Politik

Russland vermittelt Waffenruhe 49 armenische Soldaten sterben bei Angriffen Aserbaidschans

Regierungschef Paschinjan (l.) befürchtet, dass die Zahl der Toten noch steigen wird.

Regierungschef Paschinjan (l.) befürchtet, dass die Zahl der Toten noch steigen wird.

(Foto: dpa)

Der wieder ausgebrochene Grenzkonflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan fordert erste Opfer. Nach Angaben des armenischen Regierungschefs, Paschinjan, sterben mindestens 49 eigene Soldaten bei Angriffen aus Aserbaidschan. Russland vermittelt nach eigenen Angaben eine Waffenruhe.

Nach schweren Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan hat Russland nach Angaben des Außenministeriums in Moskau eine Waffenruhe vermittelt. Russland erwarte, dass sich beide Seiten an die um 8.00 Uhr MESZ in Kraft getretene Abmachung hielten, erklärte das Ministerium. Moskau sei "extrem besorgt" über die Lage im Grenzgebiet.

Zuvor hatte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan berichtet, dass bei Kämpfen im Grenzgebiet mindestens 49 armenische Soldaten getötet worden wären. Die Opferzahl werde vermutlich noch steigen, sagte Paschinjan im Parlament in Eriwan. Beide Konfliktparteien hatten in der Nacht schwere Kämpfe im Grenzgebiet gemeldet.

Dem Verteidigungsministerium in Eriwan zufolge versuchten aserbaidschanische Truppen auf armenisches Gebiet vorzustoßen. Die aserbaidschanische Armee setze Artillerie und Drohnen gegen militärische und zivile Ziele nahe der Grenze ein. Aserbaidschan warf Armenien hingegen "großangelegte subversive Handlungen" in Grenznähe und Beschuss seiner Militärstellungen vor.

Schoigu will Lage stabilisieren helfen

Paschinjan forderte nach Angaben seines Büros in Telefonaten mit US-Außenminister Antony Blinken, Russlands Staatschef Wladimir Putin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine "angemessene Reaktion der internationalen Gemeinschaft" auf das Vorgehen Aserbaidschans. In einem Telefongespräch hätten Armeniens Verteidigungsminister Suren Papikjan und der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu beschlossen, die "notwendigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage" zu ergreifen, erklärte die Regierung in Eriwan.

Die türkische Regierung wiederum rief Armenien auf, seine "Provokationen" gegen Aserbaidschan einzustellen und "sich auf Friedensverhandlungen und Zusammenarbeit" mit Baku zu konzentrieren.

Nach einem ersten Krieg in den 90er Jahren hatten sich Armenien und Aserbaidschan im Herbst 2020 erneut einen Krieg um die umstrittene Region Berg-Karabach geliefert. Bei den sechswöchigen Gefechten wurden etwa 6500 Menschen getötet, bis die Kämpfe durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet wurden. Dabei musste Armenien große Gebiete aufgeben.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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