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"Es gibt keinen Zweifel daran" Biden: Putin ist für Nawalnys Tod verantwortlich

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 "Putin ist verantwortlich", sagt Biden zu Nawalnys Tod.

"Putin ist verantwortlich", sagt Biden zu Nawalnys Tod.

(Foto: AP)

Der Tod Nawalnys veranlasst auch US-Präsident Biden zu einem Statement. Die Nachricht habe ihn schockiert, aber nicht überrascht, sagt der Demokrat. Er preist den Kreml-Kritiker als "mächtige Stimme für die Wahrheit".

US-Präsident Joe Biden hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin für den Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny verantwortlich gemacht. "Putin ist verantwortlich", sagte Biden in Washington. Er wisse nicht genau, was passiert sei. "Aber es gibt keinen Zweifel daran, dass der Tod von Nawalny eine Folge von etwas war, das Putin und seine Schläger getan haben."

Biden sagte weiter, er sei angesichts der Nachricht von Nawalnys Tod schockiert, aber nicht überrascht. Putin habe Nawalny vergiftet, ihn verhaften und wegen erfundener Verbrechen anklagen lassen, sagte der US-Präsident. Er habe ihn in Isolationshaft gesteckt. Doch all das habe Nawalny nicht davon abgehalten, Lügen anzuprangern, sogar im Gefängnis. "Er war eine mächtige Stimme für die Wahrheit."

Nawalny hätte sicher im Exil leben können, erklärte Biden. Stattdessen sei er nach Russland zurückgekehrt, um seine Arbeit fortzusetzen, obwohl er gewusst habe, dass er inhaftiert oder getötet werden könnte. Nawalny habe so gehandelt, weil er so sehr an sein Land geglaubt habe. Biden sagte außerdem, er habe keinen Grund zu glauben, dass die Berichte der russischen Behörden über Nawalnys Tod nicht zutreffend seien.

"Ich hoffe bei Gott, dass dies dazu beiträgt", den US-Kongress dazu zu bewegen, mehr Hilfe in die Ukraine zu schicken, fügte er hinzu. "Das Versäumnis, die Ukraine in diesem kritischen Moment zu unterstützen, wird nie vergessen werden", sagte Biden. "Und die Uhr tickt. Es muss etwas geschehen. Wir müssen jetzt Hilfe leisten. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, mit wem wir es bei Putin zu tun haben."

Im Dezember für mehrere Wochen verschwunden

Die russische Justiz hatte den Tod Nawalnys am Vormittag bekannt gegeben. Der 47-Jährige sei nach einem Hofgang zusammengebrochen, teilte die Gefängnisverwaltung im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen offiziell mit. Vom Nawalny-Mitarbeiter Iwan Schdanow hieß es, Nawalny sei "höchstwahrscheinlich" tot.

Aus dem europäischen Teil Russlands war Nawalny erst vor wenigen Wochen in das Straflager im Ort Charp in Sibirien nördlich des Polarkreises verlegt worden. Vor der Präsidentenwahl am 17. März habe der Kreml ihn dort noch stärker isolieren wollen, mutmaßte Nawalny.

Schon im vergangenen Dezember war der als politischer Gefangener eingestufte Putin-Gegner über mehrere Wochen verschwunden, bis er in dem Lager in Charp auftauchte. Nawalny führte immer wieder Klagen gegen den Strafvollzug wegen Verletzung seiner Rechte. Er nutzte die Gerichtsauftritte nicht zuletzt zur beißenden Kritik an Putins autoritärem System und Moskaus Krieg gegen die Ukraine. Wegen angeblicher Verstöße gegen die Lagerordnung wurde er immer wieder in Isolationshaft gesteckt.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AP

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