen Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Deutschland einen Kurswechsel vollzogen und bereits Panzerfäuste und das Flugabwehrsystem "Stinger" an die Ukraine übergeben.

+++ 14:33 Russischer Mega-Militärkonvoi kommt nicht voran +++
Russlands 60 Kilometer langer Militärkonvoi außerhalb von Kiew ist nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums aufgrund eines mechanischen Defekts ins Stocken geraten. In einem Tweet erklärt das Ministerium, dass es beim russischen Konvoi 30 Kilometer außerhalb von Kiew in den letzten drei Tagen kaum Bewegung gab.

+++ 14:27 Sonderzüge für Ukrainer pendeln zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) +++
Für Flüchtlinge aus der Ukraine fahren nun Pendelzüge zwischen Frankfurt (Oder) an der polnischen Grenze und Berlin. Seit Donnerstag fahren die zusätzlich eigens eingesetzten Pendelzüge sechs Mal täglich zwischen beiden Städten, wie die Deutsche Bahn mitteilt. "Die eingesetzten Züge können insgesamt rund 5000 Reisende aufnehmen. Damit verdoppelt die DB das Angebot zwischen der polnischen Grenze und Berlin." Bislang kommen die Menschen mit täglich acht internationalen Fernzügen über Frankfurt (Oder) nach Deutschland. Insgesamt können Flüchtlinge laut Bahn in rund 40 internationalen Fernzügen über Polen, Österreich und Tschechien nach Deutschland einreisen. Bis Berlin, Dresden, Nürnberg und München reicht der ukrainische Pass oder Personalausweis. Für die Weiterreise können Flüchtlinge den Gratisfahrschein "helpukraine"-Ticket erhalten. Ein Drittel aller Flüchtlinge, die Berlin mit dem Zug erreichen, haben dies nach Bahn-Angaben schon genutzt, um weiter zu reisen.

+++ 14:22 Roskosmos beendet Kooperation mit deutschem Raumfahrtzentrum +++
Russland erklärt die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für beendet und reagiert damit auf die Aufkündigung der Kooperation von deutscher Seite. Die Entscheidung des DLR habe den langfristigen Beziehungen einen irreparablen Schaden zugefügt, der sich erheblich auf die Aktivitäten bei der Erforschung des Weltraums für friedliche Zwecke auswirke. Das geht aus einem in Moskau veröffentlichten Schreiben des Chefs der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, hervor. Darin heißt es: "In dieser Hinsicht halte ich eine weitere Zusammenarbeit (...) für unmöglich, gemeinsame Experimente auf der Internationalen Raumstation durchzuführen."

+++ 14:12 Ukrainische Delegation unterwegs zu zweiter Verhandlungsrunde +++
Die ukrainische Verhandlungsdelegation befindet sich nach eigenen Angaben unterwegs zur zweiten Runde der Waffenstillstands-Gespräche mit Russland, die im Laufe des Donnerstags an der belarussisch-polnischen Grenze stattfinden soll. "Wir sind auf dem Weg zu Verhandlungen mit der Russischen Föderation. Bereits im Hubschrauber", schreibt Präsidentenberater Mykhailo Podolyak auf Twitter. Trotz geringer Erfolgsaussichten wollen Kiew und Moskau weiter verhandeln; die Ukraine fordert in den Gesprächen einen "humanitären Korridor" für die Büger des Landes.

+++ 14:00 Steinmeier glaubt nicht an schnelles Kriegsende +++
Nach Ansicht von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier deutet nichts auf ein baldiges Ende des Krieges hin. Dies sagt er bei einem Besuch in Litauen. Zugleich fordert er Präsident Wladimir Putin erneut dazu auf, den Krieg zu beenden. "Präsident Putin hat diesen Krieg begonnen, er kann ihn auch jeden Tag beenden und er muss ihn beenden." In der Ukraine vergieße er das Blut des Volkes, das er vor kurzem noch sein Brudervolk nannte.

+++ 13:51 BBC reaktiviert Kurzwellen-Radio für Ukraine +++
Die britische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt BBC reaktiviert zwei Kurzwellen-Frequenzen für den BBC World Service. Das Radio-Programm werde für vier Stunden täglich in der Ukraine verfügbar sein, teilt die BBC mit. Gleichzeitig registriert die BBC einen erheblichen Anstieg der Zugriffszahlen auf ihre russischsprachige Webseite auf 10,7 Millionen Menschen innerhalb einer Woche - im Vergleich zu 3,1 Millionen Menschen im Vorjahreszeitraum. Die Zugriffe auf die englischsprachige BBC-Webseite in Russland stiegen in der vergangenen Woche auf das Zweieinhalbfache.

+++ 13:34 Schröder in SPD "komplett isoliert" +++
Altkanzler Gerhard Schröder steht wegen seines Festhaltens an russischen Aufsichtsratsmandaten in seiner Partei nach Angaben der SPD-Spitze allein da. "Es ist in der heutigen Parteivorstandssitzung deutlich geworden, dass Gerhard Schröder komplett isoliert ist in der Sozialdemokratie", sagt Parteichef Lars Klingbeil. Er habe sich zusammen mit seiner Co-Vorsitzenden Saskia Esken "schon sehr deutlich distanziert" vom früheren SPD-Vorsitzenden. Die Antwort Schröders auf die Aufforderung, seine Mandate bei russischen Konzernen niederzulegen, sei bislang unbeantwortet geblieben. Der Vorstand wolle "zeitnahe" über den weiteren Umgang mit Schröder entscheiden. Inzwischen sei auf Antrag aus der Mitgliedschaft ein Parteiordnungsverfahren in Schröders Heimatbezirk Hannover auf den Weg gebracht worden. "Das Verhalten von Gerhard Schröder ist in keinster Weise mit der Haltung der Sozialdemokratie vereinbar", so Klingbeil.

+++ 13:28 Hochkommissarin für Menschenrechte fordert sofortiges Ende der Kämpfe +++
Die Hochkommissarin für Menschenrechte verlangt ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine. Zum Auftakt einer Dringlichkeitsdebatte zur Lage in der Ukraine sagt Michelle Bachelet in Genf: "Ich schließe mich dem eindringlichen Aufruf der Generalversammlung von gestern an, den Konflikt unverzüglich mit friedlichen Mitteln zu lösen." Der russische Angriff habe ein neues und gefährliches Kapitel der Weltgeschichte aufgeschlagen. Ihr Büro habe bis Dienstagabend den Tod von 227 Zivilisten nachgewiesen. 525 Menschen seien verletzt worden - aber die wahren Zahlen lägen mit Sicherheit deutlich höher, so Bachelet. "Die meisten zivilen Opfer werden durch schwere Artillerie, Mehrfachraketenwerfersysteme und Luftschläge verursacht."

+++ 13:24 Keine Formel-1-Rennen mehr in Russland +++
Die Formel 1 wird nicht länger Rennen in Russland ausrichten. Der Vertrag mit dem Veranstalter des Großen Preises von Russland sei gekündigt worden, heißt es in einer Erklärung. Die für September im Olympiapark in Sotschi am Schwarzen Meer angesetzte Veranstaltung wurde bereits vergangene Woche nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine abgesagt.

+++ 13:15 NATO-Kommandeur in Litauen: "Dieser Gefechtsverband ist ein sehr scharfes Schwert" +++
Der Kommandeur des NATO-Verbands in Litauen, der deutsche Oberstleutnant Daniel Andrä, betont die steigende Kampfkraft der multinationalen Truppe angesichts der Bedrohung durch Russland. "Dieser Gefechtsverband ist ein sehr scharfes Schwert, und dieses Schwert ist in den letzten Wochen noch schärfer geworden", sagt Andrä bei einem Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Militärstandort Rukla an der NATO-Ostflanke. "Wir haben einen Feind und eine reale Bedrohung, die täglich spürbar ist", sagt Andrä.

+++ 13:03 Ukraine meldet Tod von russischem Generalmajor +++
Bei den Kämpfen in der Ukraine ist womöglich ein bedeutender russischer Kommandeur getötet worden. Wie das ukrainische Militär erklärt, handelt es sich um Generalmajor Andrey Sukhovetskiy, der eine Speznas-Spezialeinheit befehligt haben soll. Der Tod ist offiziell bisher nicht bestätigt. Die Information beruht auf einem Trauerbeitrag eines früheren Kameraden von Sukhovetskiy im russischen Netzwerk VKontakte. Nach Angaben des Geschäftsführers der Rechercheplattform Bellingcat hat sich zudem ein Sprecher der russischen Fallschirmspringergewerkschaft zu dem Vorfall geäußert. Bei den russischen Streitkräften bezeichnet Generalmajor den niedrigsten Dienstgrad der Generäle.

+++ 12:52 Ikea stellt Betrieb in Russland und Belarus ein +++
Nach einer Reihe von anderen Unternehmen stellt auch Ikea bis auf Weiteres seinen Betrieb in Russland und Belarus ein. Betroffen von dem Entschluss sind demnach 15.000 Ikea-Angestellte. Der Ukraine-Krieg habe bereits enorme menschliche Auswirkungen gehabt, zugleich führe er zu ernsthaften Störungen der Lieferketten und Handelsbedingungen, erklärt Ikea. Aus all diesen Gründen hätten die Unternehmensgruppen beschlossen, den Ikea-Betrieb in Russland vorübergehend einzustellen.

+++ 12:43 Roskosmos-Chef an die USA: "Lasst sie auf ihren Besen ins All fliegen" +++
Als Reaktion auf US-Sanktionen stoppt Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos die Lieferung von Raketentriebwerken in die USA. "Lasst sie auf ihren Besen ins All fliegen", sagt Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin im Staatsfernsehen. Zudem wolle Russland vorerst keine gelieferten Triebwerksmotoren mehr warten. Mehrere westliche Länder haben nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine beispiellose Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie treffen auch die Raumfahrtindustrie.

+++ 12:23 Paris beschlagnahmt russische Luxusjacht +++
Die französische Regierung beschlagnahmt die Jacht eines russischen Unternehmens, das dem Energiekonzern Rosneft nahesteht. Dies sei "im Rahmen der europäischen Sanktionen gegen Russland geschehen", teilt das Wirtschaftsministerium mit. Die Jacht "Amore Vero" (Wahre Liebe) gehöre einem Unternehmen, in dem Rosneft-Chef Igor Setschin Hauptaktionär sei. Die Jacht liegt im Hafen von La Ciotat und hätte dort bis April repariert werden sollen.

+++ 12:05 Chefankläger in Den Haag ermittelt zu Kriegsverbrechen +++
Der Chefankläger des Weltstrafgerichts leitet Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der Ukraine ein. Ankläger Karim Khan ruft in Den Haag auch Menschen im Konfliktgebiet auf, Informationen zu möglichen Verbrechen bei der Anklagebehörde zu melden. Khan will nun Kontakt aufnehmen zu allen am Konflikt beteiligten Parteien. Er ruft außerdem alle Beteiligten auf, sich an die Regeln des internationalen Völkerrechts zu halten. "Keiner im Ukraine-Konflikt hat eine Lizenz, Kriegsverbrechen im Rahmen der Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofes zu begehen."

Die Vororte von Kiew werden bombardiert. Diese Luftaufnahme zeigt ein zerstörtes Wohngebäude in Borodyanka.

Die Vororte von Kiew werden bombardiert. Diese Luftaufnahme zeigt ein zerstörtes Wohngebäude in Borodyanka.

(Foto: REUTERS)

+++ 12:00 Schwere Schäden in Charkiw +++

+++ 11:54 Klitschko: Lage "schwierig, aber unter Kontrolle" +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bezeichnet die Lage in der ukrainischen Hauptstadt Kiew als "schwierig, aber unter Kontrolle". In der Nacht habe es keine Opfer gegeben, sagt er. Bei den nächtlichen Explosionen habe es sich um den Abschuss herannahender russischer Raketen durch die ukrainische Luftabwehr gehandelt. Eine Heizanlage, die am Mittwoch durch russischen Beschuss beschädigt worden sei, solle im Tagesverlauf repariert werden.

+++ 11:50 Aufnahmen aus einem Vorort von Kiew zeigen die Zerstörungen +++

+++ 11:48 Russland: Verhandlungen beginnen in Kürze +++
Russland rechnet nach eigenen Angaben mit dem Beginn weiterer Gespräche mit der Ukraine noch an diesem Donnerstagnachmittag. "Ich denke, dass die Verhandlungen um 15.00 Uhr (13.00 Uhr MEZ) beginnen", sagt der Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, der Agentur Interfax zufolge. "Die Verhandlungen werden stattfinden, wir sind in Kontakt mit der ukrainischen Seite." Beide Seiten wollen sich im Westen von Belarus treffen.

+++ 11:45 VW-Konzern stoppt Russland-Geschäft +++
Volkswagen setzt sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine aus. "Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs hat der Konzernvorstand entschieden, die Produktion von Fahrzeugen in Russland bis auf weiteres einzustellen", heißt es aus Wolfsburg. Auch Exporte der größten europäischen Autogruppe nach Russland würden "mit sofortiger Wirkung gestoppt".

An der Grenze zu Moldawien: Autos warten darauf, Familienmitglieder und Flüchtlinge abzuholen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen.

An der Grenze zu Moldawien: Autos warten darauf, Familienmitglieder und Flüchtlinge abzuholen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen.

(Foto: AP)

+++ 11:42 Jaeger: "Idee einer Marionettenregierung hat sich erledigt" +++
Der Politikwissenschaftler Thomas Jaeger erwartet keine "substanziellen Ergebnisse" von russisch-ukrainischen Gesprächen, wie er im Interview mit ntv klarstellt. Russland versuche, die russische Welt unter seine Gewalt zu bekommen. "Im Prinzip ist ein neuer eisernen Vorhang runtergegangen". Zu einem möglichen Sturz des russischen Präsidenten Wladimir Putin und anderen Szenarien, wie es weitergehen kann, mehr dazu hier im Interview:

+++ 11:30 IAEA sieht Risiko für Atomunfall deutlich erhöht +++
Das Lenkungsgremium der Internationalen Atomenergiebehörde verurteilt Russlands militärische Einnahme von ukrainischen Atomanlagen. Eine entsprechende Resolution des IAEA-Gouverneursrates wird laut Diplomaten nur von Russland und China abgelehnt. Sechsundzwanzig Länder stimmen dafür und fünf enthalten sich der Stimme. Das Risiko für einen Atomunfall mit internationalen Auswirkungen habe sich im Zuge der russischen Invasion deutlich erhöht, heißt es in der Resolution. Russlands Vorgehen in der Ukraine habe "schwere und unmittelbare Gefahren für die Sicherheit dieser Anlagen und ihre zivilen Mitarbeiter ausgelöst".

+++ 11:23 Fast jeder Dritte Deutsche will spenden +++
Fast jeder dritte Deutsche will einer Umfrage zufolge wegen des Kriegs für die Menschen in der Ukraine spenden. Spendenwillig zeigten sich 30 Prozent der von YouGov befragten Menschen, wie das Institut mitteilt. 13 Prozent der Befragten geben an, bereits Geld oder andere Dinge für die Ukraine gespendet zu haben. Ein gutes Drittel der Deutschen will nicht anlässlich des Krieges spenden.

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+++ 11:09 Baerbock will Untersuchungskommission zu Menschenrechtsverletzungen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft Russland "gravierendste Verletzungen der Menschenrechte" vor. "Russlands Invasion der Ukraine ist ein Angriff auf das ukrainische Volk: auf seine Freiheit und auf seine Grundrechte", sagt Baerbock in einer Videobotschaft bei der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Baerbock spricht sich für eine Untersuchungskommission zur Ukraine aus, "um alle Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen, die Russland seit Beginn seiner militärischen Aggression begangen hat".

Im regionalen ukrainischen Musik- und Schauspieltheater Zakarpattia in Uzhhorod in der Westukraine, weben Schauspieler und Mitarbeiter gemeinsam mit Anwohnern und Binnenvertriebenen Tarnnetze.

Im regionalen ukrainischen Musik- und Schauspieltheater Zakarpattia in Uzhhorod in der Westukraine, weben Schauspieler und Mitarbeiter gemeinsam mit Anwohnern und Binnenvertriebenen Tarnnetze.

(Foto: dpa)

+++ 11:03 Öldepot steht nach Bombardement in Flammen +++

+++ 10:58 Mariupol wirft Russland "Genozid" vor +++
Der Stadtrat von Mariupol wirft Russland "Genozid an der ukrainischen Bevölkerung" vor. Russland halte die Hafenstadt unter kontinuierlichem Beschuss und beschädige seit sieben Tagen vorsätzlich die zivile Infrastruktur. Kaputte Brücken und Gleise machten Evakuierungen und Lieferungen von Versorgungsgütern unmöglich. Die Wasser- und Energieversorgung werde behindert, ebenso wie die Möglichkeit zu heizen. Der Stadtrat fordert die Einrichtung humanitärer Korridore.


+++ 10:50 Russischer Friedensnobelpreisträger warnt vor Atomkrieg +++
Der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow warnt vor der Gefahr eines Atomkriegs nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. "Das wäre natürlich ein Alptraum, aber ich schließe nicht aus, dass es irgendwann tatsächlich Versuchungen geben könnte, auf den nuklearen Knopf zu drücken", sagt der regierungskritische Journalist in einer Anhörung des Europaparlaments. "Es gibt hier tatsächlich die Gefahr eines Nuklearkriegs." Er begründet diese Furcht mit Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Außenminister Sergej Lawrow. "Für mich ist das extrem beunruhigend", sagte Muratow. Vor einigen Wochen hätte sich auch niemand vorstellen können, dass Russland die Ukraine attackieren würde.

+++ 10:32 Moskau: Ziele des Militäreinsatzes werden vollständig erreicht +++
Russland hält Vize-Außenminister Sergej Rjabkow zufolge den Kontakt mit den USA aufrecht. Dies laufe hauptsächlich über die Botschaften, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Tass. Er denke, dass die Gespräche mit der Ukraine in Belarus zu Ergebnissen führen könnten, sagt er laut Tass weiter. Zudem gehe er davon aus, dass die Ziele des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine vollständig erreicht würden.

+++ 10:14 Ukrainische Diplomaten aus Moskau treffen in Lettland ein +++
Ukrainische Diplomaten aus Moskau treffen in Lettland ein. Das teilt der lettische Außenminister Edgars Rinkevics über Twitter mit. Lettland heiße die ukrainischen Diplomaten willkommen, schreibt er. Sein Land hatte den Diplomaten nach einem Hilfegesuch am Samstag Zuflucht angeboten.

+++ 10:03 Ukrainischer Rettungsdienst: 34 Zivilisten in Charkiw getötet +++
34 Zivilisten sind nach ukrainischen Rettungsdienst-Angaben innerhalb von 24 Stunden in der östlichen Region Charkiw getötet worden. Der Gouverneur der Region Donezk teilt unterdessen mit, dass es in der Hafenstadt Mariupol keinen Strom und keine Wasserversorgung mehr gibt. Mariupol war eines der ersten Ziele des russischen Angriffs auf die Ukraine.

+++ 09:55 Videoaufnahmen zeigen Zerstörungen im Zentrum von Charkiw +++

+++ 09:53 Litauen leitet Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein +++
Die litauische Generalstaatsanwaltschaft nimmt nach eigenen Angaben Ermittlungen über mutmaßliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der Ukraine nach Beginn der russischen Invasion auf. Untersucht würden unter anderem Militärangriffe auf Zivilisten und Ärzte sowie die Zerstörung von Häusern, Kliniken, Bildungs- und andere zivile Einrichtungen, die zum Tod von Erwachsenen und Kinder geführt hätten.

+++ 09:44 Paris rät Franzosen in Russland "dringend" zur Ausreise +++
Das französische Außenministerium rät Franzosen in Russland dringend zur Ausreise. Aufgerufen sind alle Franzosen, deren Anwesenheit in Russland nicht notwendig ist, heißt es auf der Website des Außenministeriums. "Im Kontext der russischen Invasion in die Ukraine und der internationalen Sanktionen ist erhöhte Wachsamkeit gefordert", betont das Ministerium, das zugleich von Reisen nach Russland abrät. Das Ministerium verweist auf eine Liste von indirekten Verbindungen nach Frankreich, etwa über Istanbul, Dubai, Kairo oder auf dem Landweg über Estland oder Finnland. Alle Franzosen, die sich längerfristig oder vorübergehend in Russland aufhalten, sollen sich online bei den Konsulaten registrieren.

+++ 09:31 EU bereitet sich auf Millionen Ukraine-Flüchtlinge vor +++
Die Europäische Union bereitet sich auf die Ankunft von Millionen von Ukraine-Flüchtlingen vor. EU-Kommissarin Ylva Johansson sagt vor einem Innenministertreffen der 27 EU-Länder in Brüssel, schon jetzt seien "fast eine Million Menschen" in die EU geflohen. Die EU-Kommission schlägt vor, Menschen aus dem Kriegsgebiet für bis zu drei Jahre Schutz zu gewähren. Dafür soll erstmals eine seit 2001 gültige Richtlinie zum temporären Schutz von Flüchtlingen aktiviert werden, die als Folge der Balkankriege beschlossen worden war.

+++ 09:25 Ost-Ausschuss: Deutsche Firmen stehen hinter Sanktionen +++
Deutsche Unternehmen stehen nach Darstellung des Geschäftsführers des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms, klar hinter den Sanktionen gegen Russland. "Alle sind der Überzeugung, dass diese Sanktionen notwendig sind; wirtschaftliche Erwägungen müssen jetzt zurückstehen", sagt Harms im ZDF. Während es bei der Verhängung von Sanktionen wegen der russischen Annexion der Krim 2014 noch Diskussionen gegeben haben, inwieweit diese Sanktionen wirklich notwendig seien, erlebe er jetzt "eine große Geschlossenheit".

+++ 09:21 Rund 575.000 Menschen nach Polen geflohen +++
Polen zählt immer mehr Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Insgesamt seien bislang rund 575.100 Geflüchtete aus dem Nachbarland angekommen, teilt der Grenzschutz mit. Am Mittwoch seien es rund 95.000 gewesen, und bis Donnerstagmorgen um sieben Uhr seien weitere rund 27.100 Menschen über die Grenze gekommen.

+++ 09:12 Steuerzahlerbund fordert Privilegien-Stopp für Schröder +++
Wegen der Tätigkeit für staatliche russische Energieunternehmen fordert der Bund der Steuerzahler, Altkanzler Gerhard Schröder die Amtsausstattung für dessen Berliner Büro zu entziehen. "Es wäre ein Gebot der Stunde, dass Bundeskanzler Scholz den Büroleiter-Posten und das weitere Büropersonal für Altkanzler Schröder zunächst nicht neu besetzt", sagt Verbandspräsident Reiner Holznagel dem "Handelsblatt". "Alles andere wäre ein falsches Signal." Die Ausstattung ehemaliger Bundeskanzler ist nicht gesetzlich geregelt. Die Finanzmittel stammen aus dem Etat des Bundeskanzleramts und werden vom Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligt.

+++ 09:03 Kremlkritischer Radiosender Echo Moskwy geschlossen +++
Der russische Hörfunksender Echo Moskwy ("Echo Moskaus") ist nach Angaben seines Chefredakteurs Alexej Wenediktow aufgelöst worden. Kurz zuvor hatte die Generalstaatsanwaltschaft gefordert, den Zugang zu dem Sender sowie zum unabhängigen Online-Sender Doschd wegen der Berichterstattung über die Ukraine-Invasion zu begrenzen. Echo Moskwy war eine der wenigen verbliebenen liberalen Medieneinrichtungen, die der Kreml noch toleriert hatte.

+++ 08:55 Russische Nachrichtenagentur: Radio- und TV-Zentrum in Kiew getroffen +++
Die russischen Streitkräfte treffen der Nachrichtenagentur Interfax zufolge beim Beschuss der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein Radio- und Fernsehzentrum. Zudem hätten russische Truppen die Stadt Balaklija in der Nähe der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw eingenommen, meldet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Erst am Dienstag waren Raketen in einem Fernsehturm in Kiew eingeschlagen, was nach Angaben der Regierung in Moskau ein gezielter Angriff auf die ukrainische Informationskriegführung gewesen sein soll.

+++ 08:41 Videos zeigen, wie Nazi-Überlebende in St. Petersburg abgeführt wird +++
In St. Petersburg demonstrieren seit Tagen Menschen gegen den Überfall der Ukraine durch russischen Streitkräfte. Unter die meist jungen Leuten hatte sich auch eine kleine, alte Frau gemischt: Elena Osipova. Sie ist eine der letzten Überlebenden der Belagerung von Leningrad im Zweiten Weltkrieg durch die Nazis. Videoaufnahmen zeigen nun, wie sie am Mittwoch abgeführt wurde.

+++ 08:41 Russische Wirtschaft hat mehr zu verlieren als der Westen +++
Russland hat bei lang anhaltenden Sanktionen und einem langfristigen Handelskonflikt laut Experten deutlich mehr zu verlieren als der Westen. "Ein Handelskrieg zwischen Russland sowie den USA und ihren Verbündeten würde Russlands Wirtschaft langfristig empfindlich treffen", erklärt der Handelsforscher am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), Alexander Sandkamp. Die russische Wirtschaftsleistung könnte demnach langfristig um jährlich knapp zehn Prozent einbrechen.

+++ 08:31 Chodorkowski bei ntv: "Putin ist nicht Sicherheit" +++
Der russische Exil-Oppositionelle Michail Chodorkowski spricht mit ntv über den Krieg gegen die Ukraine, Putins Geisteszustand und die Nervosität der Oligarchen. Worte könnten den zunehmend isolierten russischen Präsidenten nicht mehr erreichen, sagt Chodorkowski, der in Russland zehn Jahre in Haft saß.

+++ 08:25 Ratingagenturen stufen Russlands Kreditwürdigkeit auf "Ramsch"-Niveau herab +++
Die Ratingagenturen Fitch und Moody's stufen die Kreditwürdigkeit von Russland auf "Ramsch"-Niveau herab. Fitch nimmt die Bewertung um sechs Stufen von BBB auf B zurück. Eine so starke Abwertung eines einzelnen Staates gab es zuletzt 1997 bei Südkorea. Gleichzeitig werden die Aussichten "negativ" bewertet, was die Tür zu weiteren Herabstufungen öffnet. Moody's nimmt das Rating ebenfalls um sechs Stufen zurück, und zwar von Baa3 auf B3. Begründet werden die Schritte damit, dass die westlichen Sanktionen die Fähigkeit des Landes zur Bedienung der Schulden in Frage stellten und die Wirtschaft schwächen erheblich würden.

+++ 08:19 Merz: Militärische Möglichkeiten der NATO ausgeschöpft +++
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sieht mit den Waffenlieferungen an die Ukraine die Möglichkeiten Deutschlands und der NATO ausgeschöpft, dem Land militärisch im Kampf gegen Russland beizustehen. "Wir stehen an der Grenze dessen, was hier militärisch möglich ist", sagt Merz im ZDF. "Da zeigt sich eben, wie begrenzt unsere Möglichkeiten heute sind, ein Land zu schützen, das nicht einem Bündnis angehört. Das ist kein Konflikt der NATO."

+++ 08:15 Russland und Belarus von Paralympics in Peking ausgeschlossen +++
Russland und Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges nun doch nicht an den am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen. Das gibt das Internationale Paralympische Komitee bekannt und revidiert damit seine Entscheidung vom Vortag.

+++ 08:11 Bericht: Oligarchen-Jacht in Hamburg beschlagnahmt +++
Deutsche Behörden haben anscheinend die Luxusjacht des russischen Oligarchen Alisher Usmanow in Hamburg beschlagnahmt. Mitarbeiter der Werft Blohm+Voss, die an dem Schiff gearbeitet hätten, seien deshalb am Mittwoch nicht mehr zur Arbeit erschienen, berichtet das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" unter Berufung auf drei ungenannte Quellen innerhalb der Jacht-Industrie. Eine Bestätigung liegt noch nicht vor. Die 156 Meter lange Jacht namens "Dilbar" wurde von der Bremer Lürssen-Werft gebaut. Usmanow soll sie 2016 Schätzungen zufolge für rund 600 Millionen Dollar gekauft haben. Seit Ende Oktober befand sie sich für eine Generalüberholung bei Blohm+Voss in Hamburg.

+++ 08:09 Opernstar Netrebko in Stuttgart nicht willkommen +++
Weil sich die russische Opernsängerin Anna Netrebko nach Ansicht ihrer Kritiker nicht eindeutig vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanziert, steht auch ihr nächster großer Auftritt in Stuttgart auf der Kippe. Solange sich die Russin nicht "glaubwürdig" äußere, werde sie im September nicht im Ehrenhof des Neuen Schlosses singen, sagt Landesfinanzminister Danyal Bayaz den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung". "Wer sich nicht vollständig von einem brutalen Kriegstreiber lossagt, hat bei uns in Stuttgart keinen Platz", sagt er weiter. Im vergangenen Jahr hatte die Sopranistin, die auch in Wien lebt, mit einer großen Gala im Kremlpalast in Moskau ihren 50. Geburtstag gefeiert.

+++ 08:02 Kiew fordert Korridore für Hilfslieferungen +++
Die Ukraine fordert Korridore, durch die die Menschen mit Hilfsgütern versorgt werden können. Kinder müssten in Sicherheit gebracht werden, Lebensmittel, Medikamente und Rettungswagen seien dringend nötig, sagt ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

+++ 07:57 Augsburgs Oberbürgermeisterin bittet Gorbatschow um Hilfe +++
Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber bittet den ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, sich für ein Ende des Krieges in der Ukraine einzusetzen. Das berichtet der bayerische Rundfunk. In ihrem Brief zu Gorbatschows 91. Geburtstag schrieb Weber demnach: "Wir ahnen die große Not, in der Millionen von Menschen derzeit sind und wenden uns an Sie als Kenner der Situation vor Ort, als ehemaligen Staatschef der Sowjetunion und als Friedenspreisträger der Stadt Augsburg: Bitte setzen Sie sich mit allen Ihnen möglichen Mitteln ein, diesen Krieg zu beenden."

+++ 07:38 Separatisten drohen mit Angriff auf Mariupol +++
Die pro-russischen Separatisten in Donezk drohen mit einem Angriff auf die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer. Die Stadt könnte gezielt angegriffen werden, sollten die ukrainischen Truppen sich nicht ergeben, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den Separatistenkommandeur Eduard Basurin. Russische und separatistische Truppen haben die Stadt mit ihren 430.000 Einwohnern nach eigenen Angaben eingekesselt. Mariupol liegt nahe der sogenannten Kontaktlinie zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischer Armee im Verwaltungsbezirk Donezk. Die Stadt hat strategisch große Bedeutung. Nach Angaben von Bürgermeister Wadym Bojtschenko ist Mariupol nach Angaben nach Luftangriffen ohne Wasser, Heizung und Strom.

+++ 07:22 Russische Mütter dürfen gefangen genommene Söhne in Kiew abholen +++
Die Ukraine erlaubt russischen Müttern anscheinend, ihre Söhne aus der Gefangenschaft abzuholen - einzige Voraussetzung: Sie müssen die Reise nach Kiew antreten und die jungen Soldaten persönlich auslösen. "Nachdem Putins faschistische Armee in den Luftraum eingedrungen ist und diesen geschlossen hat, geht das nur noch auf diesem Wege", erklärt das ukrainische Verteidigungsministerium auf seiner Informationsplattform "Army Inform". Dann teilt es eine Anleitung für Mütter, die das Angebot annehmen wollen. Erklärt wird, wie sie die Gefangenschaft ihrer Söhne bestätigen können. Anschließend folgt eine Beschreibung, wie sie über die russische Exklave Kaliningrad oder die belarussische Hauptstadt Minsk nach Polen und von dort in die ukrainische Hauptstadt gelangen. "Wir Ukrainer führen im Gegensatz zu Putins Faschisten keinen Krieg mit Müttern und ihren gefangenen Kindern", beendet das Verteidigungsministerium seine Mitteilung.

+++ 07:20 Deutschland will Flugabwehrraketen an Ukraine liefern +++

Deutschland will weitere Waffen an die Ukraine liefern. Das Wirtschaftsministerium genehmigt die Abgabe von 2700 Flugabwehrraketen vom Typ "Strela" aus ehemaligen NVA-Beständen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Ministeriums erfuhr.

+++ 06:53 Bericht: China bat Russland, mit Krieg bis nach Olympia zu warten +++
China soll Russland Anfang Februar gebeten haben, nicht vor dem Ende der Olympischen Winterspiele in Peking in die Ukraine einzumarschieren. Das berichtet die "New York Times" und beruft sich auf einen Geheimdienstbericht. Demnach soll China vor Beginn des Angriffskriegs Kenntnis von den Absichten Russlands gehabt haben. Das Papier wird laut der Zeitung von offiziellen Stellen als glaubwürdig eingestuft.

+++ 06:35 Indien dementiert russische Berichte zu Geiseln in Ukraine +++
Indien weist russische Berichte zurück, wonach die Ukraine in Charkiw eine große Gruppe indischer Studierender als Geiseln genommen haben soll. Ein russischer Militärsprecher hatte indischen Medien zufolge nach einem Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem indischen Premierminister Narendra Modi am Mittwoch behauptet, dass ukrainische Behörden die Studierenden daran gehindert hätten, ukrainisches Territorium zu verlassen. Indien habe keine entsprechenden Berichte gehört, teilt nun das Außenministerium in Neu Delhi mit. Vielmehr habe man mit ukrainischen Behörden zusammengearbeitet, damit am Mittwoch viele indische Studierende Charkiw und umliegende Gebiete mit Spezialzügen verlassen konnten.

+++ 06:21 Japanische Fluglinien streichen alle Flüge nach Europa +++
Die japanischen Fluglinien Japan Airlines (JAL) und ANA setzen alle Flüge von und nach Europa wegen Sicherheitsbedenken aus. "Wir beobachten die Situation ständig, aber angesichts der derzeitigen Lage in der Ukraine und der verschiedenen Risiken haben wir beschlossen, die Flüge zu streichen", sagt ein JAL-Sprecher Reuters. Auf der Website von ANA Cargo heißt es, die Aussetzung der Flüge sei auf die "hohe Wahrscheinlichkeit zurückzuführen, dass der Betrieb aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine Russland nicht überfliegen kann".

+++ 06:09 Rheinmetall rechnet mit bis zu 3000 neuen Stellen +++
Der Rüstungskonzern Rheinmetall rechnet damit, 1000 bis 3000 zusätzliche Mitarbeiter für neue Aufträge durch die Bundeswehr-Aufrüstung zu benötigen. Das sagt Vorstandschef Armin Papperger der "Wirtschaftswoche". Hintergrund sind die Investitionspläne der Bundesregierung. Den ersten Auftrag für mehrere Tausend neue Helme habe das Düsseldorfer Unternehmen bereits in dieser Woche erhalten.

+++ 05:58 Experten prangern Einsatz von Streumunition an +++
Konfliktforscher und Menschenrechtsorganisationen prangern den Einsatz von Streumunition gegen die ukrainische Bevölkerung an. Bei Angriffen dieser Art auf ukrainische Städte wurden Berichten zufolge in den vergangenen Tagen mehrere Menschen getötet, darunter auch Kinder. Angesichts der russischen Artillerie, die immer weiter an die großen Städte heranrückt, sagt Simone Wisotzki von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung: "Wir müssen uns auf schlimmes Leid einstellen." Streumunition sei keine Präzisionswaffe, so Wisotzki. Bilder und Videos vor allem aus Charkiw, der zweitgrößten ukrainischen Stadt, zeigen Explosionen und Munitionsreste, die sich dieser Munitionsart zuordnen lassen.

+++ 05:50 US-Regierung kritisiert Unterdrückung der Medienfreiheit in Russland +++
Die US-Regierung wirft Moskau vor, die Medienfreiheit in Russland gerade mit Blick auf den Krieg in der Ukraine massiv einzuschränken. "Im eigenen Land führt der Kreml einen umfassenden Angriff auf die Medienfreiheit und die Wahrheit durch. Und Moskaus Bemühungen, die Wahrheit über die brutale Invasion zu unterdrücken, werden immer intensiver", teilt der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, mit. Die russische Regierung drossele auch soziale Medien wie Twitter, Facebook und Instagram, auf die sich Millionen russischer Bürger verließen, um Zugang zu unabhängigen Informationen zu erhalten.

+++ 05:34 Tschechien ruft wegen Zustroms an Flüchtlingen Notstand aus +++
Die tschechische Regierung ruft wegen des Zustroms an Flüchtlingen aus der Ukraine den Notstand aus. Das ermögliche eine bessere Koordinierung der Hilfe in dieser Krisensituation, sagt Innenminister Vit Rakusan nach einer Kabinettssitzung. Der Notstand war in den vergangenen zwei Jahren mehrmals wegen der Pandemie verhängt worden und ermöglicht es der Regierung unter anderem, Maßnahmen ohne Zustimmung des Parlaments zu treffen.

+++ 04:51 Schwere Explosionen lösen Luftalarm in Kiew aus +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew kommt es in der Nacht zu mehreren schweren Explosionen. Der Agentur Unian zufolge wird Luftalarm ausgelöst. Die Bewohner seien aufgerufen worden, sofort Schutz zu suchen, heißt es. Noch ist unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten. Bereits zuvor wurde beim Einschlag eines Geschosses südlich des Hauptbahnhofs von Kiew mindestens ein Mensch verletzt. Ein Mann sei mit einer Schrapnellwunde am Bein ins Krankenhaus gebracht worden, teilen die örtlichen Behörden mit. Ukrainische Medien berichten zudem über Kämpfe in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

+++ 04:32 Bericht: Großbritannien will Besitz von Oligarchen in Russland beschlagnahmen +++
Die britische Regierung arbeitet einer Zeitung zufolge an Plänen, um den Besitz von russischen Oligarchen im Land beschlagnahmen zu können. Nach den Vorstellungen von Kabinettsminister Michael Gove wären damit keine Entschädigungszahlungen verbunden, berichtet die "Financial Times". Betroffen wären neun Oligarchen, gegen die Großbritannien Sanktionen erlassen hat. Allerdings dürften die Vorschläge eine gesetzliche Grundlage benötigen und könnten vor Gericht angefochten werden, berichtet die Zeitung weiter. Eine Stellungnahme der Regierung in London liegt nicht vor.

+++ 04:14 Eine Million Menschen aus Ukraine geflohen +++
Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind bereits eine Million Menschen aus dem angegriffenen Land geflohen. Das teilt der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, mit. "In nur sieben Tagen haben wir den Exodus von einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine in die Nachbarländer miterlebt", schreibt Grandi und fügt hinzu: "Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es an der Zeit, dass die Waffen verstummen, damit lebensrettende humanitäre Hilfe geleistet werden kann." Auch in Deutschland treffen immer mehr Kriegsflüchtlinge ein. Das Bundesinnenministerium zählte zuletzt 5000 registrierte Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

+++ 03:54 Amazon will Ukraine mit Cybersicherheit und Logistik unterstützen +++
Der Internetriese Amazon kündigt Hilfen für die Ukraine an. "Wir unterstützen humanitäre Hilfsorganisationen vor Ort mit Geldspenden von Amazon und unseren Mitarbeitern, mit Logistik, um Hilfsgüter zu den Bedürftigen zu bringen", schreibt CEO Andy Jassy auf Twitter. Der Konzern biete auch sein Fachwissen im Bereich der Cybersicherheit an.

+++ 03:37 Russische Armee nimmt Hafenstadt Cherson ein +++
Die ukrainischen Behörden bestätigen die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine durch die russische Armee. Regionalverwaltungschef Gennady Lakhuta schreibt im Mitteilungsdienst Telegram, russische "Besatzer" seien in allen Stadtteilen und "sehr gefährlich". Cherson ist die erste Großstadt, die Russland seit dem Einmarsch in die Ukraine vor einer Woche erobert hat. Die russische Armee hatte die Einnahme von Cherson bereits am Morgen gemeldet.

+++ 03:05 Berichte: Luftangriffe töten acht Menschen in Charkiw +++
In der ostukrainischen Stadt Isjum bei Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden bei einem Luftangriff acht Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. Medien zufolge ist bei der Attacke in der Nacht zu Donnerstag ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen worden. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. In der Großstadt Charkiw schlugen demnach zwei Raketen in ein Verwaltungsgebäude ein. Dabei soll auch die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale nicht näher beschriebene Schäden erlitten haben. Die Ukraine fordert Russland zu einer Feuerpause in den Regionen Charkiw und Sumy auf, um Zivilisten in Sicherheit bringen zu können. In Korosten nördlich der Stadt Schytomyr starben nach Angaben der Verwaltung zwei Menschen bei einem Luftangriff auf einen großen Kontrollpunkt. Fünf Menschen wurden verletzt.

+++ 02:45 Biden zu UN-Vollversammlung: "Russland stand isoliert da" +++
US-Präsident Joe Biden spricht der Weltgemeinschaft seine Anerkennung für die Verurteilung des russischen Angriffs auf die Ukraine aus. "Eine überwältigende Mehrheit der Nationen erkennt an, dass (Russlands Präsident Wladimir) Putin nicht nur die Ukraine angreift, sondern die Grundlagen des globalen Friedens und der Sicherheit", teilt der US-Präsident mit Blick auf eine Abstimmung der UN-Vollversammlung mit. Die Abstimmung mache die Isolation Putins deutlich. Sie ziehe auch Belarus für seine "inakzeptable Beteiligung an diesem Krieg" zur Rechenschaft. "Russland stand isoliert da, mit der Unterstützung von nur vier brutalen, autoritären Staaten", so Biden. In New York stellten sich die meisten Länder der Welt hinter eine Resolution, die den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt. 141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten bei einer Dringlichkeitssitzung der Vollversammlung dafür - weit mehr als bei früheren Konflikten ähnlicher Art.

+++ 02:22 Selenskyj sagt Gegnern der Ukraine harten Kampf an +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt den Gegnern seines Landes einen harten Kampf an. "Sie werden hier keinen Frieden haben, sie werden hier kein Essen haben, sie werden hier keine ruhige Minute haben", sagt der 44-Jährige in einer Videobotschaft. Besetzer würden von den Ukrainern nur eine Sache bekommen: "Eine solch heftige Gegenwehr, dass sie sich für immer daran erinnern, dass wir das Unsere nicht hergeben." Innerhalb einer Woche (seit dem Einmarsch Russlands) habe die Ukraine Pläne durchkreuzt, die der "Feind" seit Jahren vorbereitet habe. Selenskyj spricht von fast 9000 getöteten Russen. Der moralische Zustand der russischen Armee verschlechtere sich. Täglich würden russische Soldaten gefangen genommen. "Und sie sagen nur eine Sache. Sie wissen nicht, wofür sie hier sind", sagt er.

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+++ 02:00 Bundeswehr prüft weitere Waffenlieferungen an Ukraine +++
Die Bundeswehr prüft nach den Worten von Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn die Lieferung weiterer Rüstungsgüter aus eigenen Beständen an die Ukraine. "Die ukrainischen Streitkräfte haben eine sehr lange Liste an die NATO geschickt - von Sanitätsmaterial über Munition bis zu Transportfahrzeugen", sagt Zorn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir schauen, was geht." Der ranghöchste Soldat der Bundeswehr hebt die Bedeutung der militärischen Unterstützung für die Ukraine hervor. "Alle westlichen Partner liefern Waffen, Gerät, Munition. Es kommt eine Menge zusammen", sagt Zorn. "Und wenn nur die Hälfte der Flugabwehrwaffen trifft, kann das zum 'Game Changer' werden. Es gibt da entsprechende Lehren aus dem Afghanistan-Feldzug der Sowjetunion in den Achtzigern."

+++ 01:40 US-Regierung: Russland führt zunehmend Krieg gegen Zivilisten +++
Die russische Armee nimmt nach Angaben der US-Regierung zunehmend Zivilisten ins Visier. Russland bringe "extrem tödliche Waffen" ins Land, sagt die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield. Dies umfasse Streubomben und Vakuumbomben, die international geächtet sind und "keinen Platz auf dem Schlachtfeld" haben. Bei der russischen Offensive seien bereits "Hunderte, wenn nicht Tausende Zivilisten getötet oder verletzt worden", sagt US-Außenminister Antony Blinken. Die Folgen für die Bevölkerung seien "erschütternd". Das russische Militär greife Gebäude und Städte an, die "keine militärischen Ziele sind", betont er: "Die humanitären Auswirkungen werden in den kommenden Tagen noch zunehmen."

+++ 01:23 Spotify zieht sich aus Russland zurück +++
Der Streamingdienst Spotify schließt nach eigenen Angaben seine Niederlassung in Russland und entfernt vom russischen Staat bezahlte Angebote. Der Schritt sei die Konsequenz aus dem "unprovozierten Angriff" Russlands auf die Ukraine, erklärt Spotify. Seit Kriegsbeginn habe Spotify "Tausende Podcast-Folgen überprüft" und den Zugang zu Podcasts eingeschränkt, die von Medien mit Verbindungen zum russischen Staat betrieben werden. Sämtliche Inhalte der staatlichen Sender Russia Today und Sputnik seien entfernt worden. Für russische Nutzer bleibe Spotify jedoch weiter zugänglich.

+++ 01:05 US-Luftraum ab jetzt für russische Flugzeuge gesperrt +++
Einen Tag nach der Ankündigung durch Präsident Joe Biden tritt die Sperrung des US-Luftraums für russische Flugzeuge in Kraft. Von dem Verbot seien Linien-, Charter- und Frachtmaschinen betroffen, erklärt das US-Verkehrsministerium. Die Anordnung gilt demnach für alle Flugzeuge, die sich im Besitz eines russischen Staatsbürgers befinden oder die von einem Russen geleast, gechartert oder betrieben werden. In der Anordnung für russische Fluglinien, darunter auch Aeroflot, heißt es, die Luftraumsperre gelte "mit sofortiger Wirkung" und bis auf Weiteres.

+++ 00:38 Lindner nimmt bei Sanktionen Kryptowährungen ins Visier +++
Nach einem virtuellen Sonder-Finanzministertreffen der EU droht Bundesfinanzminister Christian Lindner Russland mit verschärften Sanktionen. Der Druck angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine werde "verstärkt, sollte die russische Führung nicht einlenken", schreibt Lindner auf Twitter. Er fordert zudem Maßnahmen, um zu verhindern, dass von Sanktionen betroffene Einzelpersonen oder Unternehmen Kryptowährungen verwenden, um die Strafmaßnahmen zu umgehen. Kryptowährungskäufe in Rubel sind auf ein Rekordhoch geklettert, seit die USA und ihre westlichen Verbündeten den russischen Finanzsektor mit harten Sanktionen überzogen.

+++ 00:16 Dominikanische Republik: 17.000 Russen und Ukrainer sitzen fest +++
Fast 17.000 Touristen aus Russland und der Ukraine sitzen offenbar in der Dominikanischen Republik fest, weshalb ihnen der Karibikstaat nun Unterkünfte zur Verfügung stellen will. Ihnen werde das Aufenthaltsrecht in einer Unterkunft garantiert, "bis eine endgültige Lösung für ihre Situation angesichts des Konflikts in ihren Ländern gefunden ist", teilt das Tourismusministerium des Inselstaates mit. Eine entsprechende Vereinbarung hätten die Regierung und der Hotel- und Gaststättenverband Asonahores sowie Hotelvertreter getroffen.

+++ 00:10 Internationaler Strafgerichtshof nimmt Ermittlungen zu Kriegsverbrechen auf +++
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) nimmt Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine auf. Das Ermittlungsverfahren starte "sofort", erklärt IStGH-Chefermittler Karim Khan. Die Sammlung von Beweismitteln "hat jetzt begonnen". Für seine Ermittlungen habe er die Unterstützung von 39 Staaten erhalten.

+++ 00:01 Weltbank stoppt alle Projekte in Russland und Belarus +++
Wegen des Kriegs in der Ukraine stoppt die Weltbank alle Projekte in Russland und in Belarus. Die Organisation habe allerdings bereits seit 2014 keine Kredite oder Investitionen in Russland mehr genehmigt, erklärt die Weltbank. Seit Mitte 2020 habe es auch keine neuen Kredite für Belarus gegeben. Russland hatte 2014 die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim eingenommen. In Belarus war es im August 2020 zu einer Präsidentschaftswahl gekommen, die von der internationalen Gemeinschaft weithin als gefälscht eingeschätzt wurde.

+++ 23:47 Großbritannien wirft Russland Kriegsverbrechen vor +++
Großbritannien bezichtigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin, für Kriegsverbrechen bei den Angriffen auf die Ukraine verantwortlich zu sein. "Was wir schon jetzt von Wladimir Putins Regime gesehen haben, bezüglich der Nutzung von Kampfmitteln, die sie bereits auf unschuldige Zivilisten abgeworfen haben, das erfüllt aus meiner Sicht bereits vollkommen die Bedingungen eines Kriegsverbrechens", sagt Großbritanniens Premier Boris Johnson. Großbritanniens Außenministerin Liz Truss teilt mit, ihr Land und 37 Verbündete hätten russische Gräueltaten beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gemeldet.

+++ 23:33 Spanien schickt Ukraine Granatenwerfer und Maschinengewehre +++
Spanien will der Ukraine eine Ladung mit offensiven Waffen und Munition schicken. Dazu zählten Granatenwerfer und Maschinengewehre, sagt die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles in einem Interview mit dem TV-Sender Antena3. Die Ladung solle am Freitag verschickt werden. Zwei Flugzeuge sollen das Material nach Polen in die Nähe zur Grenze der Ukraine bringen. Dort könnten Vertreter der Ukraine es abholen.

+++ 23:17 Bericht: Ukrainische Spezialeinheiten drohen Russen, dass sie keine Gefangenen mehr machen werden +++
Ukrainische Spezialeinheiten sollen Russland drohen, dass sie keine Gefangenen mehr machen werden, berichtet das ukrainische Online-Portal "The Kyiv Independent". Dies solle eine Reaktion auf den "brutalen Beschuss" ukrainischer Zivilisten und Städte sein, so das Portal weiter. Die Spezialeinheiten sollen demnach damit drohen, russische Soldaten zu töten.

+++ 23:02 Mysteriöser Unfall mit Hubschrauber: Sieben Tote in Rumänien +++
Die rumänische Luftwaffe muss gleich zwei rätselhafte Unfälle hinnehmen. Beim Absturz eines Militärhubschraubers im Südosten des Landes seien alle sieben Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen, teilt das Verteidigungsministerium laut rumänischen Medienberichten mit. Die Crew des Helikopters befand sich auf einer Suchmission, nachdem kurz zuvor ein Kampfjet der Luftwaffe vom Typ MiG-21 Lancer verschwunden war. Beide Vorfälle ereigneten sich etwa 100 Kilometer Luftlinie von der Grenze zur Ukraine entfernt am Schwarzen Meer. Der Hubschrauber vom Typ IAR-330 Puma habe bei der Suche nach der Militärmaschine zunächst den Kontakt zum Kontrollturm verloren und sei danach in der Nähe des Orts Cogealac abgestürzt, heißt es in den Berichten. Die Maschine war von der Luftwaffenbasis Mihail Kogalniceanu nahe der Hafenstadt Constanta zu einer Patrouillenmission gestartet und dann vom Radar verschwunden. Auf dem Stützpunkt ist seit Jahren US-Militär stationiert. Seit der Verschärfung des Russland-Ukraine-Konflikts wurden dort die NATO-Truppenkontingente sowie die Ausrüstung verstärkt.

+++ 22:48 Bürgermeister von Cherson: Russische Soldaten dringen in Ratsgebäude ein +++
Dem Bürgermeister der südukrainischen Stadt Cherson zufolge dringen russische Soldaten in das Bürgermeisteramt ein. In einer Erklärung ruft Igor Kolychajew die russischen Truppen in der Stadt auf, nicht auf Zivilisten zu schießen. Diese sollen nur tagsüber und alleine oder zu zweit auf die Straße gehen. "Wir haben keine Streitkräfte in der Stadt, nur Zivilisten und Menschen, die hier leben wollen", heißt es weiter. Die Regierung in Kiew hat zuvor Berichte zurückgewiesen, wonach Cherson als erste größere ukrainische Stadt von der russischen Armee eingenommen worden sei.

+++ 22:38 Europäische Investitionsbank plant milliardenschweres Hilfspaket für Ukraine +++
Die Europäische Investitionsbank (EIB) will nach eigenen Angaben am Freitag ein Hilfspaket über zwei Milliarden Euro für die Ukraine schnüren. Davon seien 700 Millionen sofortige Liquiditätshilfe und die übrige Summe für kritische Infrastrukturprojekte vorgesehen. "Wir werden dabei helfen, alles wieder aufzubauen, was die russische Armee umstößt", erklärt EIB-Chef Werner Hoyer.

+++ 22:25 USA verschieben Test von Interkontinentalrakete +++
Die US-Regierung verschiebt als Zeichen der Deeskalation im Konflikt mit Russland den geplanten Test einer Langstreckenrakete. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe angeordnet, dass der für diese Woche vorgesehene Test einer ballistischen Interkontinentalrakete vom Typ Minuteman III vorerst nicht stattfinde, erklärt Pentagon-Sprecher John Kirby. Damit wolle man zeigen, dass die USA nicht die Absicht hätten, sich an Aktionen zu beteiligen, "die missverstanden oder falsch interpretiert" werden könnten. "Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, sondern um zu zeigen, dass wir eine verantwortungsvolle Atommacht sind." Die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft zu setzen, sei "gefährlich", "unnötig" und "inakzeptabel", sagt Kirby.

+++ 22:15 Hunderte Festnahmen bei Demos in Russland +++
Bei neuen Protesten gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine werden in russischen Städten 724 Menschen festgenommen. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info veröffentlicht eine Liste mit den Namen der Festgenommenen. Seit Beginn der Anti-Kriegs-Demonstrationen sind demnach 7586 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Am Mittwoch soll es in mehr als 25 russischen Städten Proteste gegeben haben. Die Behörden warnen eindringlich vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Kundgebungen, Demonstrationen sind nicht erlaubt. Auf Twitter kursiert ein Video, das die Verhaftung von Yelena Osipowa zeigt. Sie hat im Zweiten Weltkrieg die Belagerung von Leningrad überlebt und wird nun in St. Petersburg von zwei Sicherheitsbeamten abgeführt.

Alle Videos aus den sozialen Netzwerken wurden vom Verifizierungsteam von ntv/RTL auf ihre Echtheit überprüft.

Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de

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