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RTL/ntv Trendbarometer Ampel-Aus hilft Grünen und FDP, SPD stagniert

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Kanzler Scholz weist die Schuld am Bruch der Ampelkoalition klar der FDP zu. Im Trendbarometer spiegelt sich das nicht wider. Dort können sich FDP und Grüne leicht steigern, die Kanzlerpartei hingegen nicht.

Mit einem Paukenschlag endet am Mittwochabend vergangener Woche in Berlin die Ampelkoalition. Nachdem viele Deutsche am Morgen schon den Wahlsieg Donald Trumps verdauen mussten, stehen sie am Abend auch noch ohne Regierung da.

Bundeskanzler Olaf Scholz entlässt Finanzminister Christian Lindner und übt anschließend harsche Kritik am FDP-Chef. Eigene Verantwortung am Scheitern des Regierungsbündnisses räumt Scholz dagegen nicht ein. Bei den Wählerinnen und Wählern hat er damit nicht gepunktet.

Grüne und FDP dagegen schon. Beide gewinnen nach dem Ampel-Aus im aktuellen Trendbarometer von RTL/ntv je einen Punkt. Die SPD bleibt in der Forsa-Umfrage hingegen bei 16 Prozent stehen. Die AfD steigt um einen Prozentpunkt, das BSW verliert einen. Die Union bleibt weiter an der Spitzenposition, mit großem Abstand zu den Sozialdemokraten.

Wenn am Sonntag gewählt würde, könnten die Parteien mit folgenden Ergebnissen rechnen: CDU/CSU 33 Prozent, AfD 17 Prozent, SPD 16 Prozent, Grüne 11 Prozent, BSW 5 Prozent, FDP 4 Prozent, Linke 3 Prozent. Auf die sonstigen Parteien entfallen zusammen 11 Prozent. Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen steigt auf 25 Prozent und liegt damit über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).

Nach Robert Habecks Ankündigung seiner Kanzlerkandidatur am vergangenen Freitag hat Forsa bei der Frage nach der Kanzlerpräferenz anstelle der bisherigen Alternativen Scholz und Merz wieder die Konstellation Scholz - Merz - Habeck abgefragt.

Wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich bei dieser Konstellation aktuell am wenigsten Deutsche für den Amtsinhaber entscheiden. 16 Prozent wären für Olaf Scholz als Kanzler, 20 Prozent für Robert Habeck, und 32 Prozent würden sich für Friedrich Merz entscheiden. 32 Prozent möchten keinen der drei Kandidaten als Bundeskanzler. Merz steigert sich damit um drei Punkte im Vergleich zur Vorwoche, als Habeck noch nicht abgefragt wurde.

Nach dem Ende der Ampelkoalition verliert die Kanzlerpartei SPD Vertrauen bei den Deutschen. Ihr Zustimmungswert bei der Frage politischer Kompetenz fällt von 9 auf 7 Prozent. Demgegenüber steigt der Wert der Union um 2 Prozentpunkte auf 22 Prozent. Die Grünen verbessern sich um einen Punkt und liegen bei 6 Prozent. Die AfD macht ebenfalls einen Punkt gut und liegt bei 7 Prozent. Die FDP stagniert auf 1 Prozent. Mit 54 Prozent traut eine Mehrheit keiner Partei politische Kompetenz zu.

Bei aller Dramatik hat das Ende der eigenen Regierung die Deutschen vergangene Woche nicht so sehr fesseln können wie das Wahlergebnis in den USA. Selbst Ende der Woche war das Interesse an den Präsidentschaftswahlen und dem neuen Präsidenten Donald Trump mit 64 Prozent (Vorwoche: 33 Prozent) noch immer größer als das Interesse am Ampel-Aus mit 54 Prozent (Vorwoche 29 Prozent).

Weit abgeschlagen in der Wahrnehmung der Bundesbürger folgte die Wirtschaftslage (22 Prozent), die vergangene Woche noch das Top-Thema war (59 Prozent), und der Ukraine-Krieg (18 Prozent). 6 Prozent hielten den Nahost-Konflikt für besonders wichtig, ebenfalls 6 Prozent das Thema Zuwanderung. Nur bei 3 Prozent der Deutschen stehen derzeit Klima und Umwelt im Fokus.

Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 5. und dem 11. November erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, fni

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