Politik

Flug aus Deutschland gelandet 42 Männer nach Afghanistan abgeschoben

Es war die 39. Sammelabschiebung seit Dezember 2016. (Symbolbild)

Es war die 39. Sammelabschiebung seit Dezember 2016. (Symbolbild)

(Foto: picture alliance / Daniel Kubirski)

Die Taliban erobern mehr Gebiete, der IS verübt Terroranschläge, das Coronavirus grassiert: In Afghanistan ist es derzeit alles andere als sicher. Dennoch hält die Bundesrepublik an ihrer Abschiebepraxis fest. Erneut landet ein Flugzeug mit Dutzenden Afghanen in Kabul.

In Afghanistan ist erneut ein Abschiebeflug aus Deutschland eingetroffen. Die Maschine sei um 7.48 Uhr (Ortszeit) am Flughafen Kabul gelandet, sagten Behördenvertreter. An Bord der Maschine seien 42 abgeschobene Männer gewesen, hieß es weiter. Es war die 39. Sammelabschiebung seit dem ersten derartigen Flug im Dezember 2016. Damit haben Bund und Länder bisher 1077 Männer nach Afghanistan zurückgebracht.

Zuletzt gab es seit Dezember monatlich einen Abschiebeflug von Deutschland nach Afghanistan. Der für den Mai geplante Flug wurde nach Angaben des Bundesinnenministeriums verschoben, weil die afghanischen Behörden rund um den 1. Mai die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen gesehen hätten. Am 1. Mai haben die USA und andere NATO-Länder offiziell mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen.

Abschiebungen in das Krisenland sind umstritten. Trotz der Aufnahme von Friedensgesprächen im September geht der Konflikt mit den militant-islamistischen Taliban weiter. Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen hat sich die Sicherheitslage verschlechtert.

Die militant-islamistischen Taliban haben seither mehrere Offensiven gestartet und mindestens elf Bezirke in dem Land erobert. Dabei kamen Hunderte Sicherheitskräfte ums Leben oder wurden verletzt. Täglich werden auch Zivilisten Opfer des Konflikts. Neben den Taliban ist auch die Terrormiliz Islamischer Staat in dem Land aktiv. Zuletzt ist zudem die Zahl der Corona-Neuinfektionen in dem Land signifikant gestiegen.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen