Politik

Ukraine gibt junge Soldaten frei Russische Mütter dürfen Söhne in Kiew abholen

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An dem Einmarsch in der Ukraine scheinen viele junge Russen beteiligt zu sein. Diejenigen, die gefangen genommen wurden, dürfen nach einer Ankündigung des ukrainischen Verteidigungsministeriums die Heimreise antreten. Voraussetzung ist allerdings, dass ihre Mütter sie persönlich in Kiew abholen.

Berichten zufolge hat die russische Armee viele junge Männer in den Krieg gegen die Ukraine geschickt - unwissentlich, unter dem Vorwand einer Militärübung. Darauf deuten Erkenntnisse des US-Verteidigungsministeriums hin, aber auch Bilder und Videos in sozialen Netzwerken, die ratlose russische Soldaten im Umgang mit der ukrainischen Bevölkerung zeigen oder in Telefonaten und Videoanrufen mit ihren ebenso verwirrten und besorgten Müttern. Denen unterbreitet die ukrainische Militärführung nun anscheinend ein Angebot: Ihre Söhne werden freigelassen, wenn die Eltern sie abholen - und zwar persönlich in Kiew.

"Nachdem Putins faschistische Armee in den Luftraum eingedrungen ist und diesen geschlossen hat, geht das nur noch auf diesem Wege", erklärt das ukrainische Verteidigungsministerium auf seiner Informationsplattform "Army Inform". Dann teilt es eine Anleitung für Mütter, die das Angebot annehmen wollen.

"Was müssen Sie tun, um Ihren Sohn aus der Gefangenschaft zurückzubringen?", beginnt die Erklärung. Es werden drei Möglichkeiten aufgelistet, wie betroffene Mütter die Gefangenschaft ihrer Söhne oder auch deren Tod zu bestätigen: Sie können eine Hotline des Verteidigungsministeriums anrufen, eine E-Mail an rückkehr_aus_der_ukraine@gmail.com (aus dem Russischen übersetzt) schicken oder sich in einem Telegram-Kanal anmelden.

Ist die Gefangenschaft bestätigt, werden den Müttern zwei Möglichkeiten erklärt, wie sie nach Kiew gelangen. Die erste Route beginnt in der russischen Exklave Kaliningrad, die zweite in der belarussischen Hauptstadt Minsk. Von dort müssen die Mütter mit Bus oder Taxi zur polnischen Grenze fahren, wie das Ministerium erklärt. Anschließend müssen sie einen Kontrollpunkt an der polnisch-ukrainischen Grenze aufsuchen. "Dort werden Sie abgeholt und nach Kiew begleitet, wo Ihnen Ihr Sohn übergeben wird", heißt es. "Wir Ukrainer führen im Gegensatz zu Putins Faschisten keinen Krieg mit Müttern und ihren gefangenen Kindern", beendet das Verteidigungsministerium seine Mitteilung.

Quelle: ntv.de, chr

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